Hitzlsperger: "Niemand darf erwarten, dass wir die Liga rocken"

Seit Februar 2019 VfB-Sportvorstand: Thomas Hitzlsperger
Seit Februar 2019 VfB-Sportvorstand: Thomas Hitzlsperger / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nach einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen ist dem VfB Stuttgart der sofortige Wiederaufstieg gelungen. Mit 58 Punkten sicherten sich die Schwaben hinter Arminia Bielefeld Platz zwei. Trotz der Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus bleibt die finanzielle Situation beim VfB weiter angespannt. Sportchef und Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger dämpfte auch deshalb die Erwartungen und gab den Klassenerhalt als oberstes Ziel aus.

In der abgelaufenen Saison waren die Verantwortlichen darum bemüht, "der neu zusammengestellten Mannschaft Zeit zu geben und uns mehr auf die Entwicklung und nicht ständig auf das Ergebnis zu fokussieren", erklärte Hitzlsperger im kicker-Interview. Dies sei allerdings nicht immer gelungen. Nach Rückschlägen, wie beispielsweise der 1:2-Derbyniederlage in Karlsruhe, habe die sportliche Führung nicht die Nerven verloren und "sich auch nicht zu Aktionismus verleiten lassen", so der 38-Jährige. "Wir haben es geschafft, mehr richtige als falsche Entscheidungen zu treffen."

"Wir sind auf keinen Fall über den Berg."

Thomas Hitzlsperger

Der ehemalige Nationalspieler ist froh darüber, "dass es uns gelungen ist, mit beiden Mannschaften aufzusteigen, und ich meinen Teil dazu beitragen konnte", betonte der Sportchef. "Mit Blick auf die Profis brauchen wir nicht groß zu reden, was der Aufstieg für uns alle bedeutet." Hitzlsperger machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass die finanzielle Situation weiter angespannt bleibt. "Wir sind auf keinen Fall über den Berg", stellte der Funktionär klar.

Führte den VfB zurück in die Bundesliga: Pellegrino Matarazzo
Führte den VfB zurück in die Bundesliga: Pellegrino Matarazzo / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Aufgrund der Corona-Pandemie stehen dem VfB in der neuen Saison geringere finanzielle Mittel zur Verfügung als ursprünglich angenommen, was sich auch auf die Kaderplanung auswirkt. "Wichtig ist die enge Absprache mit unserer Finanzabteilung", sagte Hitzlsperger. "Es geht immer wieder darum, Planannahmen zu treffen und im Rahmen dieser zu agieren."

Derweil läuft im Hintergrund die Suche nach einem zweiten Investor neben der Daimler AG weiter auf Hochtouren. Mehr Eigenkapital zu bekommen wäre in der aktuellen Situation sehr hilfreich, so der Sportchef, weshalb man Gespräche mit potenziellen Partnern weiter forcieren möchte.

Hitzlsperger sieht viel Potenzial im Kader

Mit Blick auf die kommende Saison erklärte der 38-Jährige, dass der Klassenerhalt "die oberste Maxime ist. Wir sind nicht mit lautem Hurra aufgestiegen, niemand darf erwarten, dass wir die Liga rocken", gab der Ex-VfB-Profi zu Protokoll. Um im deutschen Fußball-Oberhaus zu bestehen, dürfe man sich nicht viele Fehler erlauben. Potenzial sei im Kader durchaus vorhanden. "Die Frage ist aber: Wie schnell sind diese Spieler in der Lage, dieses Potenzial abzurufen, es regelmäßig abzurufen?", so Hitzlsperger.