Fünf Erkenntnisse nach dem Werder-Remis in Freiburg

Nach der Partie wird Florian Kohfeldt einigen Gesprächsbedarf gehabt haben
Nach der Partie wird Florian Kohfeldt einigen Gesprächsbedarf gehabt haben / Adam Pretty/Getty Images
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Durch ein 1:1 nahm Werder Bremen gegen den SC Freiburg erneut etwas Zählbares mit. Das Ergebnis dürfte die Verantwortlichen durchaus zufrieden stimmen, auch wenn die Art und Weise nicht vollends überzeugte. Für Florian Kohfeldt gibt es nach der Partie fünf spezielle Erkenntnisse.


1. Möhwalds Rückkehr tut Werder gut

Möhwald feiert das lang ersehnte Comeback
Möhwald feiert das lang ersehnte Comeback / Adam Pretty/Getty Images

Nach dem Abgang von Davy Klaassen klaffte im Mittelfeld der Grün-Weißen ein großes Loch. Gegen die aggressiven Freiburger sollte sich Nick Woltemade als Bindeglied hinter der Angriffsreihe verstehen. Dem Youngster mangelte es aber an Präsenz und Ballsicherheit.

Zum zweiten Durchgang kam der lange verletzte Kevin Möhwald in die Partie. Den Job des Nachwuchsstars übernahm er deutlich besser und war vor allem in den Zweikämpfen eine klare Verstärkung. Damit dürfte er sich durchaus Hoffnungen machen, langfristig zur Startelf zu gehören.

Ein bitterer Beigeschmack entstand nur durch seine Auswechslung kurz vor Schluss, die bei Möhweld für sichtbare Verärgerung sorgte. Kohfeldt erklärte nach dem Spiel, dass dies eigentlich schon vorher besprochen wurde und Möhwalds Verärgerung nichts mit der Auswechslung zu tun hat. Ob das wirklich die komplette Wahrheit ist...

2. Ein schnelles Spiel kann Werder überfordern

Beim Gegentreffer schauten Werders Verteidiger nur hinterher
Beim Gegentreffer schauten Werders Verteidiger nur hinterher / Adam Pretty/Getty Images

In dieser Saison zeigte sich die Defensive in vielen Teilen schon verbessert. Auch gegen Freiburg ließ man letztendlich nicht allzu viel zu, was allerdings auch an der Breisgauer Ineffektivität vor dem Tor lag. Doch es wurde klar, dass die Hintermannschaft bei schnellen Gegenstößen oder Kombinationen noch zu wackelig ist.

Das Pendeln zwischen Vierer- und Fünferkette brachte nicht die erhoffte Sicherheit. Auf den Außenbahnen taten sich zu viele Räume auf, die immer wieder zugelaufen werden mussten. Auch bei Seitenverlagerungen verschoben die Bremer oft zu langsam. Gegen abgezocktere Gegner könnten sich die Unaufmerksamkeiten öfter rächen.

3. Werders Moral nach der kalten Dusche

Bis zur Halbzeit war Werder am Drücker
Bis zur Halbzeit war Werder am Drücker / Adam Pretty/Getty Images

Die Grün-Weißen fanden nur sehr schwer in die Partie. Freiburg legte los wie die Feuerwehr und kam zu ersten guten Chancen. Mit dem Tor gab sich der Sport-Club ebenfalls nicht zufrieden und legte gleich einen zweiten Treffer nach, der erst durch den Videobeweis zurückgenommen wurde.

Werder glaubte man zu dem Punkt schon geschlagen. Doch nach dem vermeintlichen Doppelschlag begannen die Bremer selbst deutlich besser zu spielen. Noch nie geriet der SVW in dieser Saison so früh in Rückstand und musste dementsprechend reagieren. Die Phase bis zur Pause waren Werders beste Minuten und machen Mut für die kommenden Duelle.

4. Rashica ist kein Faktor

Rashica (im Hintergrund) war nahezu unsichtbar
Rashica (im Hintergrund) war nahezu unsichtbar / Adam Pretty/Getty Images

Wer das Spiel gegen die Freiburger verfolgte, sah auch das Comeback von Milot Rashica. Der Wechselkandidat erlebte schwere Wochen und wird noch einige Zeit brauchen, bis er wieder eine sportliche Verstärkung ist. Denn was er gegen den Sport-Club zeigte, war eine maßlose Enttäuschung.

In knapp 30 Minuten war er acht Mal am Ball, brachte keinen einzigen Pass an den Mann und setzte offensiv keine Akzente. Zumindest defensiv half er mit seinem Tempo durchaus. Doch in diesem Zustand ist er nicht nur kein Faktor, sondern nimmt den Bremern wichtige Optionen. Seine weiteren Einsätze sollten erst einmal überdacht werden.

5. Auf Füllkrug ist nicht immer Verlass

Füllkrug zeigte sich beim Elfmeter eiskalt
Füllkrug zeigte sich beim Elfmeter eiskalt / Adam Pretty/Getty Images

Mit vier Treffern ist Niclas Füllkrug weiterhin Werders Torjäger. Doch er war gegen den SCF überwiegend abgemeldet und wurde gut zugestellt. Neben dem Stoßstürmer wird es bei den Bremern allerdings schon dünn. Josh Sargent schafft es einfach nicht, sich in das Spiel zu integrieren.

Leonardo Bittencourt blieb bei einigen Andeutungen, verlor aber auch oft den Ball. Tahith Chong musste sogar 90 Minuten auf der Bank schmoren, während Davie Selke wie gewohnt nur selten für Gefahr sorgen konnte. Sollte Füllkrug also öfter untertauchen, müssen die anderen Offensivstars eben auch die Verantwortung übernehmen.