Gladbach: Warum Ibo Traoré bleiben sollte

Ibrahima Traoré wird auch in der nächsten Saison wenig spielen
Ibrahima Traoré wird auch in der nächsten Saison wenig spielen / Alex Grimm/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat unter seinem neuen Trainer Marco Rose eine erstaunlich schnelle Entwicklung genommen und sich für die kommende Champions League qualifiziert. Aufgrund der Systemumstellung und der Konkurrenz hat besonders Ibrahima Traoré jedoch kaum Spielzeit erhalten und wird es auch in der nächsten Saison schwer haben, zu Einsätzen zu kommen. Dennoch sollte der 32-Jährige gehalten werden.

Platz vier in der Bundesliga - für Gladbach eine Art "Meisterschaft", wie die Verantwortlichen immer wieder betonten. Keinen großen Anteil daran hatte scheinbar Ibrahima Traoré, kam er doch in der gesamten Saison bei sieben Einsätzen nur auf rund 150 Spielminuten. Der Vertrag des Mannes aus Guinea läuft noch bis zum Sommer 2021 und auch in seinem letzten Vertragsjahr wird er sich sportlich nicht in den Vordergrund stellen können - sollte Gladbach ihn nun abgeben?

Muster-Profi mit Qualitäten abseits des Platzes

Vieles spricht dafür, dass Marco Rose auch in der kommenden Saison eher selten auf Ibo Traoré bauen wird, wenn es um die Verteilung der Startelf-Plätze geht. Marcus Thuram, Alassane Plea, Jonas Hofmann und Patrick Herrmann blockieren seine Position auf den offensiven Außen, zudem wird Traoré auch im nächsten Jahr nicht jünger oder effektiver werden. Dennoch stehen die Zeichen wohl nicht auf vorzeitiger Trennung - Ibo ist schließlich mehr als nur ein verlässlicher Backup.

Traoré ist ein Kommunikations-Talent und Muster-Profi
Traoré ist ein Kommunikations-Talent und Muster-Profi / TF-Images/Getty Images

Saß er über fast die gesamte Spielzeit nur auf der Bank oder der Tribüne, war Traoré da, als man ihn in der Endphase der Saison brauchte. Ohne sich zu beschweren, akzeptierte er seine Rolle als Ersatzspieler und trainierte weiterhin fleißig - der Lohn waren Einsätze an den letzten drei Spieltagen, in denen er sogar ein Tor vorbereiten konnte.

Doch darüber hinaus ist der hochintelligente Spieler wichtig für das Mannschaftsgefüge. Wie kein Zweiter versteht er es, mit seiner humorvollen und geistreichen Art die Stimmung im Team aufzulockern. Hinzu kommt, dass er mehrere Sprachen spricht und für die Integration neuer Spieler immens wichtig ist. Besonders seine Funktion als Mentor für den Dauerverletzten Mamadou Doucouré sei hier erwähnt.

Marco Rose zollte der Einstellung Traorés großen Respekt
Marco Rose zollte der Einstellung Traorés großen Respekt / DeFodi Images/Getty Images

Marco Rose lobte Traoré nach seinen Einsätzen in der Schlussphase der Saison: "Ibo hatte keine einfache Zeit in dieser Saison. Er hat sich in der Phase, in der er kaum gespielt hat, aber stets professionell verhalten, gut trainiert und viel für die Integration getan. Das verdient großen Respekt", so der Coach über seinen Schützling gegenüber dem kicker.

Demnach wäre es unnötig, Traoré nun vorzeitig abzugeben - es sei denn, der Spieler selbst will sich eine neue Herausforderung suchen. Zwar scheint eine Verlängerung seines bis zum Sommer 2021 laufenden Vertrages ausgeschlossen, doch in der nächsten Spielzeit wird man ihn als verlässlichen Profi mit Qualitäten abseits des Platzes behalten wollen - wenn Traoré einverstanden ist.