Rekordumsatz! - Die wichtigsten Aussagen der Jahreshauptversammlung beim FC Bayern im Überblick
Von Oscar Nolte

Am Sonntag findet die Jahreshauptversammlung des FC Bayern in der Rudi-Sedlmayer-Halle (früher: Audi Dome) statt. Die Veranstaltung läuft seit 11 Uhr am Vormittag. Alle Aussagen im Überblick.
Michael Ott beantragt Änderung der Satzung
Mitglied Michael Ott, der beim FC Bayern durch seine Katar-Kritik zu einem bekannten Gesicht geworden ist, hat eine Änderung der Satzung beantragt. Ott kritisierte, dass die freie Antragsstellung von Mitgliedern eingeschränkt dadurch sei, dass in der momentanen Satzung festgehalten ist, dass der Ehrenrat darüber entscheidet, ob Anträge zugelassen werden.
"Das Problem mit Ermessen ist immer: Das öffnet der Willkür Tür und Tor. Die Rechte der Mitglieder werden also vielmehr geschwächt als gestärkt. Das ist schlicht undemokratisch, damit entmündigen wir Mitglieder uns selbst. Ich halte das für inakzeptabel und gefährlich", sagte Ott und erntete viel Applaus.
Otts Antrag erhielt jedoch nicht die nötige Mehrheit. Etwa 33 Prozent stimmten dafür.
Finanzvorstand Diederich präsentiert die wirtschaftlichen Zahlen
"Für mich ist das heute ein ganz besonderer Tag, ich bin quasi der Neue bei uns im FC Bayern. Es ist mir eine große Ehre und ein Privileg heute hier vor Euch zu stehen", sagt Finanzvorstand Dr. Michael Diederich zur Begrüßung.
Die Präsentation der Zahlen lässt sich sehen:
Umsatz: 854,2 Mio. Euro
Operatives Ergebnis:187,4 Mio. Euro
Konzerngewinn (vor Steuern): 54,5 Mio. Euro
Jahresüberschuss (nach Steuern): 35,7 Mio. Euro
"Der FC Bayern blickt einmal mehr auf ein außerordentlich erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. In einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld, das von Inflation und einer Rezession in Deutschland geprägt ist, verzeichnen wir einen Rekordumsatz sowie eine deutliche Profitabilitätssteigerung im Vergleich zur Vorsaison. Dieses Ergebnis zeugt von unserer finanziellen Stärke und hebt unser Eigenkapital auf ein neues Rekordniveau. Gleichzeitig bleibt der FC Bayern schuldenfrei – eine Ausnahmeerscheinung im europäischen Spitzenfußball und ein weiteres Merkmal unserer finanziellen Unabhängigkeit."
Diederich ergänzt: "Alles, was wir erwirtschaften, wird in den Sport investiert. Bei uns geht es immer in allererster Linie um den Sport. Unser Anspruch bleibt: nationale und internationale Spitzenklasse. Unsere wichtigste Rendite sind Titel!"
Rekordumsatz und -mitgliederzahl
Präsident Herbert Hainer hat die Finanzen des Geschäftsjahres offengelegt und einen Rekordumsatz vermeldet: 854,2 Millionen Euro hat der FC Bayern in der Saison 2022/23 umgesetzt - und damit etwa 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr!
Rekordzahlen erzielt der FC Bayern auch bei den Mitgliedern. Laut Herbert Hainer sind es mittlerweile 316.000 Mitglieder im Verein. Das ist Rekord und zudem ist der FC Bayern damit der mitgliederstärkste Verein der Welt.
Dreesen mit Spitze gegen Europas Elite
Jan-Christian Dreesen hat das Alleinstellungsmerkmal des FC Bayern im Vergleich zu den anderen Top-Clubs in Europa herausgearbeitet und sich eine Spitze gegen Europas Vereinselite erlaubt.
"Es ist und bleibt aber eines unserer Alleinstellungs-Merkmale, dass der FC Bayern als einziger unter den Topklubs in Europa weder einem Staat, einem Unternehmen oder einem Superreichen gehört, noch von einer Milliarden-Schuldenlast erdrückt wird. Darauf sind wir sehr stolz. so soll es auch in Zukunft bleiben."
