3:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund: Der FC Bayern in der Einzelkritik

Der FC Bayern gewinnt ein strittiges Top-Spiel gegen den BVB mit 3:2
Der FC Bayern gewinnt ein strittiges Top-Spiel gegen den BVB mit 3:2 / Joosep Martinson/GettyImages
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Der FC Bayern besiegt Borussia Dortmund nach einem rasanten, chancenreichen und kontroversen Match mit 3:2. Neben Schiedsrichter Felix Zwayer, der einige strittige Szenen zu entscheiden hatte, standen vor allem die beiden Strafräume permanent im Fokus des Geschehens. Für den Münchner Sieg sorgten letztlich zwei Tore von Lewandowski und ein Treffer von Coman.

1. Manuel Neuer

Manuel Neuer
Neuer bejubelt den Sieg / Joosep Martinson/GettyImages

Rettete direkt in der Anfangsphase mit einem gewagten Ausflug gegen Haaland und verhinderte damit einen frühen Rückstand. Hatte bei den beiden Gegentoren nicht den Hauch einer Abwehrchance. Ansonsten stets souverän, jedoch auch nur selten wirklich gefordert.

Bewertung: 8/10

2. Benjamin Pavard

Absolvierte im Großen und Ganzen eine eher unauffällige Partie. Stand defensiv seinen Mann und machte auf dem Weg nach vorne wie gewohnt nicht viel. Entscheidend war allerdings seine klärende Aktion auf der Linie inmitten der Dortmunder Drangphase. Genau das können wir vom Franzosen erwarten.

Bewertung: 8/10

3. Dayot Upamecano

Dayot Upamecano, Erling Haaland
Dayot Upamecano im Zweikampf mit Erling Haaland / Joosep Martinson/GettyImages

Spielte eine sehr körperbetonte Partie und sah in Abschnitt eins nur einmal die Rücklichter von Haaland, der das Tor im Anschluss knapp verfehlte.
Sah vor dem Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff aber schlecht beim 2:2 aus, als er den Ball mit der Hand vor die Füße von Bellingham blockte.

Wackelte im Verlauf der zweiten Hälfte immer mal wieder ein wenig und positionierte sich vor dem Malen-Fallrückzieher in der Schlussphase nicht ideal. Insgesamt kein ganz schlechter Auftritt, jedoch ist er von der Souveränität, die einst Boateng und Alaba ausgezeichnet hat, noch weit entfernt.

Bewertung: 4/10

4. Lucas Hernández

Hatte in der Anfangsphase seine liebe Mühe mit Erling Haaland und konnte sich schon in der vierten Minute beim rettenden Neuer bedanken. Kämpfte sich anschließend besser ins Spiel, wenngleich seine Abwehr-Aktionen noch immer ab und an wacklig aussahen. Immer wieder entschied er jedoch auch wichtige Duelle für sich.

Hatte im zweiten Abschnitt enormes Glück, dass er bei seinem grenzwertigen Zweikampf gegen Reus im Strafraum nicht mit einem Elfmeter bestraft wurde. Musste nach 70 Minuten angeschlagen den Platz verlassen.

Bewertung: 5/10

5. Alphonso Davies

Alphonso Davies, Thomas Meunier
Hatte bessere Spiele: Alphonso Davies / Joosep Martinson/GettyImages

Leistete sich beim frühen 0:1 einen seiner ganz wenigen Fehler in der Defensive, indem er sich von Julian Brandt düpieren ließ. Nutzte dann jedoch seine Sprintstärke von gut 36 km/h immer wieder für rettende Aktionen, wie beispielsweise bei seinem Laufduell gegen Meunier. Auf dem Weg nach vorne jedoch mit einigen Ungenauigkeiten und Leichtsinnsfehler unterwegs. Insgesamt nicht seine beste Partie.

Bewertung: 5/10

6. Corentin Tolisso

War die meiste Zeit vor allem bemüht darum, Sicherheit auszustrahlen und keine Fehler zu machen. Dies gelang dem Franzosen auch ganz gut, wenngleich er in manchen Szenen ein wenig Zweikampfhärt vermissen ließ.

Präsentierte sich im Passspiel aber sehr zuverlässig und leitete mit seinem Diagonalball auf Davies das zwischenzeitliche 2:1 in die Wege. Hatte kurz vor Schluss die Chance auf das 4:2, traf jedoch aus 40 Metern das leere Tor nicht.

