Ex-Bremer Davy Klaassen bei Ajax unzufrieden: "Das ist scheiße"
Der Stammplatz von Davy Klaassen bei Ajax Amsterdam wackelt. Zuletzt musste er sowohl in der Champions League als auch manchmal in der Eredivisie beim Anpfiff zunächst mit der Ersatzbank
Vorlieb nehmen.
Seit 2020 spielt Davy Klaassen wieder bei Ajax Amsterdam, bei seinem Jugend- und erstem Profiverein. 2017 wagte er den Schritt in die Premier League zum FC Everton, wo er allerdings nie glücklich wurde. Nur ein Jahr später folgte der Wechsel zu Werder Bremen. Die Norddeutschen
überwiesen die heute undenkbare Summe von 13,5 Millionen Euro nach England - und bekamen im Gegenzug einen einsatzfreudigen Anführer mit Torinstinkt.
Klaassen stieg nicht mit den Bremern ab, vielleicht war seine Präsenz ausschlaggebend und mitverantwortlich dafür, dass die Bremer sich gerade so noch in der Bundesliga halten konnten. Als man 2020 in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim an der Klippe zur 2. Liga stand, war Klaassen noch mit dabei. In der darauffolgenden Saison jedoch spielte er schon wieder bei Ajax - den Abstieg seines Ex-Klubs bekam er nur aus der Ferne mit.
Klaassen schoss letzte Saison viele Tore für Ajax
Mit zwölf Toren und drei Vorlagen in 29 Eredivisie-Einsätzen trug Klaassen einen maßgeblichen Teil dazu bei, dass Amsterdam in der letzten Saison die Meisterschaft gewann. Auch den Pokal konnte sich der Traditionsklub für sich entscheiden.
Der niederländische Fußballer des Jahres 2016 musste sich nicht groß akklimatisieren, vielmehr überzeugte er mit guten Leistungen an der für ihn bekannten Wirkungsstätte und wurde so auch wieder für die Nationalelf relevant.
Im November 2020 wurde Klaasen nach über drei Jahren Abstinenz wieder berufen. Bei der EM war er zwar ohne Einsatz im Kader, doch unter dem neuen, alten Trainer Louis van Gaal spielt Klaassen sich wieder in den Vordergrund. In den letzten fünf Spielen gelangen ihm drei Tore und zwei Vorlagen.
Berghuis bekommt Vorzug in der Champions League
Während Klaassens Bedeutung für die "Elftal" zunimmt, wird seine Rolle im Klub kleiner. In den beiden Champions-League-Spielen gegen Besiktas und den BVB wurde der 28-Jährige jeweils zwanzig Minuten vor Schluss eingewechselt. Da Klaassens Konkurrent Steven Berghuis seine Sache gut machte, muss sich der Ex-Bremer derzeit strecken, um möglichst viel Spielzeit zu bekommen.
"Wenn ich auf der Bank sitze, sorge ich mich. Das irritiert mich. Andere Leute sagen: Du hast einen dicken Vertrag, du bist bei einem guten Verein, was machst du dir Sorgen? Aber in diesem Moment möchte ich spielen. Wenn man dieses Gefühl nicht hat, geht es schnell bergab", sagte Klaassen im Interview mit der Amsterdamer Tageszeitung de Volkskrant.
Klaassen hat Verständnis für den Trainer
"Es ist ganz einfach: Wenn du fit bist und nicht spielst, ist das scheiße", sagte Klaassen, der auch Verständnis für die Situation des Trainers Eric ten Haag aufbringt: "Der Trainer sieht auch, dass ich dann nicht glücklich bin. Auch für ihn ist es nicht leicht. Er muss sich nicht nur mit mir auseinandersetzen", so der Ex-Bremer.
Klaassen ist sich auch bewusst, dass der straffe Spielplan ihm irgendwann wieder mehr Einsätze bescheren wird, wenn er gut trainiert. "Wenn man bei Ajax spielt, weiß man, dass es viel zu tun gibt. In Bremen habe ich nie unter der Woche gespielt. Dann dauert eine Woche wirklich lange", sagte er.