Nach Kritik am Team: Farke sieht "gar keinen Anlass" für die Fan-Reaktionen

Gesenkte Köpfe bei der Fohlenelf
Gesenkte Köpfe bei der Fohlenelf / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Noch schlimmer als die teils einschläfernden und leeren Auftritte von Borussia Mönchengladbach sind für die Fans oftmals nur die Aussagen, die nach den Spielen kommen. Entsprechend groß ist inzwischen der Frust. Dafür sowie für die Umdreh-Aktion der Fans hat Daniel Farke kein Verständnis.

Mit der 1:2-Niederlage beim VfB Stuttgart scheint es mal wieder so weit zu sein: Borussia Mönchengladbach, wie es sich Woche für Woche auf dem Platz zeigt, und die Fans haben keinen guten Zusammenhalt mehr. Der erneut schwache, uninspirierte und ungefährliche Auftritt der Mannschaft, der zu einer weiteren Pleite führte, scheint einen Bruch herbeigeführt zu haben.

In den letzten Wochen gab es schon deutliche Kritik, sowohl im Stadion als auch in den Kommentarspalten im Netz. Die Mannschaft von Daniel Farke kriegt ihre Qualität viel zu selten auf den Platz und spielt eine ebenso emotionslose wie graue Saison, wirkt dabei teils ambitionslos.

In Stuttgart drehten sich die mitgereisten Fans gegenüber den Spielern um und zeigten ihnen den Rücken. Dazu waren "Wir sind Gladbach und ihr nicht"- sowie "Farke raus!"-Rufe zu hören.

Farke reagiert mit Unverständnis auf die Fan-Kritik - Weigl kann den Frust nachvollziehen

Reaktionen, die der Trainer gar nicht nachvollziehen kann. "Die Mannschaft hat alles gegeben, unsere Fans haben alles gegeben. Ich bin auch enttäuscht über die Niederlage. [...] Selbst mit zehn Mann in Unterzahl, als wir einige junge Leute reingeschmissen haben, haben wir bis zum Schluss gefightet, um noch etwas mitzunehmen", lobte er den Auftritt stattdessen (via Bild).

Noch deutlicher wurde Farke, als er auf die Fan-Kritik reagierte: "Es gibt gar keinen Anlass, sich von dieser Mannschaft abzuwenden, wenn man die Emotionen ein bisschen herunterkocht und die Geschichte objektiv bewertet – ganz im Gegenteil."

Das habe er gegenüber der Mannschaft nach dem Spiel auch noch betont. "Unsere Einstellung, die Mentalität, der Wille, das Trikot mit der Raute zu verteidigen, da ist gar nichts zu kritisieren", so der 46-Jährige.

Aussagen, die bei den Fans für weitere Verwunderung sorgen dürften. Und offenbar auch in Teilen des Teams nicht gut ankamen. Julian Weigl etwa, der per Elfmeter das Gladbacher Tor erzielen konnte, zeigte sogar Verständnis: "Ich kann die Fans absolut verstehen. Der Gäste-Block ist immer voll und dafür sind auswärts wenig Siege herausgesprungen." Zwar helfe es dann nicht, wenn die Anhänger "mit dem Rücken zu uns tanzen", doch könne er dahingehend "null Vorwurf" aussprechen. Er könne den Frust "absolut verstehen".


Zeitspiel: 90min tippt den Bundesliga-Endspurt (Video)