FC Bayern Frauen: Gewinner und Verlierer des Saisonstarts
- Wie schlagen sich die Königstransfers Harder und Eriksson?
- Was machen die Leihspielerinnen?
- Wer muss sich Sorgen um seine Zukunft machen?
Von Daniel Holfelder

Fünf Spieltage sind in der Frauen-Bundesliga inzwischen absolviert, hinzu kommt der Auftakt im DFB-Pokal. Zeit, um ein erstes Zwischenfazit zu ziehen und die einzelnen Teams genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir werfen einen Blick auf den FC Bayern: Welche Spielerinnen konnten bislang besonders überzeugen? Wer hat noch Luft nach oben?
FC Bayern Frauen: Gewinner und Verlierer des Saisonstarts
So verlief der Saisonstart des FC Bayern
Wettbewerb | Runde/Spieltag | Ergebnis |
---|---|---|
DFB-Pokal | 2* | 2:0 bei der SG 99 Andernach |
Bundesliga | 1 | 2:2 beim SC Freiburg |
Bundesliga | 2 | 2:0 gegen den 1. FC Köln |
Bundesliga | 3 | 2:0 bei der SGS Essen |
Bundesliga | 4 | 0:0 gegen Eintracht Frankfurt |
Bundesliga | 5 | 3:0 bei RB Leipzig |
* Im Frauenfußball haben alle Bundesligisten in der 1. Runde ein Freilos
Interne Torjägerliste
Platzierung | Spielerin | Anzahl der Tore |
---|---|---|
1 | Pernille Harder | 3 |
Jovana Damnjanovic | 3 | |
3 | Lea Schüller | 2 |
4 | Linda Dallmann | 1 |
Katharina Naschenweng | 1 | |
Giulia Gwinn | 1 |
Die Gewinner des Saisonstarts
Giulia Gwinn
Nach dem zweiten Kreuzbandriss (Oktober 2022) ihrer Karriere hat sich die Rechtsverteidigerin erneut stark zurückgekämpft. Gwinn stand in allen fünf Bundesligapartien in der Startformation und ist bereits jetzt wieder eine wichtige Säule im Spiel der Bayern. Die 24-Jährige bereitete am 2. Spieltag das 1:0 gegen den 1.FC Köln vor und schaffte es am 3. Spieltag in unsere 90min-Topelf. Am 5. Spieltag in Leipzig erzielte sie ihr erstes Saisontor. Auch in der Nationalmannschaft feierte Gwinn ein erfolgreiches Comeback. Beim 4:0-Sieg über Island übernahm sie Verantwortung und erzielte per Elfmeter das 2:0, gegen Wales (5:1) und im Rückspiel in Island (2:0) traf sie ebenfalls per Strafstoß.
Unsere Topelf zum dritten Spieltag. 🔝 pic.twitter.com/qXja0hYYWb
— Fußball der Frauen 90min.de (@FF_90min) October 10, 2023
Katharina Naschenweng
Auch die Neuverpflichtung von der TSG Hoffenheim zählt zu den Gewinnern des Saisonstarts. Naschenweng hat sich auf der linken Seite klar gegen Tuva Hansen und Inès Belloumou durchgesetzt (Ihre Hauptkonkurrentin Carolin Simon fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses langfristig) und bislang jedes Spiel von Anfang an bestritten. Direkt zum Bundesligaauftakt gelang der 25-Jährigen gegen den SC Freiburg ihr erstes Tor im Bayern-Trikot. Naschenweng bereichert das Spiel des Meisters mit ihrem Offensivdrang und setzt die erfolgreiche Österreich-Tradition (Carina Wenninger, Sarah Zadrazil) am Bayern-Campus erfolgreich fort. Glückwunsch zu diesem Transfer!
Magdalena Eriksson
Magdalena Eriksson kam im Sommer gemeinsam mit Partnerin Pernille Harder vom FC Chelsea. Die schwedische Nationalspielerin gilt als eine der besten Innenverteidigerinnen Europas - diesem Ruf ist die 30-Jährige schon jetzt gerecht geworden. Zum Start gegen den SC Freiburg noch nicht im Kader, hat sich Eriksson in den folgenden vier Begegnungen in der Abwehrzentrale etabliert und bildet mit Kapitänin Glódís Perla Viggósdóttir ein schier unüberwindbares Duo. Vor allem in der Champions League wird sich der Eriksson-Transfer bezahlt machen.
Die Verlierer des Saisonstarts
Sydney Lohmann
Den Auftakt in die neue Spielzeit hat sich Nationalspielerin Sydney Lohmann sicher anders vorgestellt. Im Bundesliga-Eröffnungsspiel beim SC Freiburg konnte die Mittelfeldakteurin nicht überzeugen und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Am zweiten Spieltag gegen Köln musste die 23-Jährige dann mit der Jokerrolle vorliebnehmen. Aber nur neun Minuten nach ihrer Hereinnahme zog sich Lohmann eine Verletzung am Sprunggelenk zu und musste wieder vom Platz. Seitdem fehlt die Vize-Europameisterin.
Maximiliane Rall
Maximiliane Rall hatte in der vergangenen Saison als Ersatz für die verletzte Giulia Gwinn einen Stammplatz inne. In dieser Spielzeit stand die offensivstarke Außenbahnspielerin gerade mal fünf Minuten auf dem Platz. Ihren im Juni 2023 auslaufenden Vertrag hat Rall erst spät um ein Jahr verlängert. Schon damals war die ehemalige Hoffenheimerin eine Wackelkandidatin. Im Sommer wird sich Rall - auch mit Hinblick auf die EM 2025 - aller Voraussicht nach eine neue Herausforderung suchen (müssen). Womöglich strebt die 29-Jährige sogar schon in der Winterpause eine Veränderung an.
Zwei Sonderfälle
Pernille Harder
Der Königstransfer ist mit drei Toren in vier Spielen stark in die Saison gestartet - und das, obwohl Harder noch lange nicht optimal in das Spiel der Bayern eingebunden ist. Trotzdem zählt die Dänin nicht zu den Gewinnern des Saisonstarts. Die 30-Jährige hat sich am 3. Spieltag gegen den 1. FC Köln eine Innenbandverletzung am rechten Knie zugezogen und fällt seitdem aus. Wann Harder zurückkehren kann, ist ungewiss.
Karólína Lea Vilhjálmsdóttir
Karólína Lea Vilhjálmsdóttir zählt bei den Bayern ganz sicher zu den Gewinnern des Saisonstarts - und das, obwohl die junge Isländerin momentan gar nicht für die Münchnerinnen aufläuft. Vilhjálmsdóttir ist für diese Saison an Bayer Leverkusen ausgeliehen. Unterm Bayerkreuz soll die offensive Mittelfeldakteurin Spielpraxis sammeln, nachdem sie in zweieinhalb Jahren bei den Bayern kaum zum Zug kam.
Allem Anschein nach wird sich das Leihgeschäft für alle Seiten bezahlt machen. Vilhjálmsdóttir ist in Leverkusen eine feste Größe, hat bereits sechs Scorerpunkte (vier Tore, zwei Vorlagen) gesammelt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Werkself auf dem vierten Tabellenplatz steht. Im kommenden Sommer kehrt die 22-Jährige nach München zurück. Wenn es so weitergeht, ist sie eine ernsthafte Anwärterin auf einen Stammplatz.
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