Gerüchte um Müldür und Barça-Trio: Holen die Bayern doch noch einen Rechtsverteidiger?
Von Dominik Hager
Der FC Bayern verkündete erst kürzlich, die Transfer-Aktivitäten eingestellt zu haben. Gerüchte um mögliche Zugänge gibt es jedoch noch immer. Zuletzt wurde darüber berichtet, dass die Münchner einen Rechtsverteidiger aus Barcelona leihen möchten. Mit Mert Müldür kursiert nun ein weiterer Name in der Gerüchteküche.
Mert Müldür dürfte allen Fußball-Fans, die die Serie A weniger aufmerksam verfolgen noch kein großer Begriff sein. Der zehnmalige türkische Nationalspieler wurde in Wien geboren und machte seine ersten Schritte im Profi-Fußball bei Rapid Wien.
Inzwischen ist der 22-Jährige bei US Sassuolo aktiv, wo er bislang 54 Pflichtspiele absolviert hat. In der vergangenen Saison kam er in 28 Liga-Spielen zum Einsatz und absolvierte 1677 Minuten. Mit null Toren und einer Vorlage zeigte sich der "Rotations-Spieler" in der Offensivbewegung aber nicht sonderlich gefährlich.
Trotz dieser eher mäßigen Bilanz berichtet Pay-TV-Sender Sky, dass die Münchner am Rechtsverteidiger interessiert seien. Müldür ist noch bis 2024 an den Serie-A-Klub gebunden, für den er seit 2019 aktiv ist. Sein Marktwert wird von transfermarkt.de auf neun Millionen Euro geschätzt. Für welche Summe der Spieler tatsächlich zu haben wäre ist nicht bekannt. Eine zweistellige Millionen-Summe dürfte es jedoch schon sein.
Wirklich wahrscheinlich ist ein Transfer Stand heute nicht. Es erscheint jedenfalls wenig logisch, dass kurz nachdem die Bosse bekannt gaben, nichts mehr machen zu wollen, ein Spieler für mindestens zehn Millionen Euro kommt, von dem nicht ersichtlich ist, das er eine Verstärkung darstellt.
Wenngleich Müldür bereits im rechten Mittelfeld zum Einsatz kam, sprechen seine Scorer nicht dafür, dass er sonderlich gefährlich auf dem Weg nach vorne ist. Als Alternative zu Pavard wäre jedoch genau das gefordert. Dies gilt vor allem für eine mögliche Formation mit Dreier-/Fünferkette.
Dest, Emerson und Sergi Roberto im Fokus: Wechselt ein Barca-Star nach München?
Einer der drei Barca-Rechtsverteidiger Sergiño Dest, Sergi Roberto und Emerson wären da schon viel eher eine Hilfe.
Laut Sky-Informationen haben die Münchner bei Wunschkandidaten Dest jedoch schlechte Chancen. Demnach möchte der Youngster bleiben uns "seinen Durchbruch weiter vorantreiben".
"Sergiño Dest wird nicht ausgeliehen und ist auch nicht zu haben", stellt der Pay-TV-Sender klar.
Der US-Amerikaner wäre definitiv der spannendste Kandidat gewesen, zumal er sehr schnell und offensivstark ist. Allerdings hat er sich schon im Vorjahr gegen Bayern und für Barcelona entschieden. Beim spanischen Top-Klub hat er zudem beste Chancen, als Stammspieler aus dem Dreikampf hinauszugehen.
"Definitiv ein Kandidat" wäre hingegen der junge Brasilianer Emerson, der im Sommer von Betis Sevilla zu den Katalanen zurück wechselte. Zwar möchte sich dieser bei Barca durchsetzen, jedoch ist sich Sky unsicher darüber, ob ihm das auch zugetraut wird.
Hier gilt es mutmaßlich, auf den Faktor Zeit zu setzen. Der 22-Jährige war bis zuletzt mit der Seleção bei der Copa América am Start, wodurch er bei Trainer Koeman noch nicht vorspielen konnte. Wie der Barca-Coach mit dem Rechtsfuß plant wird sich demnach erst später in der Vorbereitung zeigen. Für die Münchner wäre dieser jedenfalls durchaus eine spannende Option, nachdem er schon im Vorjahr bei Betis Sevilla (38 Pflichtspiele/6 Scorer) ordentlich ablieferte.
Sergi Roberto wird laut Angaben des Senders nach seiner schwierigen Saison mit vielen Muskelverletzungen beim FC Barcelona "kritisch gesehen". Er selbst möchte jedoch bei seinem Stammverein bleiben und nicht verliehen werden. Seine Meinung könnte sich jedoch ändern, wenn er hinter Dest und Emerson nur die Nummer drei wäre.
Sergi Roberto besitzt die internationale Erfahrung, um den Bayern helfen und Pavard einen heißen Kampf liefern zu können. Perspektivisch wäre jedoch Emerson definitiv der spannender Spieler. Stellt sich nur die Frage, ob die Perspektive überhaupt eine Rolle spielt, wenn ohnehin nur eine Leihe infrage kommt. Als Kaderspieler wäre der Spanier sicherlich interessant, zumal er auch im Mittelfeld aushelfen könnte.
Das Warten auf einen Rechtsverteidiger: Der FC Bayern sollte sein Glück selbst in die Hand nehmen
Es ist jedoch trotz allem höchst fraglich, ob überhaupt einer der Kandidaten den Weg nach München findet. Die Bayern-Bosse haben schließlich erklärt, prinzipiell nichts mehr machen zu wollen. Demnach scheint man mit der aktuellen Besetzung zufrieden zu sein. Sollte sich eine gute Möglichkeit bieten, wäre eine Leihe vermutlich aber dennoch nicht auszuschließen.
Allerdings ist es im Fußball selten so, dass gute Transfer-Möglichkeiten einfach so zu einem kommen. Diese Schiene scheint man in München aber zu fahren, während der Verein eigentlich versuchen sollte, seine Schwachstellen aktiv auszumerzen. Das erste Mal wäre es ja schließlich nicht, wenn genau zu einem wichtigen Spiel wieder zu wenig gesunde Spieler bereit stehen.