"Ein Witz!" Wieder einmal Aufregung um einen Platzverweis für Plea

Alassane Plea sah in Freiburg seinen zweiten Platzverweis in dieser Saison
Alassane Plea sah in Freiburg seinen zweiten Platzverweis in dieser Saison / RONALD WITTEK/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat beim SC Freiburg verloren - wieder einmal. Neben der 0:1-Niederlage kassierten die Fohlen zwei Platzverweise: Alassane Plea flog mit Gelb-Rot runter und in der Folge sah auch Sportdirektor Max Eberl die erste Rote Karte gegen einen Teamverantwortlichen in der Bundesliga. Vor allem die Hinausstellung des Franzosen sorgte für viel Aufregung.

Die Gelb-Rote Karte gegen Plea war sicherlich nicht unberechtigt, das muss man Schiedsrichter Markus Schmidt eingestehen und das sah auch Yann Sommer so: "Das ist eine Gelbe Karte, diese Entscheidung müssen wir akzeptieren. Es ist die Entscheidung des Schiedsrichters", erklärte der Keeper nach dem Spiel den TV-Kameras. Trotzdem ist es erneut eine Entscheidung, die bei den Borussen auf Unverständnis stieß, weil sie wieder einmal vor fehlendem Fingerspitzengefühl nur so strotzte.

"Der Platzverweis ist für mich nicht nachvollziehbar. Ein Witz in der Summe, muss ich ehrlich sagen", erklärte Gladbachs Trainer Marco Rose auf der Pressekonferenz. "Bei der ersten Gelben Karte kann man noch über Regeln reden, da muss ich sicherlich auch mit Plea reden nach seiner Vorgeschichte." Damit meinte der Coach das Gastspiel in Leipzig, als der Franzose ebenfalls die Ampelkarte sah. Hier hatte er für Schiedsrichter Tobias Stielers Geschmack zu viel gemeckert und sah zwei Gelbe Karten innerhalb weniger Sekunden. Damals sicherlich spielentscheidend, war es das diesmal nach Roses Meinung nicht: "Ich glaube nicht, dass der Platzverweis spielentscheidend war, weil wir schon mit 1:0 zurückgelegen haben."

Marco Rose (l.) hatte nach dem Spiel Redebedarf mit Schiedsrichter Markus Schmidt (r.)
Marco Rose (l.) hatte nach dem Spiel Redebedarf mit Schiedsrichter Markus Schmidt (r.) / Pool/Getty Images

Besagte Verwarnung sah Plea in der ersten Halbzeit, als Schmidt auf Foulspiel des Angreifers entschied, der den Ball daraufhin frustriert in die Luft hob. "Er hat den Ball nicht aus dem Stadion geschossen, da könnte man ja auch mal miteinander sprechen auf dem Platz", forderte Rose, der bereits unmittelbar nach der Entscheidung wütend auf das Dach der Ersatzbank geschlagen hatte. Den Platzverweis gab es dann für ein Foul an Robin Koch: Der Freiburger war einen Schritt eher am Ball und Plea stieg ihm auf den Fuß.

"Das ist weder mit Absicht noch bösartig", fand Rose. "Und dann muss ich ehrlich sagen, dann ist mir das viel, viel zu wenig für eine zweite Gelbe Karte." Eine Meinung, die man sicherlich teilen kann. Plea hatte sich ansonsten kaum etwas zu schulden kommen lassen - es war generell eine faire Partie. Zudem hatte Schiedsrichter Schmidt zu Beginn der Begegnung bei Freiburgs Luca Waldschmidt noch Gnade walten lassen: In der 16. Minute sah Waldschmidt völlig verdient Gelb für ein hartes Einsteigen, nur wenige Minuten zuvor war er mit einer offenen Sohle noch ohne Verwarnung davon gekommen. Beide Szenen waren wesentlich härter als Pleas Foul an Koch, welches zu seinem Platzverweis führte.

Auch Max Eberl sieht Rot

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl reagierte hochemotional auf die Entscheidung des Unparteiischen, Plea vom Platz zu stellen, und er beschwerte sich lautstark beim vierten Offiziellen. "Wir lieben unsere Arbeit, wir haben Ziele, wir wollen Spiele gewinnen und dementsprechend ist es da einfach aus ihm herausgeplatzt und er musste auf die Tribüne", beschrieb Rose die Szene nüchtern. Laut Bild soll Eberl gesagt haben: "Das ist doch ein schlechter Witz" und schließlich zum vierten Offiziellen: "Du redest nur Scheiße hier!" Der informierte Schmidt und Eberl sah die Rote Karte.

Es war in dieser Spielzeit schon wiederholt der Fall, dass die Fohlen darunter zu leiden hatten, dass Schiedsrichter besonders Streng mit ihnen umgingen: Pleas Platzverweis in Leipzig ist so ein Beispiel, der Elfmeter gegen Leverkusen vor zwei Wochen ein anderes. Dementsprechend saß der Frust natürlich tief, zudem ist die Pleite ein herber Rückschlag im Kampf um die Champions League. Wollen die Borussen im Rennen um die Königsklasse bleiben, müssen sie wohl kommende Woche beim FC Bayern gewinnen. Ohne Alassane Plea, denn umstritten oder nicht: Der Franzose ist gesperrt.