Dreesen kündigt bevorstehende Ulreich-Verlängerung an
Jan-Christian Dreesen hat bestätigt, dass der FC Bayern den am Saisonende auslaufenden Vertrag von Ersatztorwart Sven Ulreich verlängern möchte.
"Ich hoffe, er hat das gehört, damit er bald seine Unterschrift unter den neuen Vertrag setzt", sagte Dreesen unter großem Applaus der Mitglieder.
Dreesen mit Apell an die Bundesliga
Jan-Christian Dreesen hat die übrigen 17 Bundesligisten dazu aufgefordert, offen für neue Wege zu sein und vor allem in der Auslandsvermarktung aktiver zu werden.
"Es gilt das Solidarprinzip - und zwar für alle! Es müssen alle bereit sein, neue Wege zu gehen, denn nur so kann die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben. Wir müssen alle hart dafür arbeiten, die Erlöse aus der Auslandsvermarktung signifikant zu steigern. Die Sommer-Touren sind da nur ein kleiner Baustein, aber ich rufe alle Clubs auf, sich sichtbarer zu machen. In dieser Sommerpause waren nur der BVB und der FC Bayern unterwegs - das ist zu wenig", so Dreesen.
Dreesens Apell könnte durchaus auch als Werbung für Investoren für die Bundesliga verstanden werden.
Hainer unterstützt Tuchel im Experten-Streit
Vergangene Woche dominierte Thomas Tuchel die Schlagzeilen, da er sich vermehrt einen Schlagabtausch mit den Sky-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus lieferte.
Präsident Hainer dazu: "Lieber Thomas, es ist absolut verständlich, seinem Ärger auch mal Luft zu machen. Wir im Klub sind uns da alle einig: Diese Experten, die vertragen auch schonmal einen richtigen Konter."
Hainer lobt Sportdirektor Freund
Herbert Hainer hat sich positiv zum neuen Sportdirektor Christoph Freund geäußert.
"Wir halten große Stücke auf dich", sagte Hainer über Freund, gab dem ehemaligen Salzburger aber auch gleich einen Auftrag mit auf den Weg: "Wir brauchen wieder mehr Statement-Spieler made by Bayern."
Hainer kommentiert Mazraoui-Postings
Vor einigen Wochen stand Noussair Mazraoui im Fokus, weil er pro-palästinensische und die Übergiffe der Hamas stützende Postings über die Sozialen Medien teilte. Der Marokkaner kam damals mit einer Verwarnung beim FC Bayern davon.
"Ich kann versichern, dass wir uns so verantwortungsbewusst wie möglich mit der Thematik befasst haben. Noch einmal darf so etwas nicht passieren. Ganz generell gilt: Antisemitismus hat in unserer Welt keinen Platz", sagte Hainer nun auf der JHV.
Hainer bedankt sich bei Kahn und Salihamidzic
Präsient Herbert Hainer hat sich im Rahmen der JHV einmal mehr bei den im Sommer entlassenen Oliver Kahn (CEO) und Hasan Salihamidzic (Sportvorstand) bedankt. "Ich möchte mich auch bei Kahn und Salihamidzic bedanken. Wir kamen im Aufsichtsrat leider irgendwann an einen Punkt, an dem man was verändern musste. Oliver und Hasan bleiben selbstverständlich Ikonen des FC Bayern München."
Zudem fand Hainer warme Worte für Kahns Nachfolger Jan-Christian Dreesen: "Jan Christian Dreesen ist ein abolsuter Gewinn für den FC Bayern."
Auch Jan-Christian Dreesen äußerte sich später zu Kahn und Salihamidzic. "Ich möchte mich bei meinem Vorgänger Oliver Kahn und Hasan Salihamdzic bedanken. Beide haben Verdienste für den FC Bayern, werden immer ein Teil der Bayern-Familie bleiben und auch ihnen gebührt ein Applaus", so der neue FCB-CEO. "Diesen FC Bayern würde es ohne sie nicht geben", ergänzte Dreesen.
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