Gladbach: Die aktuellen Transfergerüchte im Check

Stefan Janssen
Florian Neuhaus.
Florian Neuhaus. / WOLFGANG RATTAY/Getty Images
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In diesem Januar wird wahrscheinlich nicht mehr allzu viel passieren bei Borussia Mönchengladbach. Trainer Marco Rose versicherte am Donnerstag auf der Pressekonferenz noch einmal, dass man mit dem Kader zufrieden ist. Sportdirektor Max Eberl ist ohnehin im Urlaub. Trotzdem ranken sich um die Fohlen aktuell Transfergerüchte, die meisten davon bereits auf den Sommer bezogen. Hier sind sie im Check.

1. Kouadio Koné

SEBASTIEN SALOM-GOMIS/Getty Images

Sehr wahrscheinlich wird Gladbach nach der Saison mindestens einen ihrer wichtigen Mittelfeldspieler verlieren: Sowohl Denis Zakaria als auch Florian Neuhaus sind heiß begehrt. Dementsprechend suchen die Fohlen bereits nach Ersatz und sind mit Kouadio Koné vom FC Toulouse offenbar schon sehr weit.

Das 19-jährige Supertalent vom französischen Zweitligisten steht bei vielen Vereinen auf dem Zettel und wird ziemlich sicher im Sommer wechseln. Was für Gladbach spricht: Die Fohlen können mittlerweile eine beachtliche Liste an jungen Spielern vorweisen, die sich in Mönchengladbach zu Stars entwickelten. Zudem stehen einige französische Spieler im Kader, sodass die Eingewöhnung nicht besonders schwer fallen dürfte.

Wie die Bild berichtet, ist der Wechsel ohnehin fast durch. Sie zitiert Alexis Bernard, Chefredakteur der französischen Plattform le10sport.com, wie folgt: "Alle Parteien sind sich einig, es fehlt nur noch die Unterschrift. Koné wird nächsten Sommer in Gladbach ankommen, weil er für die Rückserie noch an Toulouse ausgeliehen wird."

90min-Einschätzung: Von allen Seiten hört man, dass Koné zu Gladbach wechseln wird. Es wäre sicherlich ein guter Schritt für den Franzosen. Es dürfte bis zur Verkündung des Transfers nicht mehr lange dauern.

2. Denis Zakaria

Soccrates Images/Getty Images

Nach seiner langen Verletzungspause, die ihn fast ein Dreivierteljahr vom Platz fernhielt, kämpft sich Denis Zakaria langsam wieder zurück zu seiner Bestform und stand zuletzt zwei Mal in der Startelf. Der Schweizer ist ein wichtiger Spieler im zentralen Mittelfeld und hat den Fohlen in einigen Spielen merklich gefehlt. Gegen Bayern und Stuttgart spielte er jetzt wieder richtig stark auf.

In die Notizbücher der Spitzenvereine Europas hat er sich ohnehin längst gespielt, vor allem der FC Bayern soll aber scharf auf den 24-Jährigen sein, ebenso wie Klubs aus der Premier League. Zakarias Vertrag geht noch bis 2022, eine Entscheidung über seine Zukunft dürfte also bald fallen: Verlängert er nicht, kann es sich die Borussia eigentlich nicht leisten, sich die Ablöse entgehen zu lassen. Das einzige denkbare Modell wäre eines wie bei Timo Werner damals in Leipzig: Zakaria verlängert noch einmal mit Ausstiegsklausel und bleibt so zumindest noch ein Jahr.

90min-Einschätzung: Zakaria hat jetzt über einen langen Zeitraum hinweg seine Klasse bewiesen und wird das auch in der Rückrunde tun, sofern er fit bleibt. Zudem holen die Gladbacher mit Koné wohl schon seinen Nachfolger. Ein Wechsel im Sommer ist sehr wahrscheinlich.

3. Florian Neuhaus

Stuart Franklin/Getty Images

Für Florian Neuhaus persönlich war das Sportjahr 2020 ein richtig gutes: Der Neu-Nationalspieler hat eine fantastische Entwicklung genommen und sich in so vielen Aspekten seines Spiels nochmal verbessert, dazu kommen erste Erfahrungen auf dem ganz hohen Niveau in der Champions League. Auch dort überzeugte er, ebenso wie im Topspiel gegen die Bayern.

