Furioses Spitzenspiel: Die Noten und Schlüsselszenen zu Frankfurt vs. Wolfsburg
- Spitzenspiel in der Frauen-Bundesliga
- Wolfsburg gewinnt mit 4:2 in Frankfurt
- Alles Wichtige zum Spiel
Von Daniel Holfelder

Was für ein Fußballnachmittag! Der VfL Wolfsburg hat das Spitzenspiel bei Eintracht Frankfurt mit 4:2 für sich entscheiden können. Beide Mannschaften lieferten eine starke Leistung ab.
Inhalt: Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 2:4 (1:1)
Tore
1:0 Laura Freigang (9. Minute/ Foulelfmeter - Merle Frohms an Barbara Dunst)
1:1 Alexandra Popp (28./Vorarbeit Jule Brand)
2:1 Barbara Dunst (47./Lara Prašnikar)
2:2 Lena Oberdorf (53./Jule Brand)
2:3 Joelle Wedemeyer (73./ohne Vorarbeit)
2:4 Ewa Pajor (84./Alexandra Popp)
Spielverlauf
- 1. Halbzeit: Frankfurt erzielt mit der ersten Chance das 1:0. Wolfsburg im Anschluss mit vielen Fehlern, Ausgleich kommt überraschend. Nach 1:1 findet VfL besser ins Spiel. Insgesamt ausgeglichene erste 45 Minuten
- 2. Halbzeit: Eintracht erzielt kurz nach Wiederanpfiff die erneute Führung, Wölfinnen können aber fast postwendend ausgleichen. Danach klare Dominanz des VfL, bei der SGE lassen mit fortschreitender Spielzeit die Kräfte nach
- Fazit: Aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg der Wölfinnen, die allerdings beim Stand von 1:1 Glück hatten, dass Schiedsrichterin Fabienne Michel den Frankfurterinnen einen Elfmeter verweigerte (siehe "Schlüsselszenen").
Noten
Eintracht Frankfurt
Startaufstellung:
Stina Johannes (6/10) - Pia-Sophie Wolter (5/10), Sophia Kleinherne (6/10), Sara Doorsoun (6/10), Verena Hanshaw (3/10) - Tanja Pawollek (7/10), Géraldine Reuteler (6/10), Barbara Dunst (8/10), Laura Freigang (6/10) - Nicole Anyomi (6/10), Lara Prašnikar (7/10)
Einwechslungen (alle ohne Bewertung):
83. Lisanne Gräwe für Wolter
83. Shekiera Martinez für Anyomi
83. Carlotta Wamser für Prašnikar
86. Ilayda Acikgöz für Dunst
86. Nadine Riesen für Hanshaw
VfL Wolfsburg
Startaufstellung:
Merle Frohms (6/10) - Lynn Wilms (2/10), Kathrin Hendrich (5/10), Dominique Janssen (6/10), Felicitas Rauch (6/10) - Lena Oberdorf (8/10), Svenja Huth (6/10), Jule Brand (6/10) - Vivien Endemann (6/10), Alexandra Popp (8/10), Ewa Pajor (8/10)
Einwechslungen:
46. Joelle Wedemeyer (8/10) für Wilms
61. Chantal Hagel (ohne Bewertung) für Brand
85. Fenna Kalma (ohne Bewertung) für Popp
90. Riola Xhemaili (ohne Bewertung) für Endemann
Schlüsselspielerinnen
Eintracht Frankfurt
- Tanja Pawollek: Passsicher, kampf- und zweikampfstark, große Präsenz im zentralen Mittelfeld. Vorbildliche Kapitänin
- Barbara Dunst: Beste Frankfurterin. Elfmeter zur Führung herausgeholt, 2:1 selbst erzielt. Gut gestört gegen Feli Rauch (73.) Enorm leidenschaftlich, legte sich auch mit Alex Popp an (54.)
- Lara Prašnikar: Anfangs blass, dann aber mit frechem Beinschuss gegen Hendrich und toller Vorlage für Anyomi (34. - Frohms hält, siehe "Schlüsselszenen"). Klasse Assist zum 2:1.
