Das sagt Pogba zu Rüdigers Knabber-Attacke
Von Jan Kupitz
Das Spiel zwischen Deutschland und Frankreich (0:1) bot reichlich Unterhaltungswert. Ein strauchelnder Paraglider vor Anpfiff, zwei französische Abseitstore, ein erneuter Jogi-"Sniff" - und eine völlig bekloppte Knabber-Aktion von Antonio Rüdiger ließen den Abend im Nu vorüber gehen. Vor allem Rüdigers Biss/Kuschelei/Umarmung - wie auch immer man es nennen möchte - rief zahlreiche Reaktionen hervor.
Die Zuschauer an den TV-Bildschirmen trauten ihren Augen kaum, als ein Zweikampf zwischen Rüdiger und United-Star Paul Pogba eingeblendet wurde. Der deutsche Verteidiger umklammerte seinen Gegenspieler von hinten und fuhr dabei mit seinem Mund über Pogbas Rücken. ZDF-Kommentator Bela Rethy sprach von einem "freundschaftlichen Anknabbern", das aber weder vom Schiedsrichter, noch vom VAR geahndet wurde.
Pogba, der über die Aktion seines Gegenspielers ebenso verwundert gewesen sein dürfte wie die Zuschauer, sagte nach Abpfiff: "Ich schreie nicht nach Karten, Gelben oder Roten Karten wegen solcher Aktionen. Er hat, glaube ich, ein bisschen an mir geknabbert. Aber wir kennen uns schon seit langer Zeit.
Der Franzose führte aus, dass er den Referee daraufhin angesprochen habe: "Er trifft Entscheidungen und er hat eine Entscheidung getroffen. Es ist vorbei. Es war ein tolles Spiel für uns ... und ich wollte nicht, dass er wegen so einer Situation gesperrt wird. Es war gegen Ende des Spiels. Wir haben uns umarmt und das war's."
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Die beiden ZDF-Experten Per Mertesacker und Christoph Kramer hatten dagegen weniger Verständnis für die Knabberszene. "Gerade in Zeiten mit Videoassistent: Wir können froh sein, dass Pogba nur kurz schreit und nicht liegenbleibt. In der Zeitlupe sehen wir, dass das ein Beißen ist. Dann kann das ein ganz blödes Zeichen sein, das Rüdiger setzt", sagte der Gladbach-Profi (via Sport1).
Mertesacker ergänzte: "Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Wir müssen vorsichtig sein. Wir müssen gute Zweikämpfe gewinnen, anstatt die Gegner anzuknabbern."