Hertha BSC 2021/22: Die Gewinner & Verlierer der laufenden Saison


Die Hertha hat Schalke und den HSV als Chaos-Klub abgelöst und taumelt in Richtung zweite Liga. Mit der Sensations-Verpflichtung von Altmeister Felix Magath setzt Fredi Bobic alles auf eine Karte.
Mit 26 Punkten und Rang 16 gibt es nicht viele Spieler bei den Berlinern, die positiv auf die bisherige Saison blicken können. Umso höher fällt die Zahl der Verlierer beim Hauptstadtklub aus.
Zu den Gewinnern gehören:
1. Marcel Lotka
Der Keeper startete als Nummer fünf in die Saison, kam aber aufgrund vieler Verletzungen zu seinem Bundesliga-Debüt - und wusste durchaus zu gefallen. Im Sommer verlässt der Pole die Hertha und wechselt zum BVB. Mit etwas Sarkasmus könnte man anmerken, dass er auch deshalb zu den Gewinnern bei der Alten Dame zählt.
2. Linus Gechter
Der 18-jährige Innenverteidiger kommt bislang auf zehn Einsätze und deutet bereits an, dass er großes Talent besitzt. Gechter hat erst vor kurzem bis 2025 verlängert.
3. Stevan Jovetic
Auch den Serben könnte man als Gewinner einstufen. Kam vor der Saison aus Monaco und hat in 16 Einsätzen acht Scorerpunkte gesammelt. Interner Spitzenreitern bei den Berlinern.
Zu den Verlierern gehören:
4. Lars Windhorst
Wer wissen möchte, wie man ein millionenschweres Sport-Investment vermasselt, sollte den 45-Jährigen Unternehmer fragen. Windhorst hat den Berlinern rund 375 Millionen zur Verfügung gestellt. Dass das Geld inzwischen weg und die sportliche Situation schlechter als zuvor ist, kann man dem Investor selbst nur teilweise vorwerfen.
Was den Tennor-Chef vor allem zum Verlierer macht, ist sein unseriöses Auftreten in der Öffentlichkeit. Der Gipfel wurde erst letzte Woche erreicht, als Windhorst dem Hertha-Präsidium den Kampf ansagte - und zwar live bei BILD-TV...
5. Fredi Bobic
Der Geschäftsführer Sport hat sich sein Engagement in Berlin sicherlich anders vorgestellt. Sitzt beim Konflikt zwischen Investor Windhorst und dem Hertha-Präsidium zwischen den Stühlen. Allerdings muss man dem 50-Jährigen auch eigene Fehler ankreiden. Die Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng war ein Schuss in den Ofen. Auch die Installation von Tayfun Korkut, der bislang auf all seinen Trainer-Stationen scheiterte, sorgte bei vielen Fans zu Recht für Kopfschütteln.
6. Kevin-Prince Boateng
Der gebürtige Berliner kam vor Saison aus der italienischen Serie B zur Hertha und sollte die Mannschaft mit seiner Erfahrung stabilisieren. Der Plan ist aber bereits jetzt krachend gescheitert. Dem 35-Jährigen fehlt einfach die Fitness, um in der Bundesliga noch bestehen zu können.
7. Davie Selke
Der Angreifer hat das Pech, dass er in den sozialen Medien die Rolle von Heiko Westermann eingenommen hat. Wegen seiner lebhaften Körpersprache wird der 27-Jährige gerne verspottet - eine der unschönen Seiten im Medienzirkus Profifußball.
Unabhängig von den wenig geistreichen Attacken im Netz, spielt Selke einfach keine gute Saison. Der U21-Europameister hat gerade einmal zwei Treffer erzielt.
8. Lucas Tousart
2020 für die Rekordsumme von 25 Millionen Euro gekommen, steht der Franzose schon wieder auf dem Abstellgleis. Der 24-Jährige deutet seine Qualitäten immer mal wieder an - mehr aber auch nicht.
9. Niklas Stark
Auch der Kapitän gehört zu den Verlierern. Stark ist zwar beileibe nicht der schwächste Berliner, ganz im Gegenteil. Vor nicht allzu langer Zeit aber galt der Innenverteidiger als Stammplatzkandidat in der Nationalmannschaft und wurde bei den Bayern und beim BVB gehandelt. Nun zählt er in Berlin zu den Verkaufskandidaten. Es bleibt zu hoffen, dass der 26-Jährige seine Karriere mit einem Wechsel wieder in Schwung bringen kann.
10. Alexander Schwolow
Als der 29-Jährige ausfiel und von Lotka vertreten wurde, gab es einige Stimmen, die den Ex-Freiburger dauerhaft draußen sehen wollten. Seit er vor zwei Jahren nach Berlin wechselte, konnte Schwolow nie vollends überzeugen.