Entlassung von van Bommel "eine Niederlage" für Schmadtke

Mark van Bommel musste schon wieder gehen
Mark van Bommel musste schon wieder gehen / Jan Hetfleisch/GettyImages
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Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke bewertet die Entlassung von Mark van Bommel als "eine Niederlage" und spricht von einer "traurigen Situation".


Schneller als Mark van Bommel musste noch kein Trainer des VfL Wolfsburg gehen - nur 13 Pflichtspiele durfte der Niederländer leiten, ehe er nach der 0:2-Pleite gegen den SC Freiburg vor die Tür gesetzt wurde.

Michael Frontzeck übernimmt zunächst interimsweise, vermutlich wird er auch das kommende Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen betreuen. "Seine Erfahrung gibt uns ein bisschen Handlungsspielraum und Zeit und Ruhe", erklärte Jörg Schmadtke die Entscheidung (via kicker). "Wir werden einen neuen Cheftrainer suchen, irgendwann eine Auswahl und eine Entscheidung treffen. Bis dahin haben wir eine Konstellation, die uns nicht ins Nichts fallen lässt. Wir sind handlungsfähig."

Dass man nach nur neun Spieltagen in der Bundesliga die Reißleine gezogen hat, obwohl man van Bommel im Sommer als "Wunschlösung" präsentiert hatte, beherbergt in der äußeren Wahrnehmung einen gewissen Beigeschmack.

Doch Schmadtke ist sich sicher, dass die Trennung die richtige Entscheidung war und ist: "Man kann jetzt sagen, dass das schnell ging und früh passierte. Andererseits kann man davon ausgehen, dass man nicht erst seit gestern insgesamt eine Entwicklung wahrnimmt und nach einem intensiven Austausch eine Bewertung vornimmt."

Gleichwohl gab der Geschäftsführer zu, dass van Bommels Entlassung "eine Niederlage für alle" sei: "Nicht nur für den Trainer, sondern in dem Fall für mich, weil ich mit der Verpflichtung Mark van Bommel andere Dinge verbunden habe." Es sei ein Eingeständnis, dass Fehler gemacht wurden. "Ein trauriger Moment und auch keine schöne Situation", wie Schmadtke gestand.

Der 57-Jährige bemängelte, dass dem VfL eine klare Spielidee gefehlt habe. Zwar habe van Bommel einen gewissen Plan verfolgt und diesen auch trainiert. "Aber aus Gründen, die ich nicht näher erläutern will und die nicht in die Öffentlichkeit gehören, ist es nicht gelungen, sie [die Spielidee] umzusetzen."

Die Wölfe suchen nun einen Trainer, "der erfolgreich ist und eine Spielidee umsetzt, die auch Menschen begeistert. Einen, der für die Mannschaft und die Situation, die wir gerade haben, der passendste ist."

Das Ziel des VfL sei es nach wie vor, das internationale Geschäft zu erreichen. Momentan ist Platz sechs nur einen Zähler entfernt, doch man müsse aufpassen, "dass die Saison nicht wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt", wie Schmadtke betonte.