Hätte der Bayern-Treffer gegen Frankfurt gar nicht zählen dürfen?

Leroy Sané bejubelt seinen Treffer
Leroy Sané bejubelt seinen Treffer / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
facebooktwitterreddit

Das 1:1-Remis gegen Eintracht Frankfurt war bereits das dritte Unentschieden mit dem gleichen Ergebnis seit dem Jahresauftakt für den FC Bayern. Anschließend - und auch schon währenddessen - stand jedoch die Frage im Raum: War das Tor der Gastgeber überhaupt regeltechnisch in Ordnung?


Kaum hatte Leroy Sané die zielgenaue Hereingabe von Josip Stanisic satt getroffen und den Führungstreffer für die Bayern erzielt, begannen die Frankfurter zu protestieren. Aus ihrer Sicht hätte die zwischenzeitliche 1:0-Führung der Bayern gar nicht zählen dürfen.

Die SGE hatte im Vorfeld, also in der Entstehung der Torchance, ein Foulspiel von Kingsley Coman an Aurélio Buta gesehen. Einen längeren Ball hätte der Eintracht-Spieler womöglich abfangen können, wäre da nicht ein kleiner Stoß des Flügelspielers gewesen. Dadurch konnte Buta das Zuspiel nicht verhindern, sodass Coman in Ballbesitz gelangte und das Tor maßgeblich mit herausspielen konnte.

Schiedsrichter Sven Jablonski sah aber weder während der Aktion, noch im Nachhinein eine Notwendigkeit, das Tor abzuerkennen. Auch der Video-Assistent schien keine größeren Einwände zu haben.

Gräfe sieht ein irreguläres Tor: Ist es aber eine klare Fehlentscheidung?

Eine andere, gegenteilige Meinung vertritt Manuel Gräfe. Der Ex-Schiedsrichter, der sich seit ein paar Monaten bei Twitter zu diversen Aktionen und Entscheidungen äußert, sah eine Fehlentscheidung.

"Buta blickt zum Ball, Coman zu Buta - er ist nur gegnerorientiert. Coman spannt den Körper an und checkt Buta nicht wild, aber entscheidend in den Rücken, wodurch diese die Balance verliert. Coman nun erstmals mit Blick zum Ball", begann er seine Erklärung, die er auch mit drei Standbildern untermauerte.

So kam Gräfe zu dem Fazit: "Das ist ein Foulspiel, eigentlich kein Tor. Sowas kann ein Schiedsrichter im Spiel mal übersehen, da es im Vorfeld der Ballannahme (Blick des Schiedsrichters) nach Steilpass geschah, aber: VAR da was...?"

Andererseits lässt sich anhand dieser Szene auch wieder herrlich über die Hürde eines VAR-Eingriffes diskutieren. Wenn der Schiedsrichter, wie Gräfe es auch selbst sagt, das etwaige Foul durchaus übersehen kann: Ist dann eine klare Fehlentscheidung gegeben, die den Video-Assistenten hätte auf den Plan rufen müssen?

In diese Richtung argumentierte beispielsweise Lothar Matthäus beim Kommentieren des Spiels. Er war der Meinung, die Bayern hätten sich über einen Pfiff im Vorfeld kaum beschweren dürfen. Schlussendlich war es aber kein glasklares, schwerwiegendes Foul. Ergo kein Einsatzbereich des VAR.


Alles zu Bayern und Frankfurt bei 90min: