Baumgart kritisiert Kölner Publikum: "Bin angepisst"
Von Jan Kupitz

Steffen Baumgart findet nach dem 2:2-Remis gegen Union Berlin deutliche Worte gegen einen Teil der Effzeh-Fans.
Der gute Saisonstart des 1. FC Köln ist einem Teil der Anhänger wohl zu Kopf gestiegen. Das befürchtet jedenfalls Steffen Baumgart, der mit dem Verhalten seines Heimpublikums am Sonntag nicht wirklich einverstanden war.
Die Geißböcke hatten gegen Union Berlin lange mit 1:2 in Rückstand gelegen, kamen durch Anthony Modeste (wer auch sonst?) kurz vor Schluss zum umjubelten 2:2. Das Stadion explodierte und feierte die Effzeh-Truppe.
Baumgart hinterfragte jedoch kritisch, warum die Stimmung erst mit dem Ausgleichstreffer aufdrehte und die Zuschauer es verpasst hatten, das Team während des Rückstands anzufeuern.
Baumgart kritisiert die Fans. Und er hat zu 100% recht! #effzeh #KOEFCU
— Kölner Keller (@koelnerkeller) November 7, 2021
"Ich bin, glaube ich, immer noch angepisst", moserte Baumgart nach Abpfiff am DAZN-Mikro (via Bild). "Wenn ich die Emotionen sehe, die dieses Stadion bringen kann, frage ich mich schon, warum kann man das nicht bei 1:2-Rückstand machen? Warum müssen die Jungs Sorge haben, dass sie einen Fehler machen? Das hat mich schon alles ein bisschen gestört."
Der 49-Jährige wies daraufhin, dass der 1. FC Köln in den vergangenen Jahren keinen sehenswerten Fußball gespielt habe. Das habe sich in dieser Saison geändert. "Wir haben gesagt, wir gehen einen Weg und den Weg erwarte ich von allen. Das ist etwas, was mich geärgert hat, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen. Ich erwarte von allen – nicht nur von der Mannschaft, sondern von allen – eine Entwicklung", stellte Baumgart in Richtung des Publikums klar.
Zudem dürfe man nicht vergessen, dass Union Berlin ein gutes Team sei und international spiele.
"Wir haben ein sehr, sehr gutes und sehr, sehr emotionales Publikum. Aber darum geht es nicht", erklärte Baumgart seine Enttäuschung. Denn im Fußball müsse man damit rechnen, auch mal in Rückstand zu geraten. Fehler, wie der von Rafael Czichos vor dem 1:2, können ebenfalls immer mal passieren. "Ich stelle mich vor die Jungs. Und wenn mir etwas nicht gefällt, darf ich das sagen, weil ich finde, dass die Jungs das gut machen", nahm der FC-Coach seine Truppe vor den offenbar schon leicht verwöhnten Fans in Schutz.