Die Verlierer des Saisonstarts bei Werder Bremen

Niklas Moisander (35) blieb trotz Binde bisher außen vor
Niklas Moisander (35) blieb trotz Binde bisher außen vor / TF-Images/Getty Images
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Bei Werder Bremen scheint man die Gedanken der vergangenen Katastrophensaison ad acta gelegt zu haben. Nach vier Spielen und sieben Zählern befinden sich die Grün-Weißen auf einem komfortablen siebten Tabellenplatz der Bundesliga. Doch neben zahlreichen Gewinnern des Bremer Saisonstarts ziehen ebenso viele Profis den Kürzeren. 90min präsentiert Werders Verlierer des Saisonstarts.

1. Niklas Moisander

Werder-Oldie Moisander hat seinen Zenit erreicht
Werder-Oldie Moisander hat seinen Zenit erreicht / DeFodi Images/Getty Images

Nach vier Jahren im Trikot des SVW hat Moisander seinen Zenit langsam aber sicher erreicht. Mit seinen 35 Jahren fehlt dem Finnen in Bremens Abwehrzentrale die nötige Frische, Schnelligkeit, Handlungsfähigkeit und der passende Spielaufbau.

Wie bereits vermutet, stößt Marco Friedl den Werder-Käpt'n vom Thron. Der österreichische Jungspund bildet in dieser Spielzeit schlichtweg das leistungsstärkere Pendant in der Innenverteidigung. Warum Moisander als Bankdrücker überhaupt erneut die Binde trägt, ist vielen Fans ein Rätsel. Mit gerade einmal 91 Minuten Spielzeit gehört Werders Mannschaftsführer auf jeden Fall zu den Verlierern des Saisonauftakts.

2. Davie Selke

Davie Selke steckt weiter hinter den Erwartungen
Davie Selke steckt weiter hinter den Erwartungen / DeFodi Images/Getty Images

Rätselhaft und ärgerlich bleibt auch die Personalie Davie Selke und dessen Kaufpflicht. Im Falle des erneuten Klassenerhalts müssen die Bremer satte 15 Millionen Euro an Hertha BSC überweisen. In seinen 30 Ligaeinsätzen der vergangenen Saison schoss Selke aber nur ein einziges Tor.

Die Rolle des Edeljokers missfällt dem bulligen Mittelstürmer gänzlich. Selke erhält einfach keinen Zugriff auf das Spiel, weiß nicht wohin mit seinen 'langen Stelzen' und wirkt deshalb häufig orientierungslos. Trotz eines Treffers im ersten Spiel gegen die Berliner, hat sich dies in der Folge nicht geändert. In Kurzeinsätzen gegen Schalke, Bielefeld und Freiburg (insgesamt 44 Minuten) konnte der 25-Jährige keinesfalls überzeugen.

3. Yuya Osako

Osako gehört eigentlich zu Kohfeldts Lieblingen
Osako gehört eigentlich zu Kohfeldts Lieblingen / DeFodi Images/Getty Images

Neben Selke muss sich auch Sturmkollege Yuya Osako aktuell gedulden und hinter die gesetzten Niclas Füllkrug und Josh Sargent einreihen. Florian Kohfeldts eigentlicher 'Liebling' war am vergangenen Samstag gegen den SC Freiburg nicht einmal im Kader - und das trotz Länderspiel-Verzicht gegen die Elfenbeinküste.

Mickrige 46 Minuten durfte der Japaner in der laufenden Liga-Spielzeit bisher auf dem Platz wirbeln. In der vergangenen Saison war Osako nahezu gesetzt und schoss acht Tore. Davon scheint der 30-Jährige aktuell weit entfernt.

4. Milot Rashica

Keinen Abnehmer gefunden: Rashica muss trotz Wechselwunsch beim SV Werder bleiben
Keinen Abnehmer gefunden: Rashica muss trotz Wechselwunsch beim SV Werder bleiben / DeFodi Images/Getty Images

Ein weiterer Leistungsträger, der bis dato völlig außen vor blieb, heißt Milot Rashica. Kein Wunder, denn alle Parteien hatten sich auf einen Wechsel des Kosovaren vorbereitet. Der ist nun aber geplatzt und Rashica somit weiterhin Arbeitnehmer am Osterdeich.

Nach seinem ersten Kurzeinsatz der laufenden Spielzeit im Freiburger Schwarzwald-Stadion warfen viele Fans dem wechselwilligen Außenspieler einen lustlosen, kampflosen und trägen Auftritt vor. Nun liegt es an Rashica selbst, allen Kritikern das Gegenteil zu beweisen und sich mit guten Auftritten weiterhin in das Rampenlicht europäischer Topklubs zu bugsieren.

5. Patrick Erras

Erras wechselte ablösefrei aus Nürnberg an die Weser
Erras wechselte ablösefrei aus Nürnberg an die Weser / DeFodi Images/Getty Images

Patrick Erras wechselte Ende Juli ablösefrei vom 1. FC Nürnberg aus der zweiten Liga an den Osterdeich. Hier soll der 25-Jährige eine echte Alternative im defensiven Mittelfeld bilden. Trotz der dünnen Personalschicht und dem bitteren Abgang von Leistungsträger Davy Klaassen kommt Erras allerdings nicht einmal als Backup ins Spiel.

Während er gegen Hertha noch auf der Bank weilte, verfolgte der 1,96-Meter-Hüne die drei Folgepartien von der heimischen Couch aus. Fitness sowie Qualität scheinen für das Fußballoberhaus einfach nicht zu genügen. Erras avanciert zum großen Bremer Missverständnis.

6. Frank Baumann

Nach der Transferphase musste Baumann massig Kritik einstecken
Nach der Transferphase musste Baumann massig Kritik einstecken / DeFodi Images/Getty Images

Als klarer Verlierer des grün-weißen Saisonstarts kann auch Sportdirektor Frank Baumann gesehen werden. Fans und Medien kritisierten die schwache Transferperiode des Bremer Managers. Eine desaströse Kommunikation, leere Versprechen sowie wirtschaftliche Fehlgriffe führen den Klub an den finanziellen sowie sportlichen Abgrund, heißt es.

Nach wirklichen Befürwortern muss Baumann mittlerweile lange suchen. Insbesondere das Ausbleiben eines Klaassen-Ersatzes und die dadurch entstehende existenzbedrohende Lücke im Mittelfeld bereitet vielen Fans starke Bauchschmerzen. Aufgrund des selbstbewussten Saisonstarts seiner Schützlinge kann Baumann aber zumindest temporär aufatmen.