FC Bayern-Noten zur Saison 2021/22: Das Mittelfeld in der Einzelkritik

Kimmich und Goretzka konnten das Bayern-Mittelfeld nicht die komplette Saison über bereichern
Kimmich und Goretzka konnten das Bayern-Mittelfeld nicht die komplette Saison über bereichern / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Im Bayern-Mittelfeld war in weiten Teilen der Saison ziemlich viel Unruhe drin. Dies lag insbesondere daran, dass Kimmich und Goretzka viele Spiele aus unterschiedlichsten Gründen verpasst haben. Hinter den beiden Leitwölfen setzte Jamal Musiala seine starke Entwicklung fort, was allerdings auch für Tolisso und seine Verletzungsproblemen gilt. Insgesamt wechselten sich im Bayern-Mittelfeld Licht und Schatten ab.

Wir sehen uns an, wie sich die einzelnen Stars geschlagen haben:


1. Joshua Kimmich

Joshua Kimmich
Stuart Franklin/GettyImages

Der Mittelfeld-Leader spulte über Jahre hinweg konstant absolute Top-Leistungen ab. In dieser Saison musste aber auch Kimmich erfahren, dass es auch mal schwierige Zeiten geben kann. Mit seiner Entscheidung, sich zunächst nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, hat er Spiele verpasst und sich Gegenwind eingefangen, der sicher die Grenzen hier und da überschritten hat. Es war dem Spieler schon deutlich anzusehen, dass die Debatte auch an ihm nicht spurlos vorbeiging. Schließlich infizierte er sich mit dem Virus und musste wegen Lungenproblemen wochenlang pausieren.

Auch in der Rückrunde lieferte Kimmich unbeständiger als gewohnt ab. Ausgerechnet gegen Villarreal erwischte der Nationalspieler zudem einen ganz schwachen Tag. Insgesamt spielte Kimmich noch immer richtig gut Fußball und war enorm wichtig für das Bayern-Spiel, nur kennt man ihn eben noch deutlich stärker.

Bewertung: 6/10

2. Leon Goretzka

Leon Goretzka
Boris Streubel/GettyImages

Für Leon Goretzka verlief die Saison ähnlich schwierig. Der Mittelfeld-Motor hatte zu Saisonbeginn mit körperlichen Problemen zu kämpfen und brauchte ein wenig, um in Form zu kommen. Mitte der Hinrunde spielte Goretzka stark, ehe er von unglaublich zähen Patellasehnenproblemen monatelang außer Gefecht gesetzt wurde.

Der Achter hat es relativ schnell geschafft, nach seiner Genesung wieder auf ein ganz gutes Level zu kommen. Beeindruckend war beispielsweise seine Leistung gegen Dortmund. Im Spiel gegen den Ball übernahm Goretzka stets eine wichtige Rolle, allerdings ist man in Sachen Torgefahr mehr von ihm gewohnt. Es war eben auch für den Ex-Schalker keine leichte Saison.

Bewertung: 7/10

3. Corentin Tolisso

Corentin Tolisso
Alexander Hassenstein/GettyImages

Corentin Tolisso kann einem schon ein wenig leidtun. Der Franzose konnte die Probleme von Kimmich und Goretzka zunächst für sich nutzen und spielte sich fest, indem er den schwachen Sabitzer verdrängte. Der vielseitige Mittelfeldspieler glänzte insbesondere im Spielaufbau, schlug zum Teil geniale Pässe und sorgte immer wieder auch selbst für Torgefahr. Wenn man etwas monieren möchte, dann seine nicht immer überzeugende Zweikampfführung.

Leider suchten den anfälligen Spieler immer wieder Verletzungen heim. Zwei Muskelfaserrisse in Serie haben ihm zuletzt weite Teile der Rückrunde gekostet. Nach der Saison gehen die Bayern und Tolisso getrennte Wege. Es ist weitaus mehr seiner Verletzungsanfälligkeit als seinem Potenzial geschuldet.

Bewertung: 5/10

4. Marc Roca

Marc Roca
Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Für Marc Roca war es in Summe auch eine absolut komische Saison. Der Spanier verletzte sich in der Vorbereitung und verpasste den Start. Nachdem er Ewigkeiten gar nicht zum Einsatz kam, musste Nagelsmann Ende der Hinrunde doch noch auf den Mittelfeld-Strategen zurückgreifen. Roca spielte zwischen Spieltag 15 und 19 regelmäßig und sammelte 333 Spielminuten. Im Anschluss kamen nur noch 27 Minuten dazu.

Warum genau das der Fall war, ist ein ein wenig unverständlich. Roca hat seine Pass-Fertigkeiten eingesetzt, seine Sache immer ordentlich gemacht und keine Böcke geschossen. Klar fehlt es ihm an Athletik und Zweikampfstärke, aber einem Sabitzer fehlte es über weite Strecken der Saison an allem.

Bewertung: 4/10

5. Jamal Musiala

Jamal Musiala
Stuart Franklin/GettyImages

Der Bayern-Youngster hat auch in dieser Spielzeit wieder große Schritte nach vorne gemacht. Musiala ist in der Offensive mit seinen Dribblings immer ein Unruhestifter, inzwischen aber auch zum Mittelfeld-Allrounder gereift. Körperlich ist der 19-Jährige auf einem guten Weg und nutzt in den Zweikämpfen seine langen und dünnen Beine (der Spitzname Bambi kommt nicht von ungefähr), um Bälle zu erobern.

Das Top-Talent hat häufig im zentralen Mittelfeld agiert und dabei gezeigt, dass es ein Spiel auch lenken kann und viele kleine richtigen Entscheidungen zu treffen vermag. Trotz seiner defensiveren Rolle hat Musiala seine Gefährlichkeit nicht verloren und ist immer für einen Scorer-Punkt gut. Abgesehen von einer kleinen Schwächephase Mitte der Hinrunde hat Musiala top abgeliefert.

Bewertung: 9/10

6. Marcel Sabitzer

Marcel Sabitzer
Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Marcel Sabitzer kann man bislang als Transferflop betiteln. Der Österreicher spielte monatelang schlichtweg unterirdisch. Der Neuzugang fand keine Bindung zum Spiel, hatte kein Selbstvertrauen und konnte das Münchner Spiel überhaupt nicht bereichern. Trotz allem gab Nagelsmann dem Spieler immer wieder Chancen.

Erst am 28. Spieltag konnte der Mittelfeld-Allrounder seinen ersten Scorer-Punkt einfahren. Man muss ihm zugestehen, dass er gegen Saisonende ein wenig besser gespielt hat, auf die ganze Saison bezogen kam von Sabitzer jedoch erschreckend wenig.

Bewertung: 2/10

7. Paul Wanner

Paul Wanner
Christina Pahnke - sampics/GettyImages

Paul Wanner durfte zum Rückrunden-Auftakt gegen Gladbach erstmals bei den Profis ran und wurde damit zum jüngsten Bayern-Spieler aller Zeiten. Bei seinem Debüt im Alter von 16 Jahren und 15 Tagen kickte der Mittelfeldspieler gleich richtig gut mit, wodurch der FC Bayern den Vertrag rasch verlängerte. Mehr als ein paar unauffällige Kurzeinsätze bekamen wir aber leider nicht mehr zu sehen. Mit seinem Debüt hat Wanner einen Meilenstein gesetzt, für eine Bewertung ist es aber zu früh.

Ohne Bewertung


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