FC Bayern setzt auf Variabilität: Die möglichen Formationen beim Rekordmeister 2022/23

Wie sieht die Bayern-Offensive ohne Lewandowski aus?
Wie sieht die Bayern-Offensive ohne Lewandowski aus? / Pool/GettyImages
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Robert Lewandowski ist beim FC Bayern Geschichte. Der Top-Stürmer wird beim FC Bayern eine Lücke hinterlassen, die sich nicht so leicht schließen lässt. Für Julian Nagelsmann heißt es nun, erfinderisch zu sein und gute Lösungen zu finden. Der ganze Spielstil wird sich verändern und mit großer Wahrscheinlichkeit neue Formationen getestet. Wir stellen fünf Systeme vor, die ohne Lewandowski Sinn ergeben könnten.



1. 3-5-2

Abwehr:

Benjamin Pavard und Dayot Upamecano dürften sich über eine solche Formation besonders freuen. Die Position des rechten Innenverteidigers würde von einem der beiden Franzosen besetzt werden, während de Ligt als ZIV und Hernández als LIV gesetzt wären. Ein wenig mehr würde die Rolle in der Dreierkette wohl Pavard entgegenkommen, doch auch Upamecano hätte seine Chance.

Mittelfeld:

Joshua Kimmich ist im Mittelfeld-Zentrum gesetzt. Wer neben ihm spielt ist offen. Goretzka wird eine Weile fehlen und wird es nicht ganz so leicht haben, zurück in die Startaufstellung zu kommen. Einen Freihfahrtsscheint hätte in einer solchen Formation aber auch Gravenberch nicht. Bei drei Innenverteidigern, die gerne auch nach vorne verteidigen, wäre ein Mittelfeld-Duo mit Kimmich und Musiala schon denkbar. Sollte Laimer noch kommen, wäre dieser natürlich auch ein Startelf-Kandidat. Bei einer Dreierkette benötigt man einen solchen defensivstarken Spieler im Zentrum aber nicht unbedingt.

Auf der linken Seite im Mittelfeld wäre Davies als Schienenspieler konkurrenzlos gesetzt. Auf der rechten Seite gäbe es mit Kingsley Coman eine offensive und mit Mazraoui eine etwas defensivere Option.

Offensive:

Auf der Zehn wäre Thomas Müller fürs Erste wohl gesetzt, könnte aber auch durch Jamal Musiala vertreten werden. Der Raumdeuter wäre eine Option für die Doppelspitze, die aber wohl eher Gnabry & Mané lauten würde. Der klare Verlierer dieses Systems wäre Leroy Sané. Keine Position ist wirklich für ihn geschaffen.

2. 3-4-3

Abwehr:

Ähnlich wie beim 3-5-2-System würde eine Innenverteidiger-Position frei werden, was Pavard und Upamecano in die Karten spielen würde.

Mittelfeld:

Auch im zentralen Mittelfeld würde sich im Vergleich zum 3-5-2 nichts verändern. Auf links würde nachwievor Davies spielen, während sich Coman und Mazraoui auf rechts duellieren könnten.

Offensive:

Im Gegensatz zum 3-5-2-System wäre Kingsley Coman auch ein Kandidat für den linken oder rechten offensiven Flügel, selbst wenn die Rolle für ihn nicht gerade geschaffen ist. Wer die drei Positionen im Angriff einnehmen würde, wäre relativ offen. Sadio Mané wäre gesetzt und könnte halblinks offensiv oder im Sturmzentrum spielen. Thomas Müller wäre halbrechts offensiv eine Option oder auch im Sturm-Zentrum. Zwar ist der 32-Jährige kein richtiger Mittelstürmer, aber klar der kopfballstärkste Kandidat, wenn man bedenkt, dass Choupo-Moting und Zirkzee in einer solchen Formation wohl keine Rolle spielen. Da beim System mit Schienenspieler immer auch Flanken geschlagen werden, könnte man über Müller nachdenken.

Serge Gnabry wäre für rechts und Leroy Sané für links ein Kandidat. Für Musiala würde es in der Offensive eng werden. Der Youngster wäre beim 3-4-3-System wohl eher als zentraler Mittelfeldspieler eingeplant.

3. 4-2-3-1

Abwehr:

Man darf davon ausgehen, dass Matthijs de Ligt (RIV), Lucas Hernández (LIV) und Alphonso Davies (LV) gesetzt wären. Auf rechts hätte Nagelsmann mit Pavard eine defensive und Mazraoui eine offensive Lösung. Der Neuzugang von Ajax dürfte die besseren Chancen haben. Für Upamecano und Pavard blieben also wohl nur Ersatzrollen übrig.

