FC Bayern: Die Transfer-Wünsche von Julian Nagelsmann - Wie geht es weiter bei Coman?

Die Bayern freuen sich auf den neuen Coach Julian Nagelsmann. Dieser soll auch schon erste Änderungen und mögliche Transfers geplant haben.
Die Bayern freuen sich auf den neuen Coach Julian Nagelsmann. Dieser soll auch schon erste Änderungen und mögliche Transfers geplant haben. / Pool/Getty Images
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Der erste offizielle Arbeitstag von Julian Nagelsmann in München rückt langsam aber sicher näher. Am 1. Juli übernimmt der 33-Jährige das Zepter und wird bei den Bayern einiges auf links drehen. Ähnlich wie Hansi Flick hat auch der Ex-Leipzig-Coach ganz eigene Ideen, in welcher Formation sein Team auflaufen soll und welche Spieler den Klub verstärken könnten.


Bereits jetzt scheint durchzusickern, dass Julian Nagelsmann bei den Bayern mit einer Dreierkette plant und damit sein Lieblingssystem auch in München installiert. Dies ist schon eine größere Revolution, zumal sich nur die älteren Zuschauer an Zeiten erinnern dürften, in denen die Bayern nicht mit Viererkette agierten.

All das hat selbstredend auch Auswirkungen auf die Transferplanungen. Der junge Coach sucht laut Sport1-Redakteur Florian Plettenberg einen offensiv orientierten Außenverteidiger, der als rechter Schienenspieler auflaufen kann. Ein logischer Schritt, zumal Benjamin Pavard wohl eher für die Dreierkette in Frage kommt und Bouna Sarr nicht stark genug ist. Zwar ständen Nagelsmann auch noch die Offensiv-Akteure Serge Gnabry oder Kingsley Coman zur Verfügung, jedoch sprechen wir hierbei eher von möglichen Experimenten.

Wen verpflichten die Bayern für hinten rechts? Der Markt gestaltet sich schwierig

Ein hochveranlagter Außenverteidiger mit viel Offensivdrang ist demnach durchaus ein wichtiges Transferziel. Die Idealbesetzung wäre Achraf Hakimi, der jedoch zu teuer ist. Ändern könnte sich dies nur bei einer unvorhergesehenen Entwicklung, wie beispielsweise bei einem Coman-Verkauf.

Vor zwei Wochen berichtete Sport1, dass die Bayern erneut Kontakt zu Sergiño Dest aufgenommen haben sollen. Allerdings gibt es für den jungen Amerikaner keinen Grund für einen Wechsel. Der Youngster hat sich vor einem Jahr nicht ohne Grund für Barcelona entschieden und dort auch 44 Spiele absolviert. Realistisch sind derzeit also weder Hakimi noch Dest.

Wirklich viele Kandidaten gibt es nicht, von denen man sich sicher sein könnte, dass sie eine Verstärkung wären. In der Vergangenheit sollen unter anderem Dodô (Shakhtar Donetsk) und Max Aarons (Norwich City) ein Thema gewesen sein. Allerdings sind beide Spieler international eher unerprobt. Die offensive Rechtsverteidiger-Position vernünftig zu besetzen wird kein leichtes unterfangen.

Allerdings ist ja auch bekannt, dass Nagelsmann gerne ein wenig experimentiert. Demnach könnten nicht nur Offensiv-Spieler, wie Gnabry oder Sané die vakante Position übernehmen, sondern auch zentrale Mittelfeldspieler. Denken wir an Leipziger Zeiten, werden wir feststellen, dass unter anderem Konrad Laimer, Tyler Adams und Amadou Haidara als Schienenspieler eingesetzt wurden.

Da muss man sich schon die Frage stellen, ob der Ausflug von Kimmich auf rechts außen nach der EM überhaupt sein Ende findet. Selbst ein Corentin Tolisso wäre auf dieser Position nicht undenkbar.

Nagelsmann fordert Ersatz bei Tolisso-Verkauf: Neue Chance für Roca?

Plettenberg zufolge plant Nagelsmann mit dem Franzosen allerdings als "Box-to-box-Player", womit wir beim Thema Mittelfeld wären. Sollte der Nationalspieler der Equipe Tricolore den Verein verlassen, möchte sich der Coach auf die Suche nach einem neuen laufstarken Achter begeben, der an beiden Enden des Platzes helfen kann.

Nicht ausgeschlossen also, dass bei einem Abgang von Tolisso vielleicht doch noch Schwung in die Angelegenheit Florian Neuhaus kommt. Zudem könnte auch Eduardo Camavinga wieder infrage kommen. Allerdings wären hierfür jeweils 40 Millionen Euro oder mehr fällig, was die Suche nach einem Rechtsverteidiger erschweren würde. Ein Tolisso-Verkauf würde dabei nur eine kleine Finanzspritze darstellen.

Vom Tisch ist hingegen wohl ein Verkauf von Marc Roca. Julian Nagelsmann gilt als großer Fan des Mittelfeld-Strategen und wollte diesen sogar schon mal nach Leipzig holen. Der 24-Jährige möchte selbst auch bleiben und gab zuletzt für seinen Bayern-Traum die Teilnahme an den Olympischen Spielen auf.

Was wird aus Kingsley Coman? Hudson-Odoi noch immer ein Thema

Im Offensivbereich hängt hingegen vieles an Kingsley Coman. Die Münchner sind laut Christian Falk bereit, den Franzosen bereits in diesem Sommer zu verkaufen. Dann aber nur für ein exorbitantes Angebot. Sport1 spricht von etwa 50 Millionen, was ein wenig dürftig wirkt. Derzeit soll Manchester United den Offensivspieler als Alternative zu Jadon Sancho im Visier haben. Beim BVB-Star sind die Red Devils zuletzt einmal mehr mit einem Angebot gescheitert.

Doch selbst wenn United nun auf Coman zurückkommt, rechnet in München eigentlich keiner mit einem Wechsel. Laut Sport1 sollen die Bosse überzeugt sein, dass der Franzose gar nicht wechseln will, sein Umfeld allerdings auf mehr Geld aus ist. Wo wir wieder beim Thema "geldgeile Piranhas" wären. Die Gehaltsvorstellungen sollen aber "nur" 3-4 Millionen Euro auseinanderliegen. Der Spieler fordere 16-17 Millionen, der Klub wolle nur maximal 13 Millionen Euro zahlen.

Callum Hudson-Odoi
Kommt der Salihamidžić-Liebling? Hudson-Odoi könnte Kingsley Coman ersetzen. / Pierre-Philippe Marcou - Pool/Getty Images

Sollte der Außenbahnspieler aber überraschend doch das Weite suchen, möchte der Bayern-Coach definitiv einen Ersatz verpflichten. Hasan Salihamidžić soll bereits auf alles vorbereitet sein und den Markt sondieren. Ob er dort aber noch einen anderen Namen findet als Callum Hudson-Odoi bleibt abzuwarten. Manche Dinge ändern sich eben nie und das Werben um den Chelsea-Youngster scheint dazuzugehören.

Allerdings wäre der junge Engländer wohl nur ein Thema, falls Coman oder ein anderer finanziell gewinnbringender Spieler abgegeben werden sollte. Ansonsten kann man sich jedoch sicher sein, dass die Bayern auch im kommenden Sommer wieder beim 20-jährigen Londoner anfragen.