DFL positioniert sich klar gegen neue Superliga-Pläne

Christian Seifert äußerte sich zu den Plänen
Christian Seifert äußerte sich zu den Plänen / Pool/Getty Images
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Aktuell hat die DFL alle Hände voll zu tun und als wäre die Thematik rund um das Corona-Virus nicht schon anstrengend genug, gibt es Pläne, eine europäische "Superliga" außerhalb der UEFA einzuführen - für den DFL-Geschäftsführer Christian Seifert ist klar: Ohne uns!

Nach Angaben von Sky Sports plant die US-amerikanische Investoren-Gruppe JP Morgan ab 2022 eine "European Premier League" mit den 18 besten Teams der europäischen Top-Ligen. Befürworter dieses Konzeptes sollen besonders der FC Liverpool, Real Madrid und Manchester United sein. Christian Seifert bezog nun zu dieser Thematik Stellung.

Interessen, wohin man schaut - Superliga nur als Druckmittel?

"Eine solche Superliga steht für alles, wofür der europäische Profi-Fußball in Zukunft nicht stehen sollte. Eine Einführung würde den europäischen Fußball in seinen Grundfesten erschüttern. Bewährte Strukturen würden in einer ohnehin fragilen Zeit mit immensen Herausforderungen in Frage gestellt. Das kann nicht die Zukunft sein. Die Haltung der DFL ist in dieser Frage sehr klar", lautet Seiferts Statement gegenüber der Bild diesbezüglich.

Dabei muss man beleuchten, dass jeder Beteiligte in dieser Diskussion seine Ziele wahren will. Die genannten Top-Klubs streben seit langer Reformen der Champions League an, die Unterstützung der Superliga-Pläne könnte ein willkommenes Druckmittel für diese Absicht der UEFA gegenüber sein.

Der Investor will nur eines: Geld machen. Die kolportierten fünf Milliarden Euro Investitionsvolumen sollen sich über die Erträge aus TV-Einnahmen über die Jahre vervielfachen. Kalkuliert wird typisch "optimistisch", sodass man Preisgelder für die Vereine in dreistelliger Millionenhöhe verspricht.

Schließlich bangt auch die DFL nicht nur um die "Grundfesten des europäischen Fußballs", denn sollten tatsächlich Klubs wie die Bayern, die sich allerdings stets gegen eine Superliga außerhalb der UEFA aussprachen, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen oder RB Leipzig die Bundesliga verlassen oder dort nur "Zweitvertretungen" aufbieten, sinken die Einschaltquoten und damit auch die Erträge.

Letztlich wird man abwarten müssen, wie sich die Dinge (besonders bei der aktuellen Welt-Lage) entwickeln werden und weiterhin auf eine Absage der Bayern hoffen. Denn wenn der Rekordmeister geht, werden andere folgen.


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