90.+5: Eintracht Frankfurt gewinnt quasi mit dem Abpfiff! Die SGE-Stars in der Einzelkritik
Von Oscar Nolte
Eintracht Frankfurt hat sich für eine atemberaubende erste Halbzeit in letzter Sekunde belohnt. Die SGE ließ gegen Union Berlin zu viel liegen und verlor durch einen dummen Elfmeter dann beinahe zwei Punkte. Quasi mit dem Abpfiff brachte die Eintracht den Sieg doch noch nach Hause - Wahnsinn!
Tore:
1:0 Sow (22.)
1:1 Kruse (FE, 62.)
2:1 N'Dicka (90.+5)
Die Eintracht bringt sich beinahe um den verdienten Lohn. In einer fulminanten ersten Halbzeit hätte die SGE die Gäste aus Berlin mit vier, fünf, sechs Treffern abschießen können, ließ vor Union-Keeper Luthe doch so gut wie alles liegen.
Einzig Sow brachte den Ball mit einem sehenswerten Schlenzer nach einer Ecke im Berliner Gehäuse unter, Borre, Kamada und Lindström scheiterten hingegen reihenweise; da konnte ein bärenstarker Kostic den Ball noch so oft maßgeschneidert auflegen.
Statt das Spiel zu entscheiden, zahlte die Eintracht schließlich Leergeld. Der bis dahin starke N'Dicka brachte Unions Becker im Strafraum ungeschickt zu Fall, es gab zurecht den unstrittigen Strafstoß. Max Kruse trat an und verwandelte gewohnt sicher zum schmeichelhaften Ausgleich für die Gäste. Die Eintracht rannte bis zum Schluss an, angepeitscht vom Publikum, und traf dann doch noch: Filip Kostic schlug seine gefühlt hundertste Traum-Flanke in den Berliner Sechzehner, in dem N'Dicka am höchsten stieg und quasi mit dem Abpfiff zum verdienten Sieg einnickte.
Eintracht Frankfurt gegen Union Berlin: Einzelkritik und Noten der SGE-Stars
1. Tor & Abwehr
Kevin Trapp: Kaum gefordert, bis zum Elfmeter, bei dem er chancenlos war. 7/10
Evan N'Dicka: Verschuldete den Elfmeter für Union Berlin, der zum Ausgleich führte, mit einem dummen Foul. Machte es Sekunden vor Ende wieder gut und schädelte den Ball zum Sieg ins Berliner Tor. 8/10
Makoto Hasebe: Der Veteran spielt weiterhin wie ein junger Gott. Solider Auftritt des ewigen Makoto. 8/10
Tuta: Gutes Spiel, vom Union-Angriff aber auch kaum gefordert. Clever im Zweikampfverhalten und mit gutem Stellungsspiel. 8/10
2. Mittelfeld
Timothy Chandler: Spielerisch arg limitiert. Ansonsten eine Bank auf der rechten Seite mit hohem Laufpensum. 7/10
Kristijan Jakic: Bärenstarkes Spiel des emotionalen Leaders der Eintracht. kreierte einige hochprozentige Chancen, musste aber selber den Treffer zum 2:0 nachlegen. 8/10
Djibril Sow: Traf wunderbar zum 1:0 und machte auch sonst ein starkes Spiel. Das Hirn in der Frankfurter Schaltzentrale. 9/10
Filip Kostic: Eins Plus mit Sternchen. Der Serbe im Spiel mit und gegen den Ball einfach unglaublich. Schlug eine punktgenaue Flanke nach der nächsten. Legte Sekunden vor Schluss den Siegtreffer auf. Perfektes Spiel. 10/10
3. Angriff
Jesper Lindström (bis 77.): Umtriebig und wichtiger Faktor im Frankfurter Konter- und Umschaltspiel. Ließ aber viel zu viele Top-Chancen liegen. 6/10
Daichi Kamada: Machte ein bärenstarkes Spiel, ist vor dem Tor aber einfach zu schlampig. 8/10
Rafael Borre (bis 68.): Bemüht, aber auch gegen Union Berlin ohne eigenen Treffer. Erzielte zwar das vermeintliche 1:0, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Auch er hätte den Sack nach der Führung zu machen können und müssen. 7/10
4. Einwechselspieler
Goncalo Paciencia (ab 68.): Sollte wie schon in der Europa League gegen Antwerpen für den Lucky Punch sorgen. Hatte den Sieg kurz vor dem Schluss auf dem Fuß, verzog aber kläglich. 6/10
Ragnar Ache (ab 77.): Kam für Jesper Lindström, um doch noch den Heimsieg zu erzwingen. Brachte sich physisch ein und noch einmal Zug ins Frankfurter Angriffsspiel. Legte in der Nachspielzeit mustergültig für Paciencia vor, der aber vor Luthe scheiterte. 8/10