Mittelfeld:

Die Option, Kimmich und Musiala als Doppel-Sechs aufbieten zu können, wäre bei Viererkette zwar immer noch gegeben, in Summe aber zu offensiv und wenig sinnvoll. Stand jetzt hätten also Kimmich und Gravenberch die besten Karten. Laimer würde bei einer Verpflichtung zum Konkurrent für den Holländer werden, Goretzka wird es nach seiner Genesung sowieso.

Offensive:

Wenn man an der Bayern-Taktik möglichst wenig verändern möchte, dann greift man zum 4-2-3-1-System und stellt eine klare Spitze auf. Diese müsste Stand jetzt Joshua Zirkzee oder Eric Maxim Choupo-Moting lauten. Insbesondere Thomas Müller würde es gut tun, mit einer klaren Spitze zusammen auf dem Feld zu stehen, die Lewandowski zumindest ein klein wenig ähnlich ist.

Auf der rechten Seite müssten sich Coman und Gnabry duellieren. Vorteile hätte Coman, der außen auf dem Flügel einfach besser und ballsicherer ist. Links hieße das Duell Mané gegen Sané - mit klaren Vorteilen für den Senegalesen.

Man könnte das 4-2-3-1 aber auch auf mehr Tempo ausrichten. Dem würden Müller und Zirkzee zum Opfer fallen. Musiala könnte auf die Zehn rücken, während Mané in die Spitze rückt und Platz für Gnabry/Sané macht. Damit hätte man eine pfeilschnelle, technisch starke und variable Offensive

4. 4-2-2-2

Abwehr:

In der Abwehr würde sich im Vergleich zum 4-2-3-1-System nichts verändern.

Mittelfeld:

Im zentralen Mittelfeld bliebe ebenfalls alles beim Alten.

Offensive:

Thomas Müller ist wohl eher kein Spieler, der für eine Außenposition im 4-2-2-2 in Frage kommt. Der 32-Jährige müsste sich mit Gnabry um die Position mit Mané in der Spitze streiten. Eine offensive Außenposition würde mit ziemlicher Sicherheit von Coman übernommen werden, während Gnabry und Sané für die gegenüberliegende Seite in Frage kämen. Musiala wäre ebenfalls eine Option, ist für dieses System aber nicht unbedingt gemacht.

5. 4-3-3

Abwehr:

Im 4-3-3-System macht es auf jeden Fall Sinn, mit Mazraoui die offensive Option zu wählen. Bei drei zentralen Mittelfeldspielern benötigt es keinen einrückenden und defensiven Pavard, sondern Dampf nach vorne. Demnach würde sich die Viererkette mit Mazraoui, de Ligt, Hernández und Davies praktisch von selbst aufstellen.

Mittelfeld:

Kimmich wäre auf der Sechs natürlich absolut gesetzt. Gravenberch, Musiala und Goretzka hätten mehr Freiheiten, da zumindest einer von beiden Achtern immer den Weg nach vorne einschlagen könnte. Insbesondere für Musiala ist eine solche Rolle wie erschaffen, aber auch Gravenberch kennt die Achterrolle im 4-3-3 natürlich bestens. Goretzka kann ebenfalls eine Waffe werden, wenn er seine Torgefahr nach seiner Verletzung wiederfindet. Prinzipiell könnte man auch Müller auf die Acht stellen, wirklich sinnvoll ist diese Option aber nicht.

Angriff:

Blieben noch drei Positionen für Sané, Coman, Gnabry, Mané und Müller. Insbesondere für Thomas Müller könnte es - insofern man nicht auch auf Flanken setzt - eng werden, weil es im 4-3-3 vorrangig Sinn machen würde, sich auf Speed und Variabilität zu fokussieren. Dem könnte schließlich auch Kingsley Coman zum Opfer fallen. Man benötigt eben auch einen gewissen Grad an Torgefährlichkeit auf dem Platz, wenn man auf Müller verzichtet und auf Lewandowski verzichten muss. In dieser Kategorie sind Sané, Gnabry und Mané stärker einzuschätzen. Gnabry auf rechts, Sané auf links und Mané in der Mitte wäre in Summe schon stimmig. Coman ist auch mehr der klassische Flügelstürmer. Hier würden aber die Außenverteidiger die Breite geben und die Außenstürmer mehr die Halbpositionen oder auch mal das Zentrum abdecken.



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