Druck auf Union-Coach Urs Fischer wächst - Das sagt Robin Knoche
- Union Berlin mit elf Pflichtspielniederlagen in Serie
- Abwehrchef Knoche stärkt Trainer Fischer
- Knoche glaubt an die Wende bei den Eisernen
Von Dominik Hager

Union Berlin befindet sich in einer rekordverdächtigen Krise. Die Eisernen haben aktuell das Pech gepachtet und mit der Pokalniederlage am Dienstagabend in Stuttgart unglaubliche elf Pflichtspiele in Serie verloren. Demnach ist natürlich auch Coach Urs Fischer nicht mehr unumstritten. Nun hat sich Abwehrchef Robin Knoche über den Trainer geäußert.
Eine Serie von elf Pleiten am Stück kann ein Trainer im Jahr 2023 eigentlich gar nicht überstehen. Es sei denn, man heißt Urs Firscher und hat mit Union Berlin eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte hinter sich. Klar ist aber auch, dass selbst der zu Recht gefeierte Fischer dringend Siege braucht, um seinen Job behalten zu dürfen.
Immerhin scheint das Team im Großen und Ganzen noch hinter ihm zu stehen. "Der Trainer ist keiner, der einfach aufgibt. Und ich würde es mir auch nicht wünschen. Weil ich davon überzeugt bin, mit ihm die größtmögliche Chance zu haben, da unten herauszukommen", erklärte Robin Knoche gegenüber der Sport Bild. Der Abwehrspieler setzt darauf, dass Fischer noch lange Union-Trainer bleibt und erinnert daran, was der Klub mit diesem erreicht hat. "Ich hoffe sehr, dass er noch viele Jahre bei Union bleibt. Außerdem sollte man bedenken, wo Union herkommt und dass die vergangenen Jahre immer steil nach oben gingen. Dass es Rückschläge gibt, das passiert. Die hatten wir auch vergangene Saison", so Knoche.
Dabei sei jedoch gesagt, dass der Durchhänger in diesem Jahr natürlich um ein Vielfaches schwerwiegender ist als die größte Mini-Krise in den vergangenen Jahren. Auf der anderen Seite muss man aber auch festhalten, dass Union spielerisch gar nicht mal so drastisch nachgelassen hat. Vielmehr scheint sich all das Glück, das sich in den vergangenen Jahren angesammelt hat, nun auf einen Schlag gegen die Eisernen zu wenden. "Schon in den vergangenen Jahren haben wir nicht den wunderschönen Fußball gespielt. Aber wir waren effektiv", erläuterte Knoche.
Union-Harmonie bröckelt: Niederlagenserie geht nicht spurlos vorbei
Der größte Unterschied ist augenscheinlich, dass in den vergangenen Saisons die Harmonie und die Moral im Team großartig war und jeder für jeden gekämpft hat. Die vielen Transfers im Sommer scheinen jedoch irgendetwas in Schieflage gebracht zu haben. Unter anderem sorgten jüngst die Neuzugänge Leonardo Bonucci und David Fofana für Ärger. Zwar hat Union mit einem Transfer-Minus von knapp 30 Millionen Euro von allen Bundesligisten am meisten in den Kader investiert, jedoch scheint gerade das nicht gefruchtet zu haben.
"Unsere Art, Fußball zu spielen, war mit sehr viel Aufwand verbunden. Aufopferungsvoll zu agieren, für den Mitspieler zu laufen. Dazu gehören die Abläufe auf dem Rasen, die in den vergangenen Jahren strukturiert waren. Wir schaffen es derzeit nicht, diesen Fußball auf dem Level der Vorjahre auf den Platz zu bekommen", beschreibt Knoche aktuell das Problem, welches definitiv mit den Veränderungen im Kader zu tun hat.
Hinzu kommt natürlich auch, dass es immer schwierig ist, einen Negativ-Strudel zu durchbrechen, wenn man einmal darin gefangen ist. "Natürlich geht so eine Niederlagenserie nicht spurlos an einem vorbei - auch nicht am Trainer. Und intern lügen wir uns nicht in die Tasche, sprechen Dinge klar an", stellte Knoche klar.
Knoche glaubt an Klassenerhalt: "Besitzen die Qualität"
Die Reset-Taste in Form eines Trainerwechsels möchte der Abwehrchef aber nicht bedienen.
"Trotzdem, und das ist eine ganz große Stärke von Urs Fischer: Er bleibt sich treu, indem er besonnen ist, nicht in Aktionismus verfällt - doch Dinge von uns klar einfordert", spricht sich der Routinier für den Coach aus.
Letztlich ist er auch überzeugt davon, dass man gemeinsam die Wende schafft und das Minimalziel Klassenerhalt am Ende der Saison erreicht. "Ich bin mir ganz sicher, dass wir die Qualität besitzen, um in der Liga zu bleiben und dass wir es wieder hinbekommen werden, diese mannschaftliche Geschlossenheit, dieses leidenschaftliche Kämpfen füreinander wieder auf den Platz bekommen", zeigte sich Knoche optimistisch.
Weitere Bundesliga-News lesen:
feed