Hamann legt gegen Tuchel nach - Das sagt Bayern-Präsident Hainer

  • Tuchel brach nach dem Klassiker das Interview mit Lothar Matthäus ab
  • Kritik der TV-Experten nervt Tuchel - Hamann reagiert erneut
  • Bayern-Präsident Herbert Hainer stärkt seinem Trainer den Rücken

Didi Hamann (re.) mit Sebastian Hellmann (Archivbild)
Didi Hamann (re.) mit Sebastian Hellmann (Archivbild) / Boris Streubel/GettyImages
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Im öffentlichen Zwist zwischen Thomas Tuchel auf der einen, und Didi Hamann und Lothar Matthäus auf der anderen Seite, hat Hamann nun noch einmal nachgelegt. Derweil lobt Bayern-Präsident Herbert Hainer das Vorgehen seines Trainers.

Es standen Vorwürfe von einer mangelnden Entwicklung und womöglich angespannten Verhältnissen zwischen dem Coach und manchen Spielern im Raum, als der FC Bayern am Samstagabend in das wichtige Duell mit Borussia Dortmund ging. Diese Kritik stammte unter anderem aus der Feder der beiden Sky-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus und richtete sich dementsprechend allen voran gegen Thomas Tuchel.

In den letzten Tagen gab es deshalb auch den ein oder anderen öffentlichen Schlagabtausch. Während Tuchel bereits auf der Pressekonferenz vor dem Spiel etwas stänkerte, wurde seine im Hinblick auf die Kommentare der beiden schlechte Laune rund um den 4:0-Sieg seiner Mannschaft umso deutlicher. So verließ er etwa die sich ans Spiel anschließende Diskussion im Interview mit Sky, als sich Matthäus äußern wollte. Auf der Pressekonferenz legte Tuchel dann gegen die beiden TV-Experten nochmal nach.

Hamann kritisiert Tuchel für die Art der Kritikbewältigung: "Eine Form des Anstands"

Aufgrund dieses Umgangs mit der Kritik hat sich am Sonntag auch Hamann nochmal zu Wort gemeldet. "Die Art und Weise hat mich etwas überrascht und gewundert", gab er bei 'Sky90' zu. "Das ist auch eine Form des Anstands. Das muss man auf einer gewissen Ebene machen."

Die Ebene, auf die er sich bezog: Ein gewisses Level an Respekt gegenüber Matthäus. Diesem attestierte er große Verdienste. "Dass er sich gewehrt hat, verstehe ich. Er muss sich schützen, die Spieler schützen, den Verein schützen, das ist ja seine Pflicht. Das gehört zum Geschäft und das macht die Sache ja auch aus", empfand Hamann die Tuchel-Taktik ganz grundsätzlich nicht als falsch.

Zugleich kritisierte er jedoch, dass er auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht erklären wollte, "was ihn gestört" habe. Zugleich betonte Hamann den Aspekt der öffentlichen Wahrnehmung dieser Herangehensweise, in die dann auch der FCB inbegriffen ist: "Die große Frage wird sein, wie der Verein darüber denkt? Das, was gestern nach dem Spiel passiert ist, hatte schon ein stückweit etwas von Unberechenbarkeit. Ich glaube, das ist für einen Verein etwas, das nicht gerne gesehen wird."

Deshalb ging Hamann davon aus, "dass die Verantwortlichen über die Art und Weise überrascht waren". Er selbst habe keinerlei Probleme mit Tuchel. Dazu sei ihm viel daran gelegen, sich "immer sachlich zu äußern". Es gehe ihm deshalb auch gar nicht um Tuchel selbst, sondern einzig und allein um den FC Bayern.

Hainer verteidigt Tuchel: "Finde es gut, dass er ein Stoppschild gesetzt hat"

Die vom Sky-Experten aufgeworfene Frage, wie der Verein über die Herangehensweise von Tuchel denkt, hat Herbert Hainer noch beantwortet.

Gegenüber MagentaSport machte er zunächst hinsichtlich der aufgekommenen Kritik deutlich (via Bild): "Jeder kann seine Meinung sagen und Kritik üben. Manchmal hatte man den Eindruck, dass bei uns alles in Schutt und Asche liegt und wir gegen den Abstieg spielen. Wir haben noch kein Spiel verloren und haben in der Champions League alle Spiele gewonnen."

Er räumte zwar ein, dass man etwa im DFB-Pokal ausgeschieden sei, was natürlich "nicht gut" war. Und trotzdem gab es die volle Unterstützung für Tuchel: "Ich finde es gut, dass der Thomas jetzt ein Stoppschild gesetzt hat. Mir gefällt es, dass er so wehrhaft ist. Er hat genug Druck, wie wir alle bei den Bayern."


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