Eintracht greift nach den Sternen: 4 legendäre Europapokal-Spielzeiten der SGE

Die Eintracht möchte den Europa-League-Sieg: Es wäre historisch betrachtet der zweite große internationale Triumph
Die Eintracht möchte den Europa-League-Sieg: Es wäre historisch betrachtet der zweite große internationale Triumph / Alex Grimm/GettyImages
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Eintracht Frankfurt hat am 18. Mai die große Chance, sich für eine grandiose Europa-League-Saison zu belohnen und den Titel im Finale gegen die Glasgow Rangers einzufahren. Für die Hessen wäre es der zweite große internationale Titelgewinn der Vereinsgeschichte.

Wir gehen auf eine kleine Zeitreise und blicken auf vier Spielzeiten zurück, in denen die Eintracht bereits international für Furore sorgen konnte.


1. Europapokal der Landesmeister 1960 (Finale: 3:7 gegen Real Madrid)

Darcy Silveira dos Santos Canario, Jose Maria Zarraga, Rogelio Dominguez, Francisco Gento
Keystone/GettyImages

Nach dem einzigen Frankfurter Meistertitel im Jahr 1959, traten die Hessen eine Saison später folgerichtig im Europapokal der Landesmeister an. Dabei zogen die Hessen als erstes deutsches Team überhaupt ins Finale ein. Zuvor musste die Eintracht an den Young Boys (4:1,1:1), dem Wiener Sport-Klub (2:1, 1:1) und ausgerechnet an den Glasgow Rangers vorbei. Ein gutes Omen: Die Frankfurter fegten die Schotten mit einem Tennis-verdächtigen Ergebnis von 6:3 und 6:1 vom Platz.

Der Finalgegner Real Madrid erwies sich jedoch als zu stark. Die Madrilenen gewannen das Finale, das später als bestes Europapokalfinale aller Zeiten gekürt wurde, mit 7:3.

"Mein Gegenspieler José Emilio Santamaria hat mich auf dem Platz fast ausgezogen. Dagegen waren wir nur ein Haufen braver Hessen", erklärte der zweifache Torschütze Erwin Stein nach dem Spiel enttäuscht. Trotzdem hat die Eintracht im gesamten Wettbewerb und zum Teil auch im Finale Europa begeistert.

2. Europapokal der Pokalsieger 1976 (Halbfinale: 2:1 und 1:3 gegen West Ham)

Pat Holland, Trevor Brooking
Evening Standard/GettyImages

Wie es der Zufall so will, hat auch das Duell Frankfurt gegen West Ham schon eine Vorgeschichte gehabt. Die beiden Klubs trafen im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger 1976 aufeinander. Damals hatten jedoch die Hammers das bessere Ende für sich. Frankfurt hatte im ersten Spiel Heimrecht und gewann knapp mit 2:1.

Auf der Insel gerieten die Hessen jedoch mit 1:3 ins Hintertreffen. Kurz vor dem Ende traf ein Frankfurter nur den Pfosten des leeren Tores, was das Ausscheiden besonders bitter machte. Zum damaligen Zeitpunkt galt schließlich die Auswärtstorregel, die Frankfurt ins Finale gebracht hätte.

Auf dem Weg ins Halbfinale schaltete die Eintracht Coleraine aus Nordirland (5:1 und 6:2), Atlético Madrid (2:1 und 1:0) sowie Sturm Graz (2:0 und 1:0) aus.

3. UEFA-Cup 1980 (Finale: 2:3 und 1:0 gegen Gladbach)

Im Jahr 1980 errang die Eintracht unter Friedel Rausch den einzigen großen internationalen Titel in der Vereinsgeschichte. Die UEFA-Cup-Saison 1979/80 wurde auch als deutsches Jahr bezeichnet, weil fünf deutsche Teams bis ins Viertelfinale vorgerückt waren. Das Halbfinale wurde dann sogar ausschließlich deutsche Angelegenheit. Während Borussia Mönchengladbach den VfB Stuttgart nach Hause schickte, besiegte die Eintracht den FC Bayern. Dies tat man nach einer 0:2-Heimniederlage spektakulär mit einem 5:1-Erfolg nach Verlängerung in München.

Im Finale hatten die Hessen erneut im Hinspiel ein paar Probleme und verloren am Bökelberg mit 2:3. Im heimischen Waldstadion sorgte jedoch Fred Schaub in der 81. Minute für das erlösende 1:0. Der Auswärtstorregel sei Dank, konnte sich die Eintracht über den UEFA-Cup-Sieg freuen.

4. Europa League 2019 (Halbfinale: 1:1, 2:2 und 3:4 i.E. gegen Chelsea)

Chelsea v Eintracht Frankfurt
Tom Jenkins/GettyImages

Die legendäre Büffelherde verpasste vor drei Jahren den Einzug ins Finale hauchzart. Jovic, Rebic und Haller fegten schon in der Gruppenphase über Lazio, Marseille und Limassol hinweg und gewannen alle sechs Spiele. Im Sechzehntelfinale schickte man Donezk mit 2:2 und 4:1 nach Hause. Es folgte ein knapper Erfolg gegen Inter Mailand (0:0, 1:0) und das Achterbahn-Weiterkommen gegen Benfica (2:0 und 2:4).

Am dramatischsten war aber definitiv das Halbfinale gegen den FC Chelsea. Nach einem 1:1 zu Hause gerieten die Hessen in London früh in Rückstand. Der damals noch treffsichere Luka Jovic glich jedoch aus. Letztlich ging es ins Elfmeterschießen, in dem die Eintracht aufgrund des Fehlschusses von Azpilicueta zunächst im Vorteil war. Nachdem jedoch Hinteregger und Paciencia vergaben, nutzte Eden Hazard den Matchball und schoss Chelsea ins Finale.


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