Europa League: Das waren die besten Spielzeiten deutscher Mannschaften seit 2000

Freude bei Bremen, hängende Köpfe bei hamburg
Freude bei Bremen, hängende Köpfe bei hamburg / JOHN MACDOUGALL/Getty Images
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Zwischenrunden-Aus für die letzten beiden deutschen Mannschaften: Rums, das hat gesessen. Keine deutsche Mannschaft schaffte es ins Achtelfinale der Europa League, es ist eine lange Historie peinlicher und viel zu früher Knock-Outs deutscher Teams.

Da ist die Zeit gekommen, an Spielzeiten zu denken, in denen die deutschen Vertreter im kleineren der beiden internationalen Pokalwettbewerbe noch weit kamen - davon gibt es viele, leider liegt das schon längere Zeit zurück...

0:2 für Bayer Leverkusen, 0:2 für die TSG Hoffenheim und das gegen absolute Underdogs: Bezeichnend und beschämend für das Abschneiden der Bundesligateams in den letzten Jahren. Besonders bitter: In der Vorrunde waren beide bärenstark durch ihre Gruppen gepflügt. Da kann nur nostalgisch zurückgeschaut werden auf die Jahre 2007, 2009, 2010 und natürlich dem SGE-Lauf 2018/19, denn da sah noch alles anders aus. Die besten deutschen Zeiten waren in den 90ern, als im Vorgängerpokal der Europa League, dem UEFA-Cup, regelmäßig zwei bis drei deutsche Teams im Viertelfinale und sogar im Halbfinale standen. Soweit gehen wir allerdings nicht zurück, wir bleiben in diesem Jahrtausend.

1. Saison 2001/2002

Auch der spätere Topstar Rosicky konnte die Finalniederlage nicht verhindern
Auch der spätere Topstar Rosicky konnte die Finalniederlage nicht verhindern / DAMIEN MEYER/Getty Images

Bereits im Achtelfinale war nur noch eine deutsche Mannschaft übrig, diese schaffte es aber bis ins Finale. Dort scheiterte das Team an Feyenoord Rotterdam. Wer ist gesucht? Natürlich Borussia Dortmund. Der BVB wurde in jener Saison Meister und stand im Finale der Europa League. Durch eine frühe Rote Karte von Jürgen Kohler spielten die Schwarz-Gelben 60 Minuten lang in Unterzahl, trotzdem war es eine ganz enge Kiste. Die Niederländer waren einfach cleverer und nahmen so den Pokal mit in die Hafenstadt. Ihr Held war der Doppeltorschütze Pierre van Hooijdonk. Für den BVB trafen Koller und Bundesligatorschützenkönig Marcio Amoroso.

2. Saison 2005/2006

So eng wie diese Szene war, so umkämpft war auch die Partie
So eng wie diese Szene war, so umkämpft war auch die Partie / JOSE LUIS ROCA/Getty Images

Es war die große Chance für die Königsblauen, zum zweiten Mal den UEFA-Cup in den Pott zu holen. Im Halbfinale scheiterten die Knappen erst in der Verlängerung am Rekordchampion FC Sevilla. Das goldene Tor zum 1:0-Sieg für die Andalusier schoss der 2007 verstorbene Antonio Puerta.

Vier Bundesligisten überstanden die Gruppenphase, zwei schieden direkt in der ersten K.o-Runde aus. Der HSV musste dann im Achtelfinale die Segel gegen den späteren Halbfinalisten Rapid Bukarest streichen - ja, das waren noch ganz andere Zeiten, mit ganz anderen Teams.

3. Saison 2006/2007

Die errechneten Finalchancen wurden von den Spaniern zunichte gemacht
Die errechneten Finalchancen wurden von den Spaniern zunichte gemacht / Michael Steele/Getty Images

Auch im Folgejahr war für die deutschen Vertreter vieles möglich: Bayer Leverkusen und Werder Bremen standen im Viertelfinale. Die Werkself musste sich daraufhin verabschieden und die Hanseaten zogen sogar ins Halbfinale ein. Dort scheiterten die Bremer deutlich mit 4:1 an Espanyol Barcelona. Mit diesem Team wäre eigentlich mehr drin gewesen, so hatten sie Spieler wie Diego, Klose, Naldo oder Mertesacker im Kader.

4. Saison 2007/2008

Bereits im Achtelfinale gab es ein deutsches Duell
Bereits im Achtelfinale gab es ein deutsches Duell / JUERGEN SCHWARZ/Getty Images

Es waren eben die Jahre, in denen die deutschen Teams wirklich gut waren, es aber nie zum Titel schafften. Dieses Jahr war bezeichnend: Im Achtelfinale standen vier Bundesligaklubs mit dem FC Bayern, Werder Bremen, dem HSV und Bayer Leverkusen. Die Werkself schmiss die Hamburger im Achtelfinale raus, um im Viertelfinale selbst zu fliegen. Bremen verlor im Achtelfinale gegen Finalist Glasgow Rangers und die Münchner bekamen gegen St. Petersburg im Halbfinale ordentlich den Hintern versohlt. So reichte es auch in dieser Spielzeit für niemanden zur Finalteilnahme; seien wir ehrlich: Der FC Bayern hatte damals die Pflicht, den Titel zu holen mit Klose, Toni und Ribéry an Bord.

5. Saison 2008/2009

Naldos Freistoßtor war nicht genug für Bremen...
Naldos Freistoßtor war nicht genug für Bremen... / Ryan Pierse/Getty Images

Endlich fand mal wieder ein deutscher Klub den Weg ins Finale: Werder Bremen ebnete sich diesen mit einem Halbfinalsieg über den Erzrivalen HSV. Im Finale musste Bremen auf Diego verzichten, auch das war ein Grund für die 1:2-Niederlage gegen Schachtar Donezk. Wie es wohl mit dem HSV im Finale gelaufen wäre? Es war die letzte Bremer UEFA-Cup-Saison bis heute. Hertha BSC und Schalke 04 schieden damals bereits in der Gruppenphase aus. Der VfB Stuttgart musste sich in die erste K.o.-Runde verabschieden.

6. Saison 2009/2010

Zoltan gera jubelt und das Craven Cottage bebt
Zoltan gera jubelt und das Craven Cottage bebt / Phil Cole/Getty Images

Im Achtelfinale waren drei Teams aus der Bundesrepublik vertreten: HSV, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg. Bremen flog nach einem 4:4-Spektakel gegen Valencia aus dem Pokal und der VfL Wolfsburg musste sich im Viertelfinale dem FC Fulham geschlagen geben. Das gleiche Schicksal erfuhr der HSV im Halbfinale gegen die Engländer. Denkbar knapp ging das Rückspiel nach einer Petric-Führung mit 1:2 verloren. Ein 1:1 hätte bereits für das Endspiel gereicht.

7. Saison 2018/2019

Trotz toller Leistung im Hin- und Rückspiel sollte es einfach nicht zum Endspieleinzug reichen...
Trotz toller Leistung im Hin- und Rückspiel sollte es einfach nicht zum Endspieleinzug reichen... / Etsuo Hara/Getty Images

Die Büffelherde aus Frankfurt konnte nur durch die geschlossenen Beine von Chelseas Keeper Kepa aufgehalten werden. Diese verhinderten nämlich einen Treffer von Hinteregger im Elfmeterschießen. Frankfurt schied aus und die Londoner holten sich im Finale den Titel. Es war eine beeindruckende Saison der Eintracht und beendete die lange Durststrecke von deutschen Teams ohne Halbfinaleinzug.