Hoppe und Harit geben Schalke die Hoffnung zurück!

Guido Müller
Lars Baron/Getty Images
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Zugegeben: mit dem 4:0-Erfolg über die TSG Hoffenheim hat der FC Schalke 04 eigentlich nicht viel mehr als die Abwendung eines historischen Negativ-Rekords bewerkstelligt. Doch die Geschehnisse rund um den Kantersieg gegen die Kraichgauer dürften der königsblauen Anhängerschaft durchaus Hoffnung für die Rückserie machen.

Und noch sind ja auch zwei Spiele in der Hinrunde (in Frankfurt und zuhause gegen den 1. FC Köln) zu spielen. Wer weiß: mit zwei Siegen aus diesen Partien verabschieden sich die Gelsenkirchener womöglich noch vor der Saison-Halbzeit aus dem schlimmsten Abstiegsschlamassel.

So oder so: das 4:0 vom vergangenen Samstag dürfte sich den Schalker Fans eh in das Langzeitgedächtnis gebrannt haben. Denn allzu häufig kommt es ja nicht vor, dass an drei Toren einer Mannschaft dieselben beiden Spieler (der eine als Vorbereiter, der andere als Vollstrecker) auf den Plan treten.

Amine Harit ließ seinem Triple-Assist auch noch ein eigenes Tor folgen. Links jubelt Hoppe mit dem Marokkaner
Amine Harit ließ seinem Triple-Assist auch noch ein eigenes Tor folgen. Links jubelt Hoppe mit dem Marokkaner / Lars Baron/Getty Images

Wären Zuschauer zugegen gewesen, hätte sich die Mehrzahl von ihnen wohl verwundert die Augen gerieben. Da war zum einen Amine Harit. An guten Tagen ist der Marokkaner in der Lage, fast jede gegnerische Abwehrreihe der Welt mit seiner überragenden Technik und seiner Spielfreude auszuhebeln.

Doch ebenso gut ist es möglich, ihn an manchen Tagen gar nicht zu bemerken. Zwischen Tor des Monats (wie im September 2020) und Quasi-Leistungsverweigerung ist die Spanne bei dem 22-Jährigen enorm groß.

Am vergangenen Samstag sahen die (TV-)Zuschauer mal wieder erste Variante. Drei geniale Zuspiele des offensiven Mittelfeldspielers, drei Tore. Vollstrecker in allen drei Fällen: ein junger Bursche, 19 Jahre alt, 190 Zentimeter groß -und US-Amerikaner. Name: Matthew Hoppe.

Hoppe lässt Königsblau wieder hoffen

Ich habe mich schon während der Bilder der Sportschau-Zusammenfassung gefragt, wie der Name wohl korrekt ausgesprochen wird. Dem vermeintlich germanischen Ursprung gemäß? Oder doch amerikanisiert? Dann wäre es ja fast schon wie in einem kitschigen Film: der Hoffnungsträger heißt auch noch, phonetisch gesprochen, Hoffnung (nach dem englischen "hope").

Gehört habe ich dann allerorten die deutsche Aussprache: Hoppe. Was die geschätzten Kollegen von 11freunde zu dem nicht unbedingt einfallsreichen Kalauer von wegen "Hoppe, Hoppe, Reiter" veranlasste. Korrekt wäre hier ja eher gewesen: Hoppe, Hoppe, Hoppe - Reiter. Aber dann kommt es mit der Metrik nicht mehr hin...

Von Aspekten der Aussprache mal abgesehen, dürften sich die Fans von S04 nun auf einmal fühlen, wie das arme Waisenkind im Märchen "Die Sterntaler". Aller Kleidungsstücke beraubt (wie - analog - die Mannschaft der Punkte) kommt just in dem Moment, wo man fast den absoluten Tiefpunkt erreicht hat (was auch die Fans von Tasmania Berlin sehr bedauert hätten) das Schicksal daher - und meint es auf einmal gut mit ihnen. Sterntalern gleich fielen die Tore vom Schalker Winterhimmel. Und damit einhergehend der erste dreifache Punktgewinn seit ziemlich genau einem Jahr.

Doch noch haben die von Neu-Trainer Christian Gross trainierten Schalker nichts erreicht. Um im lyrischen Bild zu bleiben: die Punkte müssen jetzt durch weitere Siege vergoldet werden. Aber mit der neuen Hoffnung in Person des Matthew Hope und seines kongenialen Partners Amine Harit (dem neben seinen drei Assists auch noch der Endstand zum 4:0 gelang) erscheint dieses Unternehmen auf einmal gar nicht mehr so aussichtslos.

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