Forderungen für Hoeneß eine "Frechheit": Toni Kroos über seinen Wechsel zu Real Madrid

Wechselte im Sommer 2014 von den Bayern zu Real Madrid: Toni Kroos
Wechselte im Sommer 2014 von den Bayern zu Real Madrid: Toni Kroos / Quality Sport Images/Getty Images
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Viel wurde schon über den Wechsel von Toni Kroos vom FC Bayern München zu Real Madrid im Sommer 2014 geschrieben. Darüber, dass die Münchener einen großartigen Spieler nicht zu halten vermochten (oder wollten) - und darüber, dass der gebürtige Greifswalder für die Königlichen am Ende sogar zum Schnäppchen wurde. In seinem Podcast "Einfach mal luppen" erinnert sich der Nationalspieler an jene Wochen.

In den Gesprächen mit den Bayern wurde Kroos damals von Volker Struth beraten. "Wir hatten relativ lange verhandelt", berichtet Kroos. "Uli Hoeneß wusste damals nicht genau, wie das Verhältnis von mir zu Volker ist. Hoeneß sagte, ich solle mal meinen Berater zurückpfeifen."

Forderungen für Hoeneß "eine Frechheit" - Kroos konterte kühl!

Denn was der an Gehalt forderte, sei für Hoeneß "eine Frechheit" gewesen. Doch statt seinem Berater auf die Finger zu klopfen, antwortete Kroos nur kühl: "Ja, es ist Ihre Meinung. Aber um es klarzustellen. Es sind nicht seine Forderungen, sondern unsere. Entweder man einigt sich oder eben nicht."

Hoeneß' energisches Auftreten war für Kroos schon damals nur allzu verständlich. "Die Vereine versuchen herauszufinden, ob es nur die Meinung des Beraters ist oder auch des Spielers. Wenn es so ist, haben die Vereine es schwer, etwas dazwischen zu bringen." Wie in diesem Fall geschehen, in dem die Ansichten des Beraters offenbar mit denen des Spielers übereinstimmten.

Auch Volker Struth, der in besagtem Podcast ebenfalls zu Wort kommt, bestätigt, dass die finanziellen Vorstellungen stets mit dem Spieler abgestimmt waren - und meint, dass diese auch nicht zu hoch gewesen seien.

Beriet damals Toni Kroos: Volker Struth
Beriet damals Toni Kroos: Volker Struth / Tristar Media/Getty Images

Struth: "Es war ein marktgerechtes und leistungsgerechtes Thema!"

"Selbst wenn Toni unterschrieben hätte, wäre er nicht unter den Top 5 oder 6 gewesen", erläutert der Berater. "Es kam mir in der Öffentlichkeit immer so vor, als wenn wir es überreizt hätten - aber dem war nicht so. Es war damals ein marktgerechtes und leistungsgerechtes Thema."

Am Ende gab Kroos den Bayern einen Korb - auch aus einer Position der Stärke heraus. "Ich hatte damals ja nur noch ein Jahr Vertrag. Und meine Ablösesumme war vergleichsweise relativ niedrig."

Sodass es für die an Kroos interessierten Königlichen aus Madrid sogar zu einem Schnäppchen wurde. Sie zahlten schließlich nur - heute absurd wirkende - 25 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler. Bei einer um ein Jahr längeren Rest-Vertragslaufzeit "wäre die Summe wohl bei 50 Millionen Euro gewesen", ist Struth heute überzeugt.