Die 6 schlechtesten TV-Experten im deutschen Fernsehen
Von Stefan Janssen
Als TV-Experte hat man es beim Fußball nicht leicht, denn wenn man den Leuten nicht das sagt, was sie hören wollen und dabei nicht mal besonders witzig oder sonst irgendwie beliebt ist, dann ist man gleich unten durch. Grüße an Dietmar Hamann. Das alles ist aber immer noch besser, als ständig nur hohle oder provozierende Phrasen zu dreschen, um vom Weißbier getränkten Doppelpass-Publikum einen Applaus zu bekommen. Oder, wenn man offensichtlich nicht so viel Ahnung hat und nur deshalb als "Experte" vorhanden ist, weil man eben mal Profi war. Hier eine Liste mit den schlechtesten TV-Experten in Deutschland - wobei einer noch viel Potenzial hat und hier vielleicht bald nicht mehr hingehört.
6. Olaf Thon
Wenn es um den FC Schalke geht, dann fragt man am besten immer einen Mann: Olaf Thon. Denn der weiß immer, was bei den Königsblauen gut oder schlecht läuft oder was getan werden muss. Aber auch sonst hat der Weltmeister von 1990 vor allem bei Sport 1 immer viel zu sagen, besonders gut angekommen ist es bei den Zuschauern aber noch nie. Thon scheint oft schlecht informiert und fällt zumeist durch eher seltsame Gedankengänge auf. Im vergangenen September verglich er sich selbst mit Bayerns Philippe Coutinho, im Kopfball sei der Brasilianer aber noch schwächer. Ok.
5. Thomas Berthold
Thomas Berthold sitzt ständig in so ziemlich jeder Fußball-Talkrunde im deutschen Fernsehen und gibt klar zu verstehen, dass er als Weltmeister von 1990 die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Damals waren das halt alles noch Männer. Keine Ahnung, ob Berthold sowas jemals gesagt hat, aber seine ständigen populistischen Aussagen haben genau diesen Ton. Sachlich und konstruktiv kann Berthold nicht, für ihn geht es nur um Punchlines. Furchtbar.
4. Mario Basler
Zwar wurde Mario Basler 1990 nicht Weltmeister, ansonsten könnte hier aber dasselbe stehen wie bei Thomas Berthold. Viele hohle Sprüche, wenig Substanz. Zumindest liefert er so aber Futter für die ein oder andere witzige Parodie durch Micky Beisenherz oder Jakob Lundt.
3. Roman Weidenfeller
Roman Weidenfeller war einige Jahre sicher einer der besten Keeper der Bundesliga, das ist aber auch seine einzige Qualifikation zum TV-Experten. Falls Weidenfeller ein echter Fußball-Fachmann ist, dann kann er es verdammt schlecht rüberbringen, denn seine Beiträge bei RTL sind zumeist sehr inhaltsleer und nichtssagend. Das bekommen andere deutlich besser hin - auch, wenn sie früher keine große aktive Karriere hatten.
2. Mladen Petric
Bitte nicht falsch verstehen: Mladen Petric scheint ein sehr angenehmer Zeitgenosse zu sein und bringt bei Sky als Premier-League-Experte fachlich einen zumindest kleinen Mehrwert - auch wenn seine Analysen meist sehr oberflächlich sind. Das große Aber: Der Kroate redet einfach unglaublich leise und dermaßen einschläfernd, dass man gleich wegdösen möchte. Daran muss Petric zwingend noch arbeiten, es macht nämlich keinen Spaß, sich so etwas lange anzuhören.
1. Jens Lehmann
Schon als Experte bei RTL bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft war Jens Lehmann beim Publikum ziemlich unbeliebt. Er erweckte den Eindruck des Nörglers um des Nörgelns Willen und glänzte häufig durch schlechte Vorbereitung oder einfach mangelndes Wissen. Zu bemerken, dass der in Deutschland geborene Ilkay Gündogan ja schon ziemlich gut deutsch spreche, ist einfach nur peinlich. Den Vogel abgeschossen hat Lehmann aber erst kürzlich, als er im Doppelpass verkündete, er könne nicht verstehen, wieso man trotz der Pandemie nicht 20.000 Leute mit Abstand ins Berliner Olympiastadion hineinlassen dürfe. Hoffentlich hat Lehmann im Aufsichtsrat der Hertha bald genug zu tun.