Endspiel für Frank Kramer auf Schalke: Warum eigentlich?

Schalke-Trainer Frank Kramer wirkt in der aktuellen Situation ratlos.
Schalke-Trainer Frank Kramer wirkt in der aktuellen Situation ratlos. / Soccrates Images/GettyImages
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Am vergangenen Samstag ging der FC Schalke 04 bei kriselnden Leverkusenern mit 0:4 unter. Viele Fans der Königsblauen forderten anschließend den Rausschmiss von Trainer Frank Kramer. Doch der Verein entschied sich dagegen. Das kommende Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim dürfte für Kramers Zukunft nun entscheidend werden.


"Die Leistung unserer Mannschaft hat uns maßlos enttäuscht. Der Trainerstab um Frank Kramer, die Mannschaft, wir alle sind nun gefordert, gegen Hoffenheim eine in allen Belangen verbesserte Leistung zu zeigen", verkündete der Klub nach dem desaströsen Auftritt in der BayArena.

Somit verwehrte die Vereinsführung den Wunsch einiger Fans und hält vorerst am umstrittenen Trainer fest. Natürlich sollte ein Vorstand auch nicht auf den Wunsch einiger Anhänger eingehen, doch es stellt sich die Frage, warum Frank Kramer überhaupt ein Endspiel gegen Hoffenheim bekommt?

Bereits in Leverkusen war zu sehen, dass Kramer, der in der vergangenen Saison wegen Erfolglosigkeit beim Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld entlassen wurde, ratlos wirkt. Gegen das schnelle Flügelspieler der Werkself setzte der 50-Jährige zunächst auf eine Viererkette. Das ging komplett nach hinten los. Sowohl Oldie Maya Yoshida, als auch Tobias Mohr, der aus der zweiten Liga vom 1. FC Heidenheim kam und eigentlich offensiver Außenspieler ist, ließen sich auf der linken Abwehrseite von Jeremie Frimpong schwindelig spielen.

Kramer gesteht Fehler gegen Leverkusen ein

Zwar stellte der Schalker Chefcoach zur Halbzeit auf eine Fünferkette um, doch da war der Drops schon so gut wie gelutscht. "Das ging in die Hose. Den Schuh muss ich mir anziehen", gestand Kramer nach der Niederlage ein.

Aber auch offensiv bekommt die Kramer-Elf nichts auf die Kette. Gegen die kriselnden Leverkusener setzte der frühere U-Nationalmannschaft-Trainer auf die Doppelspitze Simon Terodde und Sebastian Polter - mal wieder erfolglos. So versuchten die Königsblauen nur mit langen Bällen zu agieren, doch die Dreierkette der Werkself mit Jonathan Tah, Edmond Tapsoba und Piero Hincapie nahm das Sturmduo der Knappen komplett aus dem Spiel.

Schalke ohne Ideen im Spielaufbau

Eine Anpassung des Spielaufbaus nahm Kramer auch nicht vor und so wurde durchgehend versucht, die erste Linie mit langen Bällen auf die beiden Stoßstürmer zu überspielen. Natürlich ist die Schalker Defensive, was den Spielaufbau angeht, limitiert. Doch Kramers Fokus auf die viel erwähnte "Wucht" seiner Mannschaft lässt spielerische Ansätze seines Teams kaum zu.

Deshalb stellt sich nochmals die Frage: Warum bekommt Frank Kramer noch ein Endspiel? Es scheint nicht so, als könnte der Fußballehrer das Blatt wenden und mit dem beim VfL Bochum gerade entlassenen Thomas Reis steht sein Nachfolger schon bereit. Bereits im Sommer soll der 49-Jährige lange Thema beim Aufsteiger gewesen sein. Und laut Sport1 ist auch der Name Adi Hütter schon des Öfteren im Ruhrgebiet gefallen.

Natürlich ist das Ziel der Klassenerhalt und bislang standen die Königsblauen nicht einmal auf einem direkten Abstiegsplatz. Doch auf Schalke hat man auch schon in der Abstiegssaison fatale Trainerentscheidungen getroffen und zunächst zu lange an David Wagner festgehalten. Später waren die Griffe von Manuel Baum, der keines seiner zehn Spiele gewinnen konnte und Christian Gross, der nur fünf Zähler sammeln konnte, ebenfalls maximal unglücklich.


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