Bewertung: 7/10

7. Leon Goretzka

Hielt nach seiner Verletzung etwas mehr als eine Stunde durch und war in den Mittelfeldzweikämpfen ein wichtiger Faktor. Konnte im Spiel nach vorne nur selten wirklich Akzente setzen, lieferte im Allgemeinen aber eine sehr solide und fehlerfreie Partie ab. Mehr war nach der verletzungsgeplagten Vorbereitung nicht zu erwarten.

Bewertung: 7/10

8. Kingsley Coman

Kingsley Coman
Machte ein starkes Spiel: Kingsley Coman / Joosep Martinson/GettyImages

Konnte zunächst einen bösen Patzer von Can nicht nutzen, indem er den besser positionierten Lewandowski übersah. Bediente später uneigennützig Leroy Sané, der seine Vorlage allerdings nicht verwerten konnte.

Nutzte kurz vor der Pause einen Fauxpas in der BVB-Offensive und erzielte den 2:1-Führungstreffer. Blieb im weiteren Verlauf immer ein Gefahrenherd und demonstrierte einmal mehr, dass in wichtigen Spielen immer auf ihn Verlass ist.

Bewertung: 9/10

9. Thomas Müller

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Thomas Müller war nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert / INA FASSBENDER/GettyImages

Brachte mit seinem sensationellen Einsatz gegen Hummels vor dem 1:1 Lewandowski ins Spiel. Agierte in der ersten Halbzeit überaus ballsicher, gewann sogar Dribblings und war an zahlreichen guten Aktionen beteiligt.

In der zweiten Hälfte tauchte der Münchner Lautsprecher ein wenig ab und konnte nur noch selten Akzente setzen.

Bewertung: 7/10

10. Leroy Sané

Sorgte in der zwölften Minute für ein erstes Ausrufezeichen, indem er einen Distanzschuss nur knapp am Tor vorbeisetzte. Sicherte sich nach einer knappen halben Stunde mit einem traumhaften Solo eine freie Schussbahn im Strafraum, versuchte dann jedoch unverständlicherweise noch einen Querpass zu Lewandowski zu bringen.

Kurz darauf konnte er eine Coman-Vorlage sieben Meter vor dem Tor veredeln. Insgesamt ein lebendiger, aber über weite Strecken etwas glückloser Auftritt.

Bewertung: 5/10

11. Robert Lewandowski

Robert Lewandowski
Robert Lewandowski setzt sich erneut im direkten Duell mit Erling Haaland durch / Joosep Martinson/GettyImages

Stellte die Zeiger mit seinem wichtigen Treffer zum 1:1 wieder auf Null. War im Anschluss vor allem als Spielgestalter im Bilde und leitete zahlreiche Angriffe ein.

Ungewohnt wacklig war hingegen sein Elfmeter zum 3:2, bei dem er Kobel nicht verladen konnte und Glück hatte, dass der Ball von den Fingerspitzen des Torwarts ins Netz sprang. Letztlich sprechen zwei Tore im Spitzenspiel aber eben mal wieder für sich. Lewandowski ist nicht nur wegen diesem Spiel der derzeit beste Spieler der Welt.

Bewertung: 9/10

12. Serge Gnabry

Durfte erneut nur als Joker ran und konnte sich nicht mehr groß in Szene setzen. Wenn man bedenkt, dass der Offensivspieler letztlich immerhin 35 Minuten auf dem Platz stand, muss man sich schon fragen, warum er als frische Kraft nicht ein wenig mehr am Spiel teilnahm.

Bewertung: 4/10

13. Jamal Musiala

Kam für Goretzka in die Partie und spielte einen soliden Part im zentralen Mittelfeld. Tolle Offensivszenen bekamen wir von Musiala nicht zu sehen, jedoch positionierte er sich geschickt und leistete sich in der ungewohnten Rolle keine Fehler.

Bewertung: 6/10

14. Niklas Süle

Musste nach seiner Corona-Erkrankung auf der Bank sitzen und kam erst nach 72 Minuten für Hernández ins Spiel. Stabilisierte die Abwehr nach seiner Einwechslung und hinterließ einen abgeklärteren Eindruck als Upamecano und Hernández, ohne dabei groß aufzufallen.

Bewertung: 7/10

15. Tanguy Nianzou

Kam in der 88. Minute für Coman und verursachte in der Nachspielzeit noch unnötigerweise einen Eckball, der jedoch nichts einbrachte.

Ohne Bewertung