FC Bayern: Toppmöller gibt sich bescheiden - Nagelsmann meldet sich zu Wort

Dino Toppmöller vertrat Julian Nagelsmann an der Seitenlinie
Dino Toppmöller vertrat Julian Nagelsmann an der Seitenlinie / Quality Sport Images/GettyImages
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Der FC Bayern kann auch ohne den Chefcoach brillieren. Mit einem 4:0-Sieg gegen Benfica stellte die "schwarze Bestie" einen neuen Startrekord in der Champions League auf. Der an Corona erkrankte Julian Nagelsmann wurde dabei von Co-Trainer Dino Toppmöller vertreten.

Der 40-Jährige war Nagelsmann von Leipzig nach München gefolgt. Zuvor war der Sohn von Trainer-Legende Klaus Toppmöller bereits als Chefcoach aktiv. Von 2016 bis 2019 trainierte er den F91 Düdelingen in Luxemburg.

Nagelsmann traf Entscheidungen vom Hotelbett aus

Vom Hotelbett aus stand Nagelsmann aber mit seinem Trainerteam in Kontakt. "Wir haben uns dann ein paar Szenen angesehen und besprochen, die unser Videoanalyst Benjamin Glück zusammengeschnitten hat", erklärte Toppmöller zur Analyse in der Halbzeitpause, als es noch 0:0 stand.

Und so war es auch Nagelsmann, der die Entscheidung traf, Serge Gnabry für Benjamin Pavard ins Spiel zu bringen. Anders als in den vorherigen Spielen drehten die Bayern ihr System gegen Benfica um. Rechtsverteidiger Pavard schob so extrem hoch und war häufig als Rechtsaußen im Einsatz - nicht unbedingt die Paraderolle des Franzosen.

Nagelsmann bewies rund 25 Minuten vor Schluss Mut und brachte Gnabry als nominellen Rechtsverteidiger ins Spiel. Nur vier Minuten später eröffnete Leroy Sané den Torreigen. "Da hat sich dann schon gezeigt, dass er noch klar im Kopf war. Am Ende war es ein entscheidender Punkt für uns, dass wir mit Serge offensiv noch einmal viel gefährlicher wurden. Es war eine mutige Entscheidung. Die hat sich ausgezahlt", meinte Toppmöller bewundernd.

Toppmöller bleibt bescheiden: "Habe nicht den großen Zampano gemacht"

Nagelsmanns Assistent sah sich in dessen Abwesenheit ohnehin nicht als Interimschef, sondern eher als Verwalter. "Wenn Julian nicht da ist, ist es nicht so, dass ich der Chef bin und meine eigenhändigen Entscheidungen treffe. Ich habe nicht den großen Zampano gemacht. Ich nehme mich nicht wichtiger, als ich bin. Ich bin einfach nur froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und wir als Trainer-Team Julian gut vertreten haben", sagte er bescheiden.

"Er hat einen guten Job gemacht."

Manuel Neuer über Toppmöller

Um einen weiteren Einstand kommt er wohl dennoch nicht herum: "Ich glaube, der Xaver [Zembrod, 2. Co-Trainer, Anm. d. Red.] und ich müssen da jetzt noch einen neuen Einstand machen. Wenn man so ein Spiel gewinnt, dann macht man das gerne. Hier in München ist, glaube ich, Leberkäse und ein Bierchen Tradition. Das müssen wir durchziehen."

Nagelsmann meldet sich zu Wort: "Ich bin sehr stolz"

Am Tag nach dem 4:0-Erfolg meldete sich Nagelsmann über die sozialen Medien zu Wort. Der FCB-Coach zeigte sich mächtig stolz auf die Leistung aller.

"Danke für alle Genesungswünsche, mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, mein gesamtes Trainerteam und das Team hinter dem Team! Ihr habt es gestern super gemacht und mich bestmöglich vertreten."