Die Zweifel des Ronald Koeman - Barça-Coach spricht über die Kader-Planungen

Vier externe Neuzugänge (Miralem Pjanic, Trincão, Matheus Fernandes und Pedri) hat der FC Barcelona unter seinem neuen Trainer Ronald Koeman bislang vermelden können. Mit Sergiño Dest absolviert ein weiterer am heutigen Tag den obligatorischen Medizincheck. Aber Koeman will noch mehr - nur was?

Spült Dembélé bis zu 60 Millionen in die Kassen?

Denn natürlich spielen dabei auch die Abgänge eine erhebliche Rolle. Einer könnte richtig viel Geld in die Kassen der Katalanen spülen. Wobei: ein Minusgeschäft bleibt es auf jeden Fall. Doch die 50 bis 60 Millionen, die sich die Azulgrana durch einen Verkauf ihres Sorgenkinds Ousmane Dembélé an Manchester United erhoffen, würden auf jeden Fall reichen, um einen ausdrücklichen Transferwunsch des Trainers zu stemmen: Memphis Depay soll im Gegenzug für 25 Millionen von Olympique Lyon geholt werden. Doch ohne vorherige Transfereinnahmen wird es nicht klappen. Das hat auch Koeman auf der heutigen Pressekonferenz anerkannt: "Erst müssen Spieler verkauft werden, bevor Depay kommen kann." (Quelle: Fox Sports via fichajes.com)

Und da steht der junge Franzose natürlich ganz oben auf der Liste. Abgesehen von einigen wenigen sportlichen Highlights kann man Dembélés Zeit beim FC Barcelona getrost unter der Headline "Pleiten, Pech und Pannen" zusammenfassen. Da war zum einen das Verletzungspech des früheren Dortmunders, das aber wohl zu einem Großteil auch seiner mangelnden professionellen Einstellung zuzuschreiben ist. Ungezählte Undiszipliniertheiten wie regelmäßiges Zuspätkommen zu den Spielerkonzentrationen runden das nicht wirklich gute Bild ab.

Koeman, explizit zu Dembélé befragt, schob die Frage nach dessen weiterer Zukunft im Nou Camp zu seinen Vorgesetzten: "Es ist eine Sache zwischen Klub und Spieler. Wie man gesehen hat, plane ich mit dem Spieler." Tatsächlich wurde der Franzose beim 4:0-Auftaktsieg gegen Villarreal in der 70. Minute für Ansu Fati eingewechselt. "Er hat nicht von Beginn an gespielt, weil wir auch noch andere Spieler haben, und Ansu hat gezeigt, dass er dem Team sehr gut tut." Zumindest physisch sieht der Coach Dembélé auf einem guten Weg. "Heute hat er gut trainiert, und ich zähle auf ihn", kommentierte der Holländer emotionslos. (Quelle: mundodeportivo.es)

Depay nicht um jeden Preis

Und dann ließ Koeman doch noch durchblicken, dass eine Depay-Verpflichtung nicht um jeden Preis vonstatten gehen muss. "Wir arbeiten daran, eine andere Option für die Neuner-Position zu bekommen. Der Klub wird das Maximale versuchen, um ihn zu holen. Und wenn es nicht klappt, werden wir auf die Spieler zurückgreifen, die schon da sind. Ich habe da keine Klagen."

Zu wenig Innenverteidiger

Denn Bauchschmerzen bereitet dem Holländer vor allem die Defensive. "Was die Charakteristiken von Spieler-Typen betrifft, sind wir auf der Innenverteidiger-Position etwas schwach aufgestellt", gab Koeman zu Protokoll. "Mit Gerard, Lenglet und Araujo ist die Liste recht kurz. Deshalb haben wir Santi aus der zweiten Mannschaft hochgezogen, um einen weiteren Innenverteidiger im Kader zu haben."

Bemerkenswert dabei: Koeman nannte weder Samuel Umtiti noch den Ex-Schalker Jean-Clair Todibo. Was darauf hindeutet, dass er mit beiden nicht mehr plant. Beide Spieler stehen seit längerer Zeit auf der Abschieberampe der Blaugrana.

Rafinha und Riqui Puig sollen sich neuen Klub suchen

Also: Stürmer oder Verteidiger - oder beides? Selbst der Coach ist sich darüber noch nicht gänzlich im Klaren. "Ich habe Zweifel, was das wichtigste ist." Fünf Tage hat er noch, um diese Zweifel zu beseitigen. Wer nicht mehr im Zweifel ist, ob er unter dem Niederländer eine Perspektive hat, ist Rafinha Alcántara. Dem hat Koeman, genauso wie schon vor einigen Tagen Riqui Puig, mitgeteilt, dass er sich einen anderen Klub suchen soll.