Gladbach "unterirdisch" im Rheinderby: Virkus mit scharfer Kritik

Roland Virkus
Roland Virkus / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Mit der Niederlage gegen den 1. FC Köln im Rheinderby hat Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Schritt nach vorne verpasst. Roland Virkus holte zu deutlicher Kritik gegenüber der Mannschaft aus und bezeichnete ihren Auftritt als "unterirdisch".

Für Borussia Mönchengladbach war das Rheinderby die große Chance, sich mit einem Sieg gegen den Rivalen den erst zweiten Saisonsieg zu holen, sich damit aber ins vorerst gesicherte Mittelfeld zu setzen und die positive Stimmung aus einem Derbysieg in die nächsten Partien mitzunehmen. Stattdessen kam es am Sonntagnachmittag zum genauen Gegenteil.

Durch einen schwachen Auftritt ermöglichte die Fohlenelf dem bis dato sieglosen 1. FC Köln, endlich den ersten Dreier dieser Saison zu feiern. Durch diesen Heimsieg gegen die Borussia konnte der Effzeh den letzten Tabellenplatz abgeben und zumindest auf den Relegationsplatz springen - und liegt plötzlich nur noch zwei Zähler hinter den Gladbachern.

Dieser verdiente 3:1-Sieg soll der Mannschaft von Steffen Baumgart neuen Schwung verleihen. Bei der Borussia herrscht nun große Ernüchterung vor. Roland Virkus äußerte sich nach dem Spiel sehr deutlich zur Mannschaft, die er scharf kritisierte.

Robin Hack
Die Gladbacher hatten beim Rheinderby nichts zu lachen / Leon Kuegeler/GettyImages

Virkus mit deutlicher Kritik: Gladbach hat das Rheinderby nicht angenommen

Zu Beginn habe das Team sogar "unterirdisch" aufgespielt, wie er deutlich machte (via Rheinische Post). "Wir haben keinen Zugriff gefunden, die Zweikämpfe nicht gewonnen, wir konnten den Ball nicht über längere Distanzen halten", nannte der Gladbacher Sportchef gleich mehrere Kritikpunkte.

Damit wird er zwar nicht nur, aber wohl insbesondere die erste Halbzeit gemeint haben. 15 zu eins Schüsse, 60 zu 40 Prozent an Ballbesitz, 262 zu 182 gespielte Pässe sowie 34 zu 21 gewonnene Zweikämpfe - allesamt pro Köln. Die Statistiken stellten ganz klar unter Beweis, welche der beiden Mannschaften das Rheinderby angenommen und dementsprechend aufgespielt hatte.

Virkus weiter: "Du musst schauen, dass die Kölner diese Energie des Stadions nicht mitnehmen. Genau das haben sie getan und wir haben keine Mittel gefunden." Ähnlich äußerte sich mit Nico Elvedi auch ein Spieler, der ebenfalls befand, dass man "diesen Derby-Charakter nicht so angenommen" habe wie Köln.

Die Gladbacher sind zwar bereits mit der Prämisse in die Saison gegangen, dass es wohl schwierig und ein Jahr des Umbruchs werden würde, doch hatte auch Virkus "eigentlich gedacht, dass wir weiter sind". Offenbar eine Fehleinschätzung, immerhin wurden sämtliche Fehler und fehlende Faktoren am Sonntagnachmittag deutlich.

Mit einer "guten Umstellung" in der Halbzeit sei man besser ins Spiel gekommen, so der 56-Jährige. Mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich ergab sich seiner Ansicht nach auch das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte. Zehn Minuten später wurde allerdings Manu Koné zurecht mit Rot vom Feld verwiesen, ehe der Effzeh nochmal aufdrehen und die zwei Tore zum 3:1-Endstand erzielen konnte.


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