Gladbach-Kapitän Lars Stindl spricht über Rose-Abschied: "So etwas gehört heutzutage zum Fußball eben dazu"

Der Kapitän äußert sich zum Abschied seines Trainers
Der Kapitän äußert sich zum Abschied seines Trainers / Matthias Hangst/Getty Images
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Der Schock über den beschlossenen Rose-Abschied steckt den Gladbachern noch in den Gliedern. Jonas Hofmann und Lars Stindl wollen ihn schnell abschütteln. Es gibt noch viel zu gewinnen für die Fohlen bis zum Sommer.

Ja es ist Fakt, Marco Rose wird ab Sommer nicht mehr Trainer von Borussia Mönchengladbach sein. Nach der Bekanntgebung seines Wechsels zum BVB überschlugen sich die Gerüchte. Ein ganz heißes: die Mannschaft habe verärgert reagiert, Matthias Ginter den Noch-Trainer sogar der Lüge bezichtigt und der Spielerrat beschlossen, dass Rose sofort gehen muss.

"Alles Lügen", erklärte Manager Max Eberl am Dienstag emotional. Und auch von den Spielern gibt es nun erste öffentliche Statements zum Abschied des Übungsleiters. "Schwer natürlich, weil er mit seiner Persönlichkeit, seinen Spielideen und seiner Philosophie viele neue Impulse gesetzt hat. Er hat die Mannschaft extrem weiterentwickelt, das ist ein gutes Zeugnis für den Trainer. Und der Erfolg gibt ihm recht: Wir haben es sogar in die Champions League geschafft. Ein herber Verlust", beschrieb Jonas Hofmann gegenüber dem Lifestyle-Magazin GQ seine Gefühlslage.

Für Jonas Hofmann wiegt Roses Abschied schwer
Für Jonas Hofmann wiegt Roses Abschied schwer / Lars Baron/Getty Images

Auch Kapitän Lars Stindl äußerte sich. In Interview mit seinem Arbeitgeber, das auf der Vereinshomepage veröffentlicht wurde. "Die Mannschaft war natürlich ein Stück weit enttäuscht", gab der Fohlen-Captain zu. Die Mannschaft habe "die Entscheidung aber sehr professionell aufgenommen", so Stindl weiter.

"Innerhalb der Mannschaft war eine Akzeptanz für seine Entscheidung da."

Lars Stindl zum Rose-Abschied

Den Gerüchten um einen Kabinenkrach entgegnete er: "Es war ein sehr vernünftiger Austausch mit Max Eberl und Marco Rose. Der Trainer hat den Prozess seiner Entscheidungsfindung dargelegt und die Gründe dafür erläutert, danach den Blick aber sofort wieder auf das Wesentliche und die Dinge, die noch anstehen, gerichtet. Innerhalb der Mannschaft war eine Akzeptanz für seine Entscheidung da, weil so etwas heutzutage zum Fußball eben dazugehört."


90min-Serie: Der Fall Marco Rose in der Analyse

Teil 1: Max Eberl
Teil 2: Gewinnt Gladbach, gewinnt Rose!
Teil 3: Die Auswirkungen auf die Mannschaft

Teil 4: Die Fans zwischen berechtigtem Anspruch und latenter Stagnation


Gemeinsame Ziele als Triebfeder bis Saisonende

Angst vor der Unruhe und dass die "Causa Rose" die Saisonziele gefährdet, hat der 32-Jährige nur bedingt. Alle Beteiligten seien schlicht zu ehrgeizig, um jetzt nachzulassen: "Natürlich bekommen wir mit, dass von außen Unruhe hereinkommt. Das ist nach so einer Entscheidung auch vollkommen normal. Insgesamt gehen wir als Verein und Mannschaft aber sehr gut damit um. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich daran in den kommenden Wochen und Monaten auch nichts ändern wird. Der Trainer ist ehrgeizig genug, um hier das Maximale erreichen zu wollen. Unabhängig von ihm sind wir Spieler ebenso ehrgeizig. Wir sehen, was für Möglichkeiten wir in dieser Saison noch haben. Allein deswegen gilt es, alles dem Erfolg unterzuordnen und danach zu streben, den maximalen Erfolg zu haben."

Maximal wäre ein Erfolg am kommenden Mittwoch. Dann trifft Gladbach im "Heimspiel" des Champions-League-Achtelfinals auf Manchester City. Ausgetragen werden muss wegen dem Einreiseverbot der Briten die Partie in Budapest. "Das ist ein Highlight, das wir uns in der Vorsaison beziehungsweise in der Hinrunde erarbeitet haben. Darauf freuen wir uns, auch wenn es bedeutet, dass wir gegen die momentan wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt antreten müssen", blickte Stindl voraus.

17 Partien in Serie haben die Sky Blues aktuell gewonnen. Die Mannschaft von Trainer-Star Pep Guardiola scheint derzeit unaufhaltsam. Gut, dass die Fohlen in der Gruppenphase gezeigt haben, wie sie mit der Underdog-Rolle umgehen können...