FC Bayern: Flick kritisiert Zirkzee für Trainingsleistung - wohin führt der Weg des Nachwuchsstürmers?

Präsentiert sich des Öfteren nachlässig im Training: Bayern-Talent Joshua Zirkzee
Präsentiert sich des Öfteren nachlässig im Training: Bayern-Talent Joshua Zirkzee / DeFodi Images/Getty Images
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Joshua Zirkzee gilt als eines der größten Nachwuchstalente des FC Bayern, seine Haltung auf dem Trainingsplatz lässt manches Mal aber zu wünschen übrig. Von Hansi Flick gab es deswegen auf der Pressekonferenz am Freitag zum wiederholten Male Kritik. Ob die Botschaft diesmal ankommt?

Am 16. Spieltag der abgelaufenen Saison führte er den FC Bayern gegen den SC Freiburg auf die Siegerstraße, kurz darauf war er auch gegen den VfL Wolfsburg zur Stelle. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wussten die Münchner, dass Joshua Zirkzee mittelfristig eine Alternative zu Robert Lewandowski darstellen könnte. Und doch wurde kurz vor Transferschluss Eric Maxim Choupo-Moting verpflichtet.

Der 31-jährige Stürmer, der Paris St. Germain nach zwei Jahren verlassen hatte, soll Zirkzee laut Sport1 anspornen. Der junge Niederländer wurde nicht verliehen und soll sich als Nummer drei im Sturm beweisen, denn immer wieder wurde über eine schlaffe Haltung auf dem Trainingsplatz berichtet. Das Potenzial ist durchaus vorhanden, scheinbar aber nicht immer der Wille, in jeder Einheit bis an die Grenzen zu gehen - doch genau das fordern Flick und sein Trainerteam, egal ob der Spieler Zirkzee oder Lewandowski heißt.

Nach dem Transfer von Choupo-Moting sind die Erwartungen an Joshua Zirkzee gestiegen. Kann er diese erfüllen?
Nach dem Transfer von Choupo-Moting sind die Erwartungen an Joshua Zirkzee gestiegen. Kann er diese erfüllen? / Soccrates Images/Getty Images

"Beim FC Bayern haben wir andere Ansprüche", sagte Flick bereits im Juni gegenüber dem Sportbuzzer. Der Cheftrainer gab seinem Schützling gleichzeitig einen Tipp auf den Weg: "Im Training sind Thomas Müller und Robert Lewandowski häufig ein Duo bei den Abschlüssen, da kann er sich sicher auch noch etwas abschauen." Doch weder diese Hilfestellung noch die Verpflichtung von Choupo-Moting scheinen bisher den gewünschten Effekt gebracht zu haben.

Flick mahnt: "Talent reicht nicht allein"

Kurz nach der Schließung des Transferfensters sprach Zirkzee von einem möglichen Wechsel im Januar, wenngleich er nicht sofort das Handtuch werfen wolle. Andererseits braucht ein junger Spieler wie er Spielpraxis, in der Bundesliga durfte er nach seinem mageren Auftritt gegen 1899 Hoffenheim am zweiten Spieltag aber nicht mehr ran.

Doch es ist keine leere Phrase, sondern ein Grundsatz: Wer spielen will, muss im Training überzeugen. Und wer in einer Leistungsgesellschaft wie dem FC Bayern regelmäßig den Vorzug vor der Konkurrenz erhalten will, muss sich unter der Woche umso mehr beweisen. Genau das scheint wohl aber auch in diesen Tagen Zirkzees Problem zu sein: "Er ist ein großes Talent, aber Talent reicht nicht allein", sagte Flick auf der Pressekonferenz am Freitag (viaVereinswebsite), "deswegen ist es wichtig, und das macht er auch, dass man an sich arbeitet."

"Ich war nicht so zufrieden mit seiner körperlichen Verfassung."

Hansi Flick über Joshua Zirkzee

Zirkzee habe "die Qualität, um Bundesliga zu spielen", war zuletzt aber auch wegen mangelnder Fitness außen vor: "Joshua hatte Probleme im Urlaub mit dem Sprunggelenk. Er konnte nicht richtig trainieren und ich war nicht so zufrieden mit seiner körperlichen Verfassung. Aber es ist jetzt besser." Von nun an gilt es für ihn also, sich reinzuhängen und im Bestfall mehr als 100 Prozent abzurufen - sonst wird er sich nicht im ersten Anlauf in München durchsetzen.

Heldt bestätigt: 1. FC Köln hatte Interesse an Zirkzee-Leihe

Am Samstagnachmittag gastiert der FC Bayern beim krisengebeutelten 1. FC Köln. Der Effzeh hatte im Sommer durchaus Interesse, Zirkzee auszuleihen. "Es gab Kontakt", bestätigte Kölns Sportvorstand Horst Heldt im Gespräch mit der tz.

Konkret war das nach dem Champions-League-Triumph der Bayern der Fall. Damals gratulierte Heldt seinem Kollegen Hasan Salihamidzic und sprach ihn wegen Zirkzee an. Die Bayern hatten zu diesem Zeitpunkt aber noch kein Interesse an einer Leihe des niederländischen Angreifers.

"Es war einfach der falsche Zeitpunkt. In dem Moment wollten die Bayern ihn nicht ausleihen, das hat sich im Laufe der Transferperiode verschoben. Ganz am Ende, am vorletzten Transfertag, war es für uns dann zu spät. So was kommt vor", erklärte Heldt.