Barça-Legende Iniesta über Koeman, Xavi und den Messi-Abgang

Andrés Iniesta im Trikot von Vissel Kobe
Andrés Iniesta im Trikot von Vissel Kobe / Hiroki Watanabe/Getty Images
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Am vergangenen Freitag feierte Barça-Legende Andrés Iniesta (37) ein ganz besonderes Jubiläum: auf den Tag genau 25 Jahre zuvor war er als schüchterner 12-Jähriger in die legendäre Nachwuchsakademie La Masia eingetreten - und sollte in den folgenden Jahrzehnten den Fußball, nicht nur beim FC Barcelona, revolutionieren. Gegenüber Goal (via sport.es) sprach "der Magier" nun über seine Zeit bei den Blaugrana und über seinen Teamkollegen Xavi als möglichen Koeman-Nachfolger.


Ein Vierteljahrhundert ist also vergangen seit Iniestas Stunde Null beim FC Barcelona. Auch für ihn selbst manchmal noch schwer zu fassen. "Da wird einem schon ein bisschen schwindlig, weil es viele Jahre sind. Zweifellos war es damals ein wichtiger Schritt für mich, nicht nur auf sportlicher sondern auch auf persönlicher Ebene. Ich werde diese Zeit immer als etwas schier Unglaubliches in Erinnerung behalten."

"Irgendwann würde ich gerne zurückkommen!"

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, den FC Barcelona zu trainieren, weicht er, vielleicht auch aus Respekt vor einer anderen Klub-Legende (Ronald Koeman), diplomatisch geschickt aus. "Momentan sehe ich mich nicht in dieser Rolle. Sollte der Moment irgendwann mal kommen, würde ich es mir überlegen. Was ich sagen kann, ist, dass ich irgendwann gerne zurückkommen würde."

Ganz allgemein trage er sich aber schon mit dem Gedanken, in naher oder mittlerer Zukunft den Trainerschein zu machen.

Die Spiele seines Herzensklubs verfolgt er seit drei Jahren aus dem fernen Japan. Erst im Mai hat er seinen Vertrag bei Vissel Kobe (wo er mit Lukas Podolski die Kabine geteilt hat) bis zum Sommer 2023 verlängert. "Ich verfolge die Geschicke des Klubs so weit es mir möglich ist. Denn die Live-Spiele sind aufgrund der Zeitverschiebung für mich schwierig zu sehen. Ich bin auch weiterhin in Kontakt mit Spielern wie Jordi Alba oder Sergio Busquets. Dabei reden wir auch nicht nur über Fußball."

Über Koemans schwierige Situation: "Alles braucht seine Zeit!"

Aber wohl überwiegend. Und mit Sicherheit auch über den zur Zeit schwer angeschlagenen holländischen Coach. "Der Trainer weiß, dass er auf alle Situationen vorbereitet sein muss. Die Umstände waren schwierig, als er kam, und sie sind es auch jetzt noch. Alles braucht seine Zeit. Ich hoffe, er hat Glück und die Mannschaft findet bald in die richtig Spur. Ich bin sicher, dass er das schaffen kann."

Iniesta kann sich Xavi als Barça-Trainer vorstellen

Xavi Hernandez, Andres Iniesta
Prägten zusammen eine ganze Epoche (nicht nur bei Barça): Iniesta und Xavi / David Ramos/Getty Images

Fast schon unausweichlich dann die Frage, ob er sich seinen früheren kongenialen Spielpartner Xavi als Trainer des FC Barcelona vorstellen könne. "Ich denke schon. Vor allem, weil er sich ja schon seit einiger Zeit darauf vorbereitet, irgendwann mal Barça-Trainer zu sein. Das nötige Selbstvertrauen für diese Aufgabe hat er jedenfalls."

"Seltsam für mich, Leo in einem anderen Trikot spielen zu sehen!"

Leo Messi, Andres Iniesta
Der Superstar und der Magier: Lionel Messi und Andres Iniesta feiern ein Tor des FC Barcelona / Quality Sport Images/Getty Images

Ebenfalls wenig überraschend ging Iniesta auch noch auf den Abgang von Superstar Lionel Messi ein. "Ich kann das Ganze nur von außen beurteilen. Was genau passiert oder nicht passiert ist, wissen die direkt Beteiligten natürlich besser. Auf jeden Fall ist es seltsam für mich, Leo in einem anderen Trikot spielen zu sehen." Direkten Kontakt zum Argentinier habe er aber schon seit einiger Zeit nicht gehabt.

Nie wirklich an einen Wechsel gedacht

Sich selbst habe Iniesta übrigens nie wirklich bei einem anderen Topklub als dem FC Barcelona spielen sehen. Und fügte einschränkend hinzu: "Höchstens am Anfang meiner Karriere, als ich noch nicht regelmäßig zu Einsatzzeiten kam. Es gab hier und da mal Gerüchte über einen Wechsel, aber meistens kamen die von außen."

"Für mich stand immer fest, beim FC Barcelona triumphieren zu wollen. Vor allem nach der ganzen Anstrengung, einen Platz in der ersten Elf zu finden. Ich war einfach hartnäckig, hatte die nötige Geduld, um auf meine Chance zu warten und am Ende ist alles sehr gut für mich gelaufen."

Und für Millionen von Fußballfans, nicht nur in Barcelona oder Spanien, die das Privileg hatten, diesen begnadeten Fußballer bewundern zu dürfen.