Als junger deutscher Nationalspieler passt er perfekt ins Beuteschema der Münchener, die ja zudem Verstärkung im zentralen Mittelfeld brauchen. Außerdem kommt Neuhaus aus der Nähe der bayerischen Landeshauptstadt und obwohl er für die Löwen spielte, hat er keine Abneigung gegen den FC Bayern, auch da sein Vater Fan des Rekordmeisters ist. Außerdem machten zuletzt Gerüchte die Runde, wonach Neuhaus am Ende der aktuellen Saison eine Ausstiegsklausel besitzt und wechseln kann. Es passt irgendwie alles zusammen.

Andererseits hat Neuhaus aber auch noch einen Vertrag bis 2024. Ob es diese Ausstiegsklausel gibt wissen, wir nicht sicher - und selbst wenn, soll die den Berichten zufolge bei 40 Millionen Euro liegen. Nicht wenig Geld, in der aktuellen Zeit auch nicht für den FC Bayern, der ja zudem vor allem Verstärkung in der Innenverteidigung sucht und möglicherweise schon für Dayot Upamecano tief in die Tasche greifen wird.

90min-Einschätzung: Sofern es die Ausstiegsklausel gibt, ist ein Wechsel vorstellbar, vor allem nach München. Auch Real Madrid soll ja interessiert sein. Wenn nicht, hängt es vor allem von Neuhaus' Wunsch ab: Will er weg, wird Gladbach auch so eine Lösung finden. Zum Bleiben zwingen werden die Fohlen ihn nicht.

4. Ramy Bensebaini

BSR Agency/Getty Images

So langsam aber sicher kommt Ramy Bensebaini wieder in Form. Vor seiner Corona-Erkrankung Ende des vergangenen Jahres war er einer der besten Gladbacher in dieser Saison und gegen die Bayern und auch gegen Stuttgart zeigte er über weite Strecken, warum. Der Algerier wurde hinten links schmerzlich vermisst, weil er defensiv sicher ist, mit seiner Dynamik auch nach vorne immer etwas bewegen kann und eine herausragende Mentalität mitbringt.

Das soll verschiedenen Medienberichten zufolge auch Manchester City und insbesondere Trainer Pep Guardiola aufgefallen sein, der den 25-Jährigen angeblich gerne in seinem Team hätte. Zumindest dann, wenn es mit David Alaba nicht klappen sollte. Rund um das Duell der beiden in der Champions League dürfte das Thema nochmal Fahrt aufnehmen. Vor allem, wenn Bensebaini gut spielt.

90min-Einschätzung: Irgendwie würde die Verpflichtung von Bensebaini nicht so recht zu Manchester City passen. Die Namen Alaba und Alex Sandro, die Guardiola ebenfalls im Auge haben soll, sind größer und eher vorstellbar.

5. Loïc Badé

Sylvain Lefevre/Getty Images

Richtig heiß ist dieses Gerücht nicht, aber wer weiß: Französischen Berichten zufolge scoutet Gladbach den Innenverteidiger Loïc Badé von RC Lens. Bei der herausragenden Scouting-Abteilung der Fohlen ist das auch sicher nicht weit hergeholt. Aber das Beobachten alleine heißt ja erstmal noch nichts.

Badé ist 20 Jahre jung und Stammspieler in der Ligue 1. Als solcher hat er sich beim Tabellenneunten aus Lens bereits einen Namen gemacht, denn große Klubs wie der FC Liverpool und der AC Milan sollen ernsthaft interessiert sein. Talent ist also fraglos vorhanden.

90min-Einschätzung: Was mit Nico Elvedi und Matthias Ginter passiert, ist momentan noch unklar. Sollte wenigstens einer der beiden gehen, könnte das Thema durchaus Fahrt aufnehmen. Wenn die Gladbacher Badé eine Perspektive auf viel Spielzeit bieten können, sollten sie auch eine Chance haben. Andernfalls wird das eher nichts.

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