Robert Pirès im 90min-Gespräch: "Arsenal muss sich von Wengers Handschrift lösen"

Robert Pirès ist eine Arsenal-Legende!
Robert Pirès ist eine Arsenal-Legende! /
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Mit der französischen Nationalmannschaft wurde er Welt- und Europameister. Seine beste Zeit auf Klubebene hatte er bei den Gunners: Robert Pirès wurde in sechs Jahren bei Arsenal zur Legende und war Teil der legendären Invincibles. Im Gespräch mit 90min verrät der frühere Mittelfeldspieler, von welchem Mitspieler er am meisten beeindruckt war. Und wie er den Abgang von Mesut Özil bewertet.

Pirès über seinen Wechsel zu Arsenal im Sommer 2000:

"Arsène Wenger wollte mich schon, als ich noch beim FC Metz spielte, als er Trainer der AS Monaco war. Ich hatte damals die Wahl zwischen Real Madrid, Juventus und Arsenal. Aber Arsène hat mich überzeugt. Bei ihm wusste ich, dass ich spielen würde, und das war das Wichtigste für mich."

Pirès über seine Anfangszeit in der Premier League:

"Es war sehr schwer. Ich habe sechs oder sieben Monate gebraucht, um mich an die Premier League anzupassen. Es ist eine rasante, schnelle, sehr physische Liga."

"Thierry Henry ist einer der besten Stürmer, die der Fußball je gesehen hat."

Robert Pirès im 90min-Gespräch
Pirès und Henry spielten zusammen für Arsenal und Frankreich
Pirès und Henry spielten zusammen für Arsenal und Frankreich / Ian Gavan/Getty Images

Pirès über die Invincibles:

"Wir hatten eine perfekte Saison. Technisch waren wir besser als die anderen. Auch mental, denn wir hatten die Briten im Kader. Sie waren die Kämpfer und die Ausländer waren die Techniker (lacht). Das hat bis heute niemand geschafft, auch wenn ich glaube, dass ein Team diesen Rekord eines Tages brechen wird."

Anm. d. Red: In der Saison 2003/2004 wurde Arsenal Meister, ohne ein einziges Spiel verloren zu haben. Im Anschluss wurde das Team 'The Invincibles' getauft.

Pirès über seinen besten Mitspieler und härtesten Gegenspieler:

"Thierry Henry hat mich am meisten beeindruckt. Ich habe ihn immer "den Kampfjet" genannt. Er war zu schnell, man konnte nicht mit ihm mithalten (lacht). Wenn wir einen Konter gefahren sind, war er die Rakete, verrückt. Ich hatte die Chance, jahrelang mit ihm zu spielen, sowohl bei Arsenal als auch in der Nationalmannschaft. Ich denke, er ist einer der besten Stürmer, die der Fußball je gesehen hat.

Technisch habe ich viel von Dennis Bergkamp gelernt. Ich hatte wirklich Glück, ich habe mit Dennis und mit Zidane gespielt. Es war die ganze Zeit über ein echtes Vergnügen (lacht).

Von den Gegnern würde ich sagen, dass mich Gary Neville wirklich sehr geärgert hat. Er wollte nicht spielen. Er wollte mich nur ärgern, indem er mich schlug oder beleidigte. Ich bin oft in die Falle getappt."

Pirès über die Situation beim FC Arsenal:

"Der Klub befindet sich im Übergang. Die Handschrift von Arsène Wenger ist immer noch da. Wir müssen uns von ihr lösen. Es ist ähnlich wie das, was Manchester United mit Sir Alex Ferguson durchgemacht hat.

Ich bin mir sicher, dass Arsenal wieder an die Spitze zurückkommen wird. Es gibt Qualität im Kader und ich habe großes Vertrauen in Mikel Arteta."

Pirès ist überzeugt von Arsenal-Coach Arteta
Pirès ist überzeugt von Arsenal-Coach Arteta / Catherine Ivill/Getty Images

Pirès über die Degradierung von Özil und seinen Wechsel zu Fenerbahce:

"Von außen betrachtet ist es unverständlich. Es gab eine Diskussion zwischen Mikel Arteta und Mesut Ôzil. Mesut Özil hat Artetas Entscheidung akzeptiert. Er hat nichts gesagt. Er tauchte weiterhin jeden Morgen im Trainingszentrum auf. Er wusste, dass er nicht spielen würde, aber er hat sich nie beschwert. Danach ist es die Entscheidung des Trainers. Wie man in England sagt, ist der Trainer der Chef. Wenn er eine Entscheidung getroffen hat, muss man diese akzeptieren."


Das Interview wurde von unseren Kollegen von 90minFR geführt. Hier geht es zum kompletten Gespräch mit Robert Pirès.