Ersatz beim Tabellenletzten: Warum spielte Kramaric nicht?

Kramaric saß gegen Freiburg 90 Minuten auf der Bank
Kramaric saß gegen Freiburg 90 Minuten auf der Bank / Simon Hofmann/GettyImages
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Andrej Kramaric kickt seit 2016 für die TSG 1899 Hoffenheim und war in der meisten Zeit seines Daseins eigentlich zu gut für den Verein. In 243 Pflichtspiel-Einsätzen bringt er es auf 108 Tore und 49 Vorlagen, was schon ein beträchtlicher Wert ist. Ausgerechnet in der aktuell ganz kritischen Phase spielt der kroatische Nationalspieler aber nicht mehr. Doch warum eigentlich?

Vor wenigen Monaten stand Andrej im WM-Kader von Kroatien und hat in allen sieben Spielen des WM-Drittens von Beginn an gespielt. Nun findet sich der Angreifer beim Tabellenletzten der Bundesliga auf der Ersatzbank wieder. Da stellt sich die Frage, wie so etwas möglich sein kann? Ein Grund ist die Torflaute des 31-Jährigen. Der Offensiv-Allrounder hat seit seinem Doppelpack gegen den VfB Stuttgart am 17. Spieltag keinen Scorer mehr erzielt und Hoffenheim seitdem jedes Spiel verloren. Trotzdem hätte man meinen müssen, dass der Akteur die Qualität hat, um trotzdem in der Startelf zu bleiben, zumal mit Dolberg auch noch ein Stürmer ausfiel.

Matarazzo zählt Gründe auf - "Entscheidung für jemand anderen"

Hoffenheim-Coach Matarazzo setzte jedoch auf die beiden Stürmer Ihlas Bebou und Munas Dabbur. "Für mich ist es nie eine Entscheidung gegen jemanden, sondern für jemand anderen", erklärte Matarazzo auf der PK nach dem Spiel und verwendete damit die größte aller Trainer-Floskeln. "Die Entscheidung fiel für Dabbur und Bebou aus dem Bauch heraus. Wir haben ein paar Konstellationen im Training unter der Woche ausprobiert und die beiden haben gut harmoniert", fügte er hinzu. Der Coach rechtfertigte seine Entscheidung energisch und ist sich keinem Aufstellungs-Fehler bewusst. "Das Pressingverhalten sowie die Abstimmung war schon ordentlich. Dabbur hat auch ein gutes Spiel gemacht", lobte der Trainer den Vorlagengeber zum einzigen TSG-Treffer.

Kramaric bleibt ohne Einsatzminute: Youngster erhalten den Vorzug

Wirklich zufriedenstellend ist die Erklärung von Matarazzo aber nicht. Bebou und Dabbour spielen zu lassen ist das eine, Kramaric aber nicht mal von der Bank zu bringen, ist dann definitiv eine Entscheidung gegen den Kroaten. Immerhin kamen stattdessen die Jungprofis und völligen No-Names Muhammed Damar, Umut Tohumcu und Fisnik Asllani. Einen größen Schlag ins Gesicht kann es für einen Kramaric eigentlich nicht geben.

Ein Team wie Hoffenheim kann es sich eigentlich nicht leisten, auf Kramaric zu verzichten. Selbst wenn dieser nicht in Top-Form ist, wäre es die Aufgabe für einen Coach, ihn in diese zu bringen. Ansonsten wird man in der kommenden Saison kaum in der Bundesliga spielen. Die andere Offensiv-Akteure haben einfach nicht ansatzweise die Qualitäten von Kramaric.