Felix Magath spricht Klartext über Zeit bei Schalke 04

Felix Magath stieg zuletzt mit Würzburg in die 2. Bundesliga auf
Felix Magath stieg zuletzt mit Würzburg in die 2. Bundesliga auf / DeFodi Images/Getty Images
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Felix Magath ist ein Mann der klaren Worte. Im Interview mit der Bild blickte er auf seine Zeit als Bundesligatrainer zurück und äußerte sich gewohnt deutlich und auch zum FC Schalke 04 hat er eine klare Meinung.

Magath, der heute als "Head of Global Soccer" von Hauptspnsor Flyeralarm bei den Würzburger Kickers fungiert, war von 2009 bis 2011 für den FC Schalke in der Bundesliga verantwortlich. Während seiner Amtszeit als Trainer der Knappen erlebten die Schalker trotz einiger Skepsis gegenüber Magaths Methoden eine ihrer erfolgreichsten Spielzeiten der letzten Jahre.

Magath: "Als ich kam, hatte der Verein 35 Millionen in den Sand gesetzt"

Dennoch wurde der inzwischen 66-Jährige nach kurzer Zeit als Trainer bereits wieder vor die Tür gesetzt. Eine Maßnahme, die Magath bis heute nicht ganz nachvollziehen kann: "Ich hatte nur nicht ganz zwei Jahre beim FC Schalke, dann hat man geglaubt, mich entlassen zu müssen - für eine bessere Zukunft", resümiert der ehemalige Bayern-Coach, der zu aktiver Zeit als Trainer stets für seinen anspruchsvollen Umgang mit den Profis bekannt war, und führt weiter aus: "Als ich kam, hatte der Verein 35 Millionen in den Sand gesetzt durch verpasste Champions-League-Qualifikation, durch frühes Ausscheiden aus dem DFB-Pokal. Und durch die hohen Gehälter, die da gezahlt wurden. Die Spieler haben alle Super-Verträge gehabt, die haben fast alle verdient wie Könige. Das habe ich korrigiert."

Gefragter Interview-Partner: Felix Magath hat eine Menge zu erzählen
Gefragter Interview-Partner: Felix Magath hat eine Menge zu erzählen / TF-Images/Getty Images

Eine Aussage die Bände spricht, und auch als kleine Spitze gegen die Vereinsführung interpretiert werden kann. Denn spätestens mit seiner Entlassung, wäre es auf Schalke wieder bergab gegangen. Schließlich sei man "im ersten Jahr Vizemeister geworden" und habe "im zweiten im Halbfinale der Champions League und im Finale des DFB-Pokals" gestanden: "Aber das war den Herren nicht genug, sie hatten bessere Ideen. Sie haben Entscheidungen getroffen, die dazu geführt haben, dass heute Schalke wieder da ist, wo er vor zehn Jahren auch war, nämlich fast pleite."

Über Tönnies: "Er war ja lange genug jetzt beim FC Schalke"

Nach seiner Zeit bei den Königsblauen sei der Verein finanziell grundsätzlich gut aufgestellt gewesen. Als er 2009 nach Schalke kam, hätte man "fast täglich das Klagelied 'Schalke ist fast pleite'" gehört. Nach seinem Abgang im Jahr 2011 hätte er "dies bis heute nicht mehr gehört". Eins sei jedoch schon immer Klar gewesen: "Dass der FC Schalke immer ein Klub war, der hohe Ansprüche hatte, die er versucht hat, sich zu erkaufen."

Abschließend findet der dreimalige deutsche Meister deutliche Worte zum Rücktritt von Clemens Tönnies. Auf die Frage, ob der Abgang des Fleisch-Magnaten wichtig sei für einen Neuanfang der Königsblauen erwiderte Magath schlicht: "Aus meiner Sicht schon. Er war ja lange genug jetzt beim FC Schalke."