VfL Wolfsburg
- Lena Oberdorf: Großer Siegeswille, enorme physische Präsenz und Zweikampfstärke. Wahnsinnstor zum 2:2
- Ewa Pajor: Sehr fleißig und immer gefährlich, leitete das 2:2 mit einem starken Ballgewinn gegen Wolter ein. Krönte ihre Leistung mit dem Tor zum 4:2
- Alexandra Popp: Erzielte das 1:1, bereitete das 4:2 wunderschön per Hacke vor (siehe "Schlüsselszenen"). Vorbildlicher Einsatz, unbändiger Siegeswille
- Joelle Wedemeyer: Kam zur Pause für Wilms. Sehr umtriebig nach vorne, defensiv stabil, unnachahmliches Solo zum 3:2
Schlüsselszenen
- Hanshaws Traumpass führt zum Elfmeter (9. Minute)
Laura Freigang besorgte per Elfmeter die Frankfurter Führung. Zuvor hatte Verena Hanshaw einen hervorragenden Pass auf Barbara Dunst gespielt, die im Strafraum frei vor Merle Frohms auftauchte und von der Wolfsburger Schlussfrau gefoult wurde.
- "Speedy" Endemann leitet das 1:1 ein (28. Minute)
Dem 1:1 durch Alexandra Popp ging eine tolle Aktion von Vivien Endemann voraus. Die Neuverpflichtung aus Essen nahm ihrer Gegenspielerin Verena Hanshaw nach einem langen Ball von Lena Oberdorf mehrere Meter ab, setzte sich dann stark gegen Hanshaw durch und legte ab zu Jule Brand, die per Flanke Alex Popp fand.
- Nach Prašnikar-Beinschuss gegen Hendrich: Anyomi vergibt das 2:1 (34. Minute)
Die zuvor unauffällige Lara Prašnikar kam im Sechzehner an den Ball, tunnelte Kathrin Hendrich und behielt die Übersicht für Nicole Anyomi. Die Nationalstürmerin kam zentral aus rund elf Metern zum Abschluss, konnte sich die Ecke eigentlich aussuchen, zielte aber zu zentral. Merle Frohms parierte den Schuss.
- Frohms holt Anyomi von den Beinen - aber kein Elfmeter! (35. Minute)
Frankfurt hätte noch einen zweiten Strafstoß bekommen müssen. Géraldine Reuteler setzte Nicole Anyomi gekonnt in Szene, Anyomi kam im Strafraum vor Merle Frohms an den Ball und wurde von der VfL-Keeperin gefoult. Schiedsrichter Fabienne Michel entschied auf Eckball - eine Fehlentscheidung.
- Prašnikar beweist Übersicht und bereitet Dunsts 2:1 vor (47. Minute)
Bei einem Konter kurz nach der Pause setzte sich Lara Prašnikar eindrucksvoll gegen Kathrin Hendrich durch und hatte den Blick für die freie Barbara Dunst. Die starke Österreicherin ließ sich nicht zweimal bitten und traf per sattem Schuss ins kurze Ecke zur erneuten Eintracht-Führung.
- Bumm-Bumm-Oberdorf nach Pajors Balleroberung zum 2:2 (53. Minute)
Was für ein Tor zum 2:2 für die Wölfinnen. Nach Ballgewinn von Ewa Pajor gegen Pia-Sophie Wolter kam die Kugel über Jule Brand zu Lena Oberdorf, die das Leder aus gut 20 Metern unter die Latte schweißte - ein echter Sonntagschuss.
- Jokerin Wedemeyer im Messi-Modus zum 3:2 für den VfL (73.)
Joelle Wedemeyer hat es nicht leicht beim VfL. Die Rechtsverteidigerin ist hinter Lynn Wilms meist nur Ersatz. In Frankfurt erwischte Wilms einen rabenschwarzen Tag, Wedemeyer durfte zur Pause rein - und nutzte ihre Chance eindrucksvoll. Die 27-Jährige machte ein starkes Spiel und krönte ihre Leistung mit dem wichtigen Treffer zum 3:2. Wedemeyer setzte zum Solo an, wurde von den Frankfurterinnen (Pawollek, Hanshaw) nur halbherzig gestört und erzielte sehenswert aus 16 Metern ihr erstes Saisontor.
- Popp per Hacke auf Pajor: Der 4:2-Endstand (84.)
Alexandra Popp und Ewa Pajor gehörten beiden zu den besten Spielerinnen auf dem Platz. Kurz vor Schluss nahm Popp eine Hereingabe von Svenja Huth technisch stark mit der Brust an und spielte den Ball per Hacke in den Fünfmeterraum, anstatt aus der Drehung selbst abzuschließen. Dort war Pajor schneller als Sophia Kleinherne und Sara Doorsoun. Der Schlusspunkt eines furiosen Spiels.
Die Highlights der Partie im Video
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