Enthüllt: Die Prämien-Regelungen des Hamburger SV

Erhielte im Erfolgsfall auch eine Aufstiegsprämie: Sportvorstand Jonas Boldt
Erhielte im Erfolgsfall auch eine Aufstiegsprämie: Sportvorstand Jonas Boldt / TF-Images/Getty Images
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Am Donnerstagabend (20.30 Uhr) steht das nächste Spitzenspiel in der Zweiten Bundesliga auf dem Programm. Nach dem Gipfeltreffen zwischen Tabellenzweitem und -erstem am vergangenen Sonntag in Hamburg messen sich vier Tage später die beiden Verfolger der Arminia zum Showdown in Stuttgart. Für die HSV-Spieler geht es dabei natürlich in erster Linie um die sportlichen Ziele. Aber auch die finanziellen Anreize sind nicht ohne.

Die Sportbild hat die Details der Prämienregelung beim HSV aufgeschlüsselt. Dabei wurde der Kader grob in drei Gruppen geteilt. Einerseits in die Gruppe der Kicker, die in der vergangenen Saison, also noch von Boldts Vorgänger Ralf Becker, verpflichtet wurden. Alle Spieler, die unter diese Kategorie fallen, erhalten ihre Prämien nach einem gestaffelten System.

Grundsätzlich sieht dies so aus: Absolviert ein Spieler 25 Partien (oder mehr), erhält er 200.000 Euro zusätzlich. Bei 15 bis 24 Einsätzen reduziert sich der Betrag auf 150.000 Euro. Bei lediglich 10 bis 14 Spielen erhält er immerhin noch 100.000 Euro. Diese Staffelung gilt auch für einige zu dieser Saison verpflichtete Spieler wie David Kinsombi und Lukas Hinterseer. Für Profis wie Jan Gyamerah sollen die Beträge etwas geringer ausfallen. Des Weiteren wird bei jedem Spieler individuell definiert, was "Einsatz" bedeutet. Generell gilt aber: Man muss mindestens 45 Minuten gespielt haben.

Gestaffelter Mix aus Bonus-Zahlungen, Fixsummen und höheren Punktprämien

Außerdem gibt es für manche Spieler einen festen Pauschalbetrag, ohne Staffelungen oder Verknüpfung mit bestimmten Klauseln. Ein Christoph Moritz, beispielsweise, erhält im Falle des Aufstiegs eine Fixsumme von 100.000 Euro. In die Röhre gucken nach diesem System all die Akteure, die noch vor dem Abstieg in Liga zwei zum HSV gestoßen sind. Bei ihnen ist aber im Gegenzug von per se höheren Grundgehältern auszugehen.

Und auch bei Spielern, die im Sommer letzten Jahres von Boldt selbst unter Vertrag genommen wurden (wie Sonny Kittel oder Ewerton), gibt es eine Besonderheit. Beide konnte Boldt ohne die Aussicht auf Bonus-Zahlungen in den Volkspark locken - im Gegenzug erhalten sie aber eine höhere Punktprämie. Diese soll bei den Top-Verdienern im Kader bei 5.000 Euro pro Punkt liegen. Macht also für jeden Sieg 15.000 Euro extra. Bei maximalem Erfolg in den ausstehenden sieben Partien kämen somit ebenfalls Beträge um die 100.000 Euro zusammen.

Nachwuchskicker erhalten am wenigsten

Auch die Nachwuchskicker würden finanziell vom Aufstieg profitieren - jedoch in geringerem Maße, was dem natürlichen Lauf der Dinge entspricht. Für diese Spielergruppe zeichnet Sportdirektor Michael Mutzel verantwortlich. Ein Josha Vagnoman, dessen Vertrag der Verein erst kürzlich verlängert hat, erhielte im Falle einer Rückkehr ins Oberhaus relativ bescheidene 30.000 Euro on top.

Boldts Prämie als Ausgleich zum geringen Grundgehalt

Und auch der Sportvorstand selbst würde für das Erreichen des großen Zieles entlohnt. Für HSV-Verhältnisse erhält Jonas Boldt nämlich ein relativ geringes Grundeinkommen (um die 500.000 Euro jährlich). Als Kompensation dafür wurde seine Prämie entsprechend höher angesetzt: 400.000 bekäme der Manager im Erfolgsfall. Sein Amtskollege im Vorstand des HSV, Finanzchef Frank Wettstein, muss sich mit weniger begnügen.