FIFA-Jahresbericht: So gewaltig sind die Ablösesummen 2020 gesunken

Einsparungen hier, Einsparungen da: Dass die Corona-Pandemie auch vor dem Finanzmarkt Fußball keinen Halt macht, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Die FIFA veröffentlichte am Montag ihren Global Transfer Market Report für das Jahr 2020 und gab spannende Eindrücke in die pandemiebedingte Entwicklung des Transfermarktes und dessen Ablösesummen.

17.077 Akteure des professionellen Männerfußballs wechselten im vergangenen Jahr ihren Klub. Eine durchaus beachtliche Zahl; nichtsdestotrotz ein Rückgang um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das erste Mal seit 2010 hat sich die Anzahl der Transfers nicht erhöht, dennoch verzeichnete man mehr Transfers als 2018.

Ablösesummen um fast ein Viertel gesunken

Während die Summe, die im Jahr 2019 durch Transfers umgesetzt wurde, noch bei 6,08 Milliarden Euro lag, sank sie im vergangenen Jahr auf vergleichsweise "mickrige" 4,65 Milliarden Euro. Die Ablösesummen sind entsprechend um fast 25 Prozent - sprich einem Viertel - gesunken. Eine Entwicklung, die der Weltfußballverband eindeutig auf die Auswirkungen der Pandemie zurückführt.

2020 war das Jahr der ablösefreien Transfers. Aufgrund der finanziellen Notlage aller Klubs kein Wunder. Lediglich 13,3 Prozent (!) der Transfers waren überhaupt mit einer Ablösesumme versehen. Bei nur 130 Vereinswechseln betrug die Ablöse mehr als 8,25 Millionen Euro. 15 Prozent der gesamten Ablösesummen gehen auf die zehn teuersten Wechsel zurück. Zu den dicksten Brocken des Sommer-Transferfensters zählen unter anderem die deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Timo Werner (beide zu Chelsea) und Leroy Sané (zum FC Bayern).

Top-5-Transfers im Jahr 2020:

1. Kai Havertz: 80 Mio. Euro - Bayer 04 zu Chelsea
2. Arthur: 72 Mio. Euro - Barça zu Juventus
3. Victor Osimhen: 70 Mio. Euro - LOSC Lille zu Neapel
4. Rúben Dias: 68 Mio. Euro - Benfica zu Man City
5. Miralem Pjanic: 60 Mio. Euro - Juventus zu Barça