"Charakterfrage": Matthäus und Effenberg mit scharfer Kritik an Gnabry und Sané

Serge Gnabry
Serge Gnabry / Christina Pahnke - sampics/GettyImages
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Der FC Bayern könnte Leroy Sané und Serge Gnabry derzeit in guter Form gebrauchen. Stattdessen stehen sie als Sorgenkinder im Negativ-Fokus. Von Stefan Effenberg und Lothar Matthäus hagelte es sehr scharfe Kritik an den beiden Nationalspielern.

Wohl dem, der die Möglichkeit hat, bei einem Dreierwechsel Spieler wie Leroy Sané, Sergne Gnabry und Sadio Mané einzuwechseln.

Das tat Julian Nagelsmann am Samstagabend, etwa eine halbe Stunde vor dem Abpfiff beim 2:1-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart. Während sich Mané erst einmal wieder etwas Spielpraxis aneignen muss, nachdem er über eine längere Zeit verletzt ausfiel, war die Einwechslung für Sané und Gnabry allen voran als Chance zu verstehen. Es war die Chance, sich nach zuletzt sehr durchwachsenen Leistungen in Spiel und Training wieder mehr anzubieten.

Doch erneut konnten die beiden Nationalspieler diese Chance nicht wahrnehmen. Beinahe ist das Gegenteil der Fall: Zurzeit wird immer klarer, weshalb sie momentan keinen Platz in der Startelf des FC Bayern haben.

Matthäus deutlich: Sané und Gnabry haben sich erneut nicht angeboten

Das sorgt und ärgert nicht nur die Fans, sondern auch ehemaligen Bayern-Spieler und heutige TV-Experten. Lothar Matthäus etwa fand bei Sky sehr deutliche Worte: "So braucht Nagelsmann gar nicht nachdenken, am Mittwoch neue Spieler einzusetzen. Die haben sich nicht angeboten."

"Ganz klar, dass ich nicht den Eindruck gehabt habe, dass Sané oder Gnabry, die ja jetzt schon bisschen angezählt worden sind auch in der Öffentlichkeit, hier dem Trainer unbedingt gezeigt haben in den 30 Minuten, wo sie auf dem Platz waren, dass sie in die Mannschaft wollen. Und das verstehe ich nicht", führte er weiter aus. Mittlerweile sei es an der Zeit, dass die beiden über ihr aktuelles Standing "nachdenken" sollten.

Es mache ihn sauer, so Matthäus, "wenn die Spieler nicht die Leistung abrufen, die sie imstande sind abzurufen". Bei Gnabry und Sané habe er momentan nicht das Gefühl, dass sie weiterhin 100 Prozent geben wollen.

Wie der Rekordnationalspieler bereits anklingen ließ: Dass die beiden Flügelspieler am Mittwochabend, wenn es ins Rückspiel gegen Paris Saint-Germain geht, eine größere Rolle spielen, dürfte schon jetzt sehr unwahrscheinlich sein.

Leroy Sane
Leroy Sané / Christina Pahnke - sampics/GettyImages

Mangelhafte Einstellung? Effenberg stellt die "Charakterfrage"

Davon geht auch Stefan Effenberg aus. Angesichts der erneut verfehlten Chance, sich wieder für die Startelf anbieten zu wollen, geht er mittlerweile von einer "Charakterfrage" aus. Im 'Doppelpass' bei Sport1 kritisierte er die mangelhafte und dem FCB nicht gerecht werdende Einstellung und Mentalität der beiden.

Dahingehend sollten sich Gnabry und Sané eine Scheibe von Thomas Müller abschneiden, empfahl er: "Der sitzt in Paris auf der Bank und reagiert ohne Murren und Knurren. Und in Gladbach muss er früh auf die Bank." Und dennoch habe er sich als "absoluter Vollprofi" gezeigt, sich über das Training empfohlen und sich seinen derzeitigen Stammplatz wieder gesichert.

Effenberg hoffte, "dass sie es in Zukunft besser machen" und endlich "eine solche Einstellung wie Müller an den Tag legen". Inwiefern sie noch weitere, nennenswerte Möglichkeiten dazu bekommen werden, bleibt abzuwarten.