DFB-Team: Torwart-Frage noch offen - Hummels schwärmt von Rüdiger
Von Simon Zimmermann
Nach Thomas Müller war am Montag der nächste Rückkehrer dran. Auf der Pressekonferenz im deutschen Trainingslager aus Seefeld (Österreich) sprach Mats Hummels, der am Sonntag die PK von Müller schon gecrasht hatte. Auch Torwart-Trainer Andreas Köpke kam zu Wort. Das Rennen um die Nummer zwei im deutschen Tor sei noch komplett offen, Stefan Ortega steht als Nachrücker parat.
Sieben Spieler fehlen im Test gegen Dänemark
Am Mittwoch (21 Uhr) wird Hummels voraussichtlich sein 71. Länderspiel absolvieren. Dann geht es für die deutsche Elf im ersten EM-Test gegen Dänemark. Toni Kroos wird dann wohl noch fehlen. Der Mittelfeldstratege von Real Madrid ist nach seiner Corona-Erkrankung zwar ins DFB-Lager angereist, wird vor seinem Einstieg ins Teamtraining aber zunächst medizinisch durchgecheckt.
Ebenfalls fehlen werden am Mittwoch die Champions-League-Finalisten Kai Havertz, Antonio Rüdiger, Timo Werner und Ilkay Gündogan. Leon Goretzka wird nach seiner Muskelverletzung zudem am Dienstag im Trainingslager erwartet und ist gegen die Dänen ebenso noch kein Thema wie Bayern-Teamkollege Jamal Musiala. Der 18-Jährige konnte wegen muskulärer Probleme noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Am Dienstag soll er zumindest wieder Teile des Teamtrainings absolvieren können.
Mit dabei bei der PK war auch Torwart-Trainer Andreas Köpke. Der Europameister von 1996 erklärte, dass die ersten Tage im Trainingslager intensiv waren. Man habe die vergangenen beiden Tage mit einer hohen Intensität trainiert. Zudem wurde der Fokus auch auf Standardsituationen gelegt. Die Stimmung im Team sei "sehr gut".
Köpke über die deutsche Nummer zwei
Köpke äußerte sich auch zu der Situation im deutschen Tor. Kapitän und Nummer eins Manuel Neuer wird gegen die Dänen im Tor stehen. Wer beim zweiten Test gegen Lettland im Tor steht, sei dagegen noch offen. Ebenso wie die Frage, wer bei der EM die Nummer zwei sein wird. Bernd Leno und Kevin Trapp seien "auf einem ähnlich hohen Niveau", erklärte Köpke. Beide haben eine starke Saison für Arsenal bzw. Frankfurt hinter sich. Der Ausfall von Marc-André ter Stegen schmerze dennoch sehr.
Köpke bestätigte auch, dass Bielefelds Stefan Ortega als möglicher Nachrücker auf Abruf steht. Der Arminen-Keeper passe sehr gut zur Spielphilosophie der Nationalelf und habe eine sehr, sehr starke Runde gespielt. "Es ist auch ein gutes Zeichen nach außen, dass man nicht immer bei den absoluten Topteams spielen muss", meinte Köpke.
Mats Hummels: "Rückkehr in die Nationalmannschaft war mein Ziel"
Nach Köpke war Mats Hummels an der Reihe. Der Abwehrchef des BVB erklärte, dass er bei seiner Rückkehr zum DFB nervöser war als sonst. Sie sei aber nach der Ausbootung 2019 ein großes Ziel von ihm gewesen. Entsprechend stolz sei er, dass ihm das gelungen ist.
Auf Nachfrage, ob er Zweifel habe, mit 32 Jahren noch mithalten zu können - insbesondere in Sachen Schnelligkeit - hatte er einen Schmunzler auf Lager: "Bin ich zu langsam? Die Frage stelle ich mir, seit ich 17 Jahre alt bin."
"Manuel Neuer ist der beste Torwart, den ich je gesehen hab. Punkt."
- Mats Hummels
Gefragt wurde Hummels natürlich auch zur Situation in der deutschen Abwehr. Es wird erwartet, dass er mit Antonio Rüdiger auflaufen wird. Dass das Abwehr-Duo Hummels-Rüdiger gesetzt ist, wollte Hummels aber nicht so stehen lasse. Stattdessen lobte er alle Verteidiger im Kader - speziell aber auch Chelseas Champions-League-Sieger: "Wir haben viele gute Innenverteidiger und eine große Auswahl. Toni [Rüdiger] hat individuell seine Klasse gezeigt. In den letzten Monaten kann man mit Sicherheit das Wort 'Weltklasse' in den Mund nehmen."
Gesprochen hat Hummels auch noch über den Ablauf seiner Rückkehr und den Kontakt mit Joachim Löw. "Es gab nie ein Problem. Im Zuge des letzten halben Jahres gab es immer wieder Nachrichten und Telefonate. Endgültig kam das aber zwei Wochen vor der Nominierung. Er hat gemeint, dass ich der Mannschaft viel geben könne", berichtete er.
Dabei soll Hummels zwar Führungsspieler sein, die Strukturen im Team aus den letzten beiden Jahren - ohne Müller und Hummels - sollen dabei aber erhalten bleiben. "Intern ist klar, dass die Führungsspieler der vergangenen zwei Jahre die Rolle weiter haben. Thomas und ich versuchen keinen die Rolle wegzunehmen. Das ist komplett unproblematisch, weil wir alle gewinnen wollen."