Mit neuem Erfolgssystem: Nagelsmann will bei Bayern Ära prägen

Dominik Hager
Julian Nagelsmann hat ein neues System installiert
Julian Nagelsmann hat ein neues System installiert / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Julian Nagelsmann ist ein Trainer, der Veränderungen mit sich bringt. Dies hat man schon vor seiner Verpflichtung gewusst. Der Bayern-Coach hat für gewöhnlich viele Ideen, von denen einige verworfen, manche aber auch beibehalten werden. Seine größte Revolution ist wohl die Umstellung auf Dreierkette.

Beim FC Bayern gibt es ein paar Gesetzmäßigkeiten, die weder Hansi Flick, Carlo Ancelotti, Pep Guardiola noch Louis van Gaal gebrochen haben. Sinnbildlich für den Verein war beispielsweise schon seit langer Zeit, dass ein klarer Mittelstürmer vorne die Buden machen soll.

Bereits diese Taktik warf man mit der Verpflichtung von Sadio Mané als "falsche Neun" eigentlich über den Haufen. Lediglich das Schwächeln von Mané in Sachen Chancenverwertung und die Leistungsexlosion von Eric Maxim Choupo-Moting haben dafür gesorgt, dass mittlerweile doch wieder ein echter Mittelstürmer auf dem Feld steht.

3-4-2-1 das System der Zukunft

Eine andere Taktikveränderung ist aber gekommen, um zu bleiben. Seit Jahrzehnten spielen die Bayern fast immer mit Viererkette. In der Rückrunde hat sich Julian Nagelsmann jedoch ein Herz gefasst und genau das verändert. Seit dem Pokalspiel gegen Mainz 05 ist das 4-2-3-1 durch ein 3-4-2-1-System ersetzt worden. Laut Informationen der Sport Bild möchte der Bayern-Coach am zuletzt erfolgreichen System festhalten und dieses nachhaltig etablieren. Eine Ära soll geprägt werden!

In der neuen Formation stehen die Bayern defensiv kompakter und insbesondere Benjamin Pavard und Matthijs de Ligt scheinen von der Dreierkette profitieren zu können.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man mit Kingsley Coman und Alphonso Davies zwei pfeilschnelle Flügel hat, die die Außenbahnen beackern können. Auch dem seit jeher eher offensiv eingestellten zentralen Mittelfeld mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka kommt es entgegen, wenn drei Innenverteidiger absichern. Zudem bietet das System die Möglichkeit, dass Jamal Musiala und Thomas Müller gemeinsam auf dem Platz stehen können und trotzdem ideal eingesetzt werden.

Dreierkette bringt auch ein paar Verlierer hervor

Zu den Leidtragenden der Umstellung gehören hingegen Noussair Mazraoui und Joao Cancelo, da es die klassische RV-Position nicht gibt und mit Coman ein Offensivspieler als rechter Schienenspieler agiert. Auch Serge Gnabry, Leroy Sané und Mané leiden ein wenig darunter, dass es offensiv sozusagen eine Position weniger gibt. Grundsätzlich liegt dem Trio aber auch eine Position im offensiven Mittelfeld, die ein wenig zentraler ist und sich nicht gänzlich auf den Flügel bezieht.

Mit der Taktik-Revolution hat es Nagelsmann geschafft, ein passendes System für einen Großteil des Spieleraufgebots zu installieren. Demnach kann der FCB mit der Dreierkette positiv in die Zukunft blicken.

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