Mächtig Bewegung beim HSV: Barça-Holländer im Anflug - Big Rick kurz vor Unterschrift bei Union
Von Guido Müller
Dass der Hamburger SV kaum Geld für kostspielige Neuverpflichtungen hat, ist hinlänglich bekannt. Um so überraschender erscheint deshalb das jüngste Gerücht, dass die Norddeutschen an einem Spieler des FC Barcelona interessiert seien, der eine Ausstiegsklausel von 100 Millionen Euro besitzt. Derweil verabschiedet sich Rick van Drongelen in die Hauptstadt. Und auch der Vertrag mit Gideon Jung wurde aufgelöst.
Auf dem zweiten Blick (wie so häufig im Leben!) relativiert sich dieses vermeintlich größenwahnsinnige Unternehmen beim Barça-Talent schon wieder ganz erheblich.
Denn das Objekt der Hamburger Begierde ist nicht etwa ein Spieler aus dem aktuellen Profi-Kader der Katalanen, sondern ein Spieler der Zweitmannschaft, die in der Dritten Liga Spaniens aktiv ist.
Ludovit Reis soll kommen
Einem Bericht des Online-Portals hsv1887tv (via mopo.de) zufolge soll der Niederländer Ludovit Reis (21) den Hamburger SV zur kommenden Saison verstärken.
In der vergangenen Saison war Reis von Barça B an den VfL Osnabrück ausgeliehen, für den er in 27 von 34 Liga-Spielen auflief und dabei einen Treffer selbst erzielen und einen weiteren (gegen den HSV!) auflegen konnte.
Der technisch gut ausgebildete Reis besticht durch Spielintelligenz und nimmermüden Einsatz. Attribute, die ihn an der Bremer Brücke zu einem der Publikumslieblinge avancieren ließen.
Nach dem Relegationsrückspiel gegen den FC Ingolstadt und dem bestätigten Abstieg der Veilchen in Liga 3 wurde Reis von den Osnabrücker Fans mit minutenlangen Sprechchören verabschiedet.
Und das per Ausstiegsklausel (Reis ist noch bis 2022 bei Barça B unter Vertrag) verankerte Preisschild von 100 Millionen Euro ist für spanische Gepflogenheiten keine Seltenheit.
Zumal die Großklubs aus Barcelona und Madrid versuchen mit solchen Mondpreisen die potentielle Konkurrenz von vornherein abzuschrecken. Zur Einordnung: ein Ansu Fati hat eine Klausel von 400 Millionen Euro in seinem Vertrag stehen.
Mit Reis gewönne der HSV auf jeden Fall einen extrem vielseitigen Mittelfeldspieler, der in der Zentrale gleichsam offensiv wie defensiv agieren kann. Aus dem aktuellen Kader der Rothosen wären von dieser Personalie somit vor allem David Kinsombi und Jeremy Dudziak betroffen.
Keine Anfragen für Kinsombi und Duzdiak - Jungs Vertrag ist aufgelöst
Beiden Spielern würde der Klub, vorausgesetzt die Offerten stimmen, wohl keine Steine in den Weg legen. Problem: bislang sind noch keine Anfragen bei den Hanseaten für das Duo eingegangen.
Weitaus besser sieht es da bei anderen Streichkandidaten der Hamburger aus. Wie bereits seit Längerem vermutet, haben sich der der Klub und Defensivmann Gideon Jung (26) darauf verständigt, den eigentlich noch bis Sommer 2022 laufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen.
Der Spieler, keinesfalls ein Geringverdiener im letztjährigen Kader, dürfte mit einer stattlichen Abfindung bedacht werden. Die Trennung ist mittlerweile offiziell bestätigt.
Big Rick schon beim Medizincheck in der Hauptstadt
Und auch Verkaufskandidat Rick van Drongelen (22) scheint an den Mann gebracht worden zu sein. Wie die Bild berichtet, soll sich der Holländer bereits auf dem Weg nach Berlin befinden, um sich dort dem obligatorischen Medizincheck zu unterziehen - und anschließend bei Union Berlin zu unterschreiben.
Über die Höhe der von den Berliner zu zahlenden Ablösesumme wurden keine Angaben gemacht. Sie dürfte sich aber bei um die zwei Millionen Euro einpendeln, zuzüglich eventueller Boni-Zahlungen für die Zukunft.
Auch an dem ausgemusterten Moritz-Broni Kwarteng scheint Interesse zu bestehen. Sogar doppeltes. Die Bild berichtet davon, dass Kwartengs Berater sich demnächst nach Antalya aufmachen will, um das Interesse des dortigen Süper-Ligisten zu konkretisieren. Auch der SC Paderborn hat sich Gedanken über den 23-Jährigen gemacht.
Des Weiteren sollen auch Khaled Narey (26) und Jan Gyamerah, beide noch mit Vertrag bis 2022, den Verein weiterhin noch in diesem Sommer verlassen. Doch ähnlich wie bei den bereits genannten Dudziak und Kinsombi sind hier noch keine potentiellen Abnehmer auf den Plan getreten.
Drei Neuzugänge bereits fix
Als fixe Neuzugänge hat der HSV bereits Innenverteidiger Sebastian Schonlau (SC Paderborn), den defensiven Mittelfeldspieler Jonas Meffert (Holstein Kiel) und Linksverteidiger Miro Muheim (FC St. Gallen) verpflichten können.