DFB-Team: Die zehn erfolgreichsten Torschützen aller Zeiten
Von Dominik Hager
Die Deutsche Nationalmannschaft gehört zu den erfolgreichsten Nationen weltweit und hat in ihrer Historie einige legendäre Angreifer hervor gebracht. Dabei ist auch zu erkennen, dass die besten DFB-Torjäger nicht zwingend auch die erfolgreichsten im Vereinsfußball waren. Wir werfen einen Blick auf die zehn Top-Torjäger der Nationalmannschaft.
1. Miroslav Klose (71 Tore)
Miroslav Klose war zwar auch ein sehr guter Vereinsspieler und hat insbesondere bei Werder Bremen und Lazio Rom zu überzeugen gewusst, jedoch war all das nichts im Vergleich zu seiner Nationalmannschafts-Karriere. Der Angreifer hat in 137 Spielen 71 Tore erzielt und dabei auch unzählige wichtige Treffer gegen große Klubs markiert.
Nicht umsonst ist der heute 44-Jährige mit 16 Treffern WM-Rekordtorschütze und hat bei den Turnieren von 2002 bis 2014 immer Weltklasse-Leistungen gezeigt. Umso schöner, dass die herausragende Karriere dieses vorbildlichen und bodenständigen Kickers mit dem Weltmeister-Titel 2014 gekrönt wurde. Klose ist nicht nur Deutschlands Rekord-Torschütze, sondern auch einer der wichtigsten Nationalspieler aller Zeiten.
2. Gerd Müller (68 Tore)
Obwohl Gerd Müller lediglich 62 Länderspiele absolviert hat, kommt er mit seinen 68 Toren sehr nahe an die Marke von Miroslav Klose heran. Gerd Müller war ein Phänomen und mit der torgefährlichsten Spieler, den die Welt je gesehen hat. Müller wurde mit Deutschland 1974 Weltmeister und 1972 Europameister. Allein bei der WM 1970 erzielte der Bomber der Nation unglaubliche zehn Treffer. Für den Titel hat es damals zwar nicht gereicht, in den Geschichtsbüchern ist er aber dennoch verewigt.
3. Lukas Podolski (49 Tore)
Das Miroslav-Klose-Phänomen finden wir auch in Lukas Podolski wieder. Der Spieler hat bei Arsenal und beim 1. FC Köln zwar gut gespielt, ist beim FC Bayern aber gescheitert. Dafür war auch seine DFB-Elf-Karriere sensationell. Podolski erzielte in 130 Partien 49 Treffer und belegt damit - wenn auch mit beträchtlichem Rückstand - Rang drei in der ewigen Bestenliste.
Bereits im Alter von 21 Jahren hielt "Prinz Poldi" dem Druck bei der Heim-WM stand und erzielte drei Treffer. Auch bei den Turnieren 2008 und 2010 gehörte er zu den absoluten Leistungsträgern. Erst im Anschluss liefen andere Spieler dem Linksfuß den Rang ab. Als Teamplayer und Stimmungsbringer war Podolski jedoch bis zum Ende wichtig. Das gilt auch für die siegreiche WM 2014. Zum Abschluss seiner DFB-Elf-Karriere erzielte er gegen England noch mal ein Hammer-Tor mit seiner linken Klebe.
4. Rudi Völler (47 Tore)
Rudi Völler führte die DFB-Elf nicht nur als Trainer zur Vize-Weltmeisterschaft 2002, sondern war auch selbst ein überaus erfolgreicher Torjäger. 47 Tore bringen dem früheren Angreifer Rang vier ein. Völler nahm an je drei Welt- und Europameisterschaften teil und gewann 1990 den Weltmeistertitel. Dort kam es auch zum legendären Aufeinandertreffen mit Frank Rijkaard, der Völler ins Gesicht spuckte. Unsinnigerweise bekam jedoch auch Völler die rote Karte, weshalb er im Viertelfinale gesperrt war. Mit drei Treffern und zwei Vorlagen konnte er dennoch seinen Anteil am Titelgewinn sicher stellen.
5. Jürgen Klinsmann (47 Tore)
Der "Sommermärchen"-Coach Jürgen Klinsmann hat 2004 nicht nur die Nachfolge von Rudi Völler angetreten, sondern auch genauso viele Treffer als Spieler erzielt. Während Völler nur 90 Spiele benötigte, waren es bei Jürgen Klinsmann 108. Klinsmann konnte mit dem DFB-Team 1990 den Welt- und 1996 den Europameistertitel sichern. Genauso wie Völler erzielte Klinsmann beim Titelgewinn 1990 drei Tore und zwei Vorlagen, 1994 waren es sogar fünf Tore. Beim EM-Erfolg 1996 steuerte er als Kapitän drei Tore bei.
6. Karl-Heinz Rummenigge
Der langjährige Bayern-Boss und Weltklasse-Spieler hat in 95 Länderspielen 45 Tore erzielt. Der heute 66-Jährige konnte zwar nie die Weltmeisterschaft gewinnen, immerhin sicherte er sich aber 1980 den EM-Titel. Im selben Jahr gewann er auch den Ballon d‘Or. Bei der EM-Endrunde selbst erzielte der Angreifer jedoch nur einen Treffer. Bei Weltmeisterschaften konnte Rummenigge insgesamt neun Tore markieren.
7. Thomas Müller (44 Tore)
Zwar liegt Thomas Müller mit 44 Toren in 116 Partien derzeit noch auf Rang sieben, jedoch muss Lukas Podolski trotzdem so langsam in den Rückspiegel schauen. Immerhin ist der 32-Jährige als einziger der Top 10 noch aktiver Nationalspieler.
Die DFB-Elf-Karriere von Müller begann sensationell. Nachdem der damalige Argentinien-Coach Diego Maradona Müller wenige Monate vor dem WM 2010 noch gar nicht kannte, trumpfte er dort mit vier Toren und drei Vorlagen auf und schickte mit seinem Treffer unter anderem auch Argentinien nach Hause. 2014 hatte er mit fünf Treffern und drei Vorlagen einen großen Anteil am Weltmeister-Titel.
Im Anschluss lief es für Müller nicht mehr so gut und der Raumdeuter wurde von Joachim Löw sogar zwischenzeitlich aussortiert. Bei der EM 2021 war er zwar wieder dabei, konnte seinen EM-Fluch aber nicht besiegen. In 15 Spielen kommt er bei Europameisterschaften auf null Tore und eine mickrige Vorlage. Kaum zu glauben!
8. Uwe Seeler (42 Tore)
Nach Rudi Völler ist Uwe Seeler erst der zweite Spieler in diesem Ranking, der nie für den FC Bayern gespielt hat. Die HSV-Legende war im DFB-Team ähnlich wie im Verein äußerst effektiv und konnte in 72 Spielen 43 Treffer erzielen. Ein Titelgewinn war dem Angreifer jedoch nicht vergönnt. Bei Weltmeisterschaften erzielte er insgesamt neun Tore und gab fünf Vorlagen. Besonders stark war seine WM 1970, wo er drei Tore erzielte und drei Vorlagen gab. Leider reichte es aber auch nur zu Rang drei.
9. Michael Ballack (42 Tore)
Michael Ballack teilt das Schicksal mit Uwe Seeler und hat ebenfalls keinen großen Titel mit der Nationalmannschaft gewonnen. Immerhin ist er aber der einzige Mittelfeldspieler, der in den Top 10 auftaucht. Ballack war unglaublich torgefährlich und zu seiner Zeit ein absoluter Mittelfeld-Leader.
Dank seiner "Two-Man-Show" mit Oliver Kahn schaffte es die DFB-Elf 2002 ins Finale. Leider fehlte er im verlorenen Finale gegen Brasilien gelbgesperrt. Irgendwie symbolisiert es die Karriere des Spielers ganz gut. Einer der größten Nationalspieler der Geschichte war Ballack dennoch.
10. Oliver Bierhoff (37 Tore)
Bei Oliver Bierhoff denkt man natürlich immer ans erste Golden Goal der Fußballgeschichte. Der heutige DFB-Team-Manager hat Deutschland 1996 zum Europameister geschossen. Doch auch darüber hinaus hat Bierhoff noch 36 Treffer für die Nationalmannschaft erzielt. Bierhoff nahm an je zwei Welt- und Europameisterschaften teil und hat insgesamt 70 Spiele absolviert.