Die Rekord-Abgänge von Borussia Mönchengladbach
Von Stefan Janssen
Vor allem in den vergangenen zehn Jahren hat Borussia Mönchengladbach sehr viel Geld durch Spielerverkäufe eingenommen und konnte sich so stets verbessern. Der Rekord-Abgang nach Ablösen von transfermarkt.de steht konkurrenzlos an der Spitze und brachte 20 Millionen Euro mehr ein als der Spieler hinter ihm. Platz drei könnte durchaus überraschen.
Hier sind die zehn teuersten Abgänge der Fohlen - die so wahrscheinlich nur noch bis zu diesem Sommer Bestand haben.
10. Michael Cuisance (8 Mio. €)
Für ganz kleines Geld verpflichtete Gladbach den jungen Michael Cuisance 2017 aus der Jugendabteilung von AS Nancy und schon in seiner ersten Saison als 18-Jähriger zeigte er, welch Talent in ihm steckte - er wurde von den Fans zum Spieler der Saison gewählt. Weil er in seiner zweiten Spielzeit dann aber über zu wenig Spielzeit klagte, wollte er weg - und ging zum FC Bayern. Die Ablösesumme entschädigte die Fohlen für ein großes Talent, das sich in Mönchengladbach sicher gut hätte entwickeln können, bei Bayern aber wie erwartet auch nicht viel Spielzeit bekam. Mittlerweile ist der Franzose bei Olympique Marseille offenbar glücklich geworden.
9. Marko Marin (8,2 Mio. €)
Das Eigengewächs zeigte immer wieder sein fantastisches Talent, kam über diesen Status aber nie hinaus. Als Werder Bremen 2009 über acht Millionen Euro bot, war es deshalb die richtige Entscheidung der Gladbacher, Marin zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund kaufte Chelsea den Bremern den kleinen Dribbler ab, mittlerweile ist Marin ein echter Wandervogel und hat kürzlich bei seinem elften Profi-Klub unterschrieben.
8. Max Kruse (12 Mio. €)
Dank einer Ausstiegsklausel konnte Gladbach Max Kruse günstig vom SC Freiburg verpflichten, nach zwei sehr guten Jahren folgte er dem Ruf des Geldes und ging zum VfL Wolfsburg. Ebenfalls per Klausel. Alles in allem ein gutes Geschäft für die Fohlen, die eine Zeit lang einen richtig guten Spieler hatten und am Ende einen ordentlichen Gewinn einstrichen.
7. Mahmoud Dahoud (12 Mio. €)
Warum Mahmoud Dahoud 2017 unbedingt schon zu Borussia Dortmund wollte, hat nicht jeder verstanden. Der 21-Jährige war Stammspieler in Gladbach und hätte dort noch ein, zwei Schritte machen können, bevor er zu einem Topklub geht. Dahoud wollte aber nicht warten und sitzt seit dem beim BVB zumeist auf der Bank. Zumindest sind die Fohlen gut entschädigt worden.
6. Marc-Andre ter Stegen (12 Mio. €)
Die Ablösesumme, die der FC Barcelona zahlte, ist gemessen an heutigen Verhältnissen eigentlich ein Witz für die Klasse von Marc-Andre ter Stegen. Selbst für 2014 erscheint es recht wenig. Sei es drum: Übel genommen hat ter Stegen diesen Wechsel niemand, der Torwart ist noch heute sehr beliebt und in Gladbach ist man stolz auf sein Eigengewächs.
5. Marcell Jansen (14 Mio. €)
Als Nationalspieler ging Marcell Jansen nach dem Abstieg 2007 verständlicherweise nicht mit in die 2. Bundesliga. Er schloss sich dem FC Bayern München an und Gladbach bekam eine stattliche Summe, mit der sich der direkte Wiederaufstieg finanzieren ließ.
4. Marco Reus (17 Mio. €)
Es hat schon geschmerzt, als Marco Reus mitten in einer überragenden Saison im Januar 2012 bereits seinen Abschied zum Saisonende verkündete - doch sein geliebter BVB rief. Ein verständlicher Wechsel. Reus gab bis zum Ende alles und schoss Gladbach auf Platz drei. Die Fohlen machten 16 Millionen Euro Gewinn mit ihm und Sportdirektor Max Eberl hatte seinen ersten richtig großen Transfer-Coup gelandet, auf den er bis heute stolz ist.
3. Jannik Vestergaard (25 Mio. €)
Der riesige Innenverteidiger hatte den großen Traum, einmal in der Premier League zu spielen - als der FC Southampton 2018 anklopfte und mit den Geldscheinen wedelte, wehrte sich Gladbach nicht. Finanziert wurde mit diesem Verkauf Stürmer Alassane Plea. Kein schlechter Deal.
2. Thorgan Hazard (25,5 Mio. €)
Seine Leistungen wären vielleicht auch eine Ablöse jenseits der 30 Millionen Euro wert gewesen, doch das Vertragsende ein Jahr später drückte den Preis im Sommer 2019 ein wenig. Dass Thorgan Hazard auch schon wieder zum BVB ging, schmeckte vielen Gladbach-Fans nicht. Sein Verhalten seither als Dortmunder Spieler in den direkten Duellen noch weniger.
1. Granit Xhaka (45 Mio. €)
Mit weitem Abstand immer noch der Rekord-Verkauf der Fohlen ist Granit Xhaka. 2016 legte der FC Arsenal 45 Millionen Euro auf dem Tisch und die Gladbacher, die nach Xhakas Problemen zu Beginn am Niederrhein Geduld mit ihm hatten, machten ein Plus von fast 40 Millionen Euro. Noch heute lieben die Fans den Schweizer und der liebt auch noch immer seinen Ex-Klub. Vielleicht sieht man sich eines Tages wieder - und dann wird Gladbach wahrscheinlich immer noch Gewinn gemacht haben.