Führungsspieler gehen voran: Gross bespricht Aufstellungen mit den Leadern

Sead Kolasinac agiert als wichtiger Führungsspieler beim S04
Sead Kolasinac agiert als wichtiger Führungsspieler beim S04 / Lars Baron/Getty Images
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In einer nahezu verzweifelten Lage, in der Schalke derzeit steckt, ist es wichtig, Anführer und Leader in der Mannschaft zu haben. Bei den Knappen stärken sie nicht nur das Mannschaftsgefüge - mit Trainer Christian Gross sprechen sie wohl auch über Aufstellungen und taktische Herangehensweisen.

Dass Spieler wie Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar tatsächlich zu Schalke 04 zurückgekehrt sind, ist nicht nur ein sportlicher Vorteil für den Klub, der ohnehin so gut wie kein Geld für sonstige Transfers gehabt hätte, die auch nur annähernd das Level dieser Rückkehrer erreichen könnten. Ebenso wichtig ist es, die Mannschaft mit Führungsfiguren zu besetzen, mit Spielern, die vorweg gehen und sich nicht durch einzelne Rückschläge verunsichern lassen. Mark Uth gehört ebenfalls in diese Kategorie, auch wenn er die letzten beiden Spiele auf dem Platz selbst nicht unbedingt überzeugen konnte.

Allerdings ist dieser Aspekt von Leadern, die einer maximal verunsicherten Mannschaft etwas Halt geben können, ein nicht zu unterschätzender im Kampf um den Klassenerhalt. Für Christian Gross, der am Mittwochabend beim Duell gegen den 1. FC Köln in sein viertes Spiel als S04-Coach geht, scheinen sie auch eine Art Beraterfunktion einzunehmen; ein Weg, in sein Team hineinzuhorchen und möglichst viele Spieler auf einen geneinsamen Weg mitzunehmen - auch was Aufstellungen betrifft.

S04-Coach Christian Gross bespricht sich mit vorrangig Kolasinac und Uth
S04-Coach Christian Gross bespricht sich mit vorrangig Kolasinac und Uth / Pool/Getty Images

Gross setzt auf gemeinsamen Schlachtplan - Beratungen mit Führungsspielern

So sollen viele Impulse für die Aufstellungen und taktische Herangehensweisen aus der Mannschaft kommen und über Kolasinac und Uth - sowie demnächst auch über Huntelaar - mit Gross besprochen werden, berichtet die Sport Bild. Ein konkretes Beispiel sei das Vertrauen in Matthew Hoppe, den 19-jährigen Stürmer, gewesen. So soll der Trainer den Linksverteidiger und den Kreativspieler um ihre Meinung gefragt haben, ob der US-Amerikaner auflaufen soll. Dass man sich gemeinsam dazu entschied, sorgte zuletzt für einen wichtigen Schritt (vier Tore in zwei Partien) in Richtung Effizienz.

Auch die generelle Ausrichtung für Spiele soll der Schweizer, der über die Autorität kommt und so seine Spieler auch schützen kann, absprechen - und das vor der gesamten Mannschaft. Hier fungieren die Führungsspieler wie Kolasinac und Uth als Sprachrohr aus dem Team heraus, geben Impulse und erklären, womit sich die Truppe auf dem Platz schlussendlich sicherer oder besser aufgestellt sehen würde. Gemeinsam wird ein Weg gefunden, hinter dem sich dann alle versammeln.

Mark Uth spielte zuletzt nicht stark auf, wird intern aber geschätzt
Mark Uth spielte zuletzt nicht stark auf, wird intern aber geschätzt / Pool/Getty Images

Ein Vorgang, der ein wenig an Domenico Tedescos Zeit bei Königsblau erinnert. Er hatte ebenfalls regelmäßig betont, dass er seine Ideen und Pläne auch mit seinen Spielern bespricht. Das Credo, wie auch nun unter Gross: Ein gemeinsam gefertigter Schlachtplan hilft in einer solch prekären Lage eher, als eine "von oben herab" vorgegebene Taktik.

Nun stößt auch Sturm-Routinier Huntelaar in diesen Kreis, davon kann man ausgehen. Nicht nur aufgrund seiner Erfahrung, sondern auch wegen seiner Klasse und seines Werdegangs ist der Niederländer jemand, der führen und anleiten kann. Auch bei Ajax Amsterdam hat er eine solche Rolle eingenommen.