Frustrierter Borré: Glasner hofft auf klärendes Gespräch

Rafael Borré wirkt ein wenig angenockt
Rafael Borré wirkt ein wenig angenockt / Alex Pantling/GettyImages
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Der Fußball liefert immer wieder Indizien darüber ab, wie schnelllebig er sein kann. Noch vor wenigen Wochen war Rafael Borré Frankfurts gefeierter Euro-Held, nun möchte der Angreifer offenbar am liebsten schon wieder weg. Oliver Glasner kann mit den Wechselgedanken des Kolumbianers jedoch wenig anfangen und möchte nun das Gespräch mit seinem Schützling suchen.


Mit wettbewerbsübergreifend einem mickrigen Pflichtspiel-Tor kann Rafael Borré natürlich nicht zufrieden sein. Der 27-Jährige hat seinen Platz im Sturmzentrum an den wesentlich besser aufgelegten Neuzugang Kolo Muani verloren und konnte auch als hängende Spitze nicht überzeugen. Demnach muss sich Borré derzeit meist mit Joker-Einsätzen zufrieden geben.

Dies ärgert den Stürmer jedoch so sehr, dass er offenbar schon im Winter das Weite suchen möchte. Die spanische Zeitung AS vermeldete in diesem Zusammenhang, dass Klubs aus Italien und Spanien Interesse bekunden. Sportvorstand Markus Krösche stellte jedoch direkt klar, dass man nicht plane, den Spieler abzugeben.

Glasner knüpft sich Borré vor: "Werde ein längeres Gespräch mit ihm suchen"

Für Trainer Oliver Glasner ist die Situation derzeit nicht einfach. Ein unzufriedener Borré ist schließlich nicht sonderlich förderlich für das Mannschaftsklima. "Ich werde mit ihm mal ein längeres Gespräch führen. Ich habe einerseits Verständnis, dass er nicht zufrieden ist, aber es sollte auch nicht die Mannschaft der Leidtragende sein", erklärte der Coach nach der 2:3-Niederlage gegen die Spurs, bei der Borré nur 20 Minuten spielen durfte.

Laut Ansicht eines Pressevertreters habe der Spieler insbesondere die ersten Minuten nach seiner Einwechslung "verweigert" und erst zu laufen begonnen, als nach dem 2:3 durch Faride Alidou wieder Hoffnung aufkam. Oliver Glasner wollte diese Beobachtung nicht abstreiten, zeigte sich aber auch von seiner verständnisvollen Seite. "Man muss auch seine Situation sehen. Vor vier Monaten war er absoluter Stammspieler, der alles immer für die Mannschaft gegeben hat. Jetzt findet er sich auf der Bank wieder. Das ist eine sehr schwierige Situation für ihn. Für mich ist es nachvollziehbar, dass er ein Stück weit Probleme hat, damit umzugehen", befand Glasner.

Es sei jedoch gesagt, dass sich im Fußball jeder Spieler in jeder Saison aufs Neue beweisen muss. Gerät man als Spieler ins Hintertreffen, wäre es zielführender, in der wenigen Einsatzzeit und im Training alles aus sich herauszuholen. Mit übertrieben schnellen Abschiedsgedanken und Trotzigkeit lässt sich eine solche Situation nicht verändern. Vielleicht schafft es Glasner, den Stürmer im persönlichen Gespräch wieder aufzurichten. Immerhin sei dieser laut dem Coach "ein Mensch, der sich dem Erfolg der Mannschaft unterordnet, weil er ein überragender Kerl